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Mo, 14:17 Uhr
02.05.2016
Erster Warnstreik der Metallbranche

Auftakt für intensiven Arbeitskampf

"Unterirdisch", "Realitätsfern", "eine Ohrfeige der Arbeitgeber" - zum Auftakt des diesjährigen Arbeitskampfes fand man beim ersten Warnstreik der IG Metall vor den Toren der Firma Maximator deutliche Worte. Intensiver als in den vergangenen Jahren will man in die anstehenden Verhandlungen gehen...

Auftakt zum Arbeitskampf der IG Metall in Nordhausen (Foto: Angelo Glashagel) Auftakt zum Arbeitskampf der IG Metall in Nordhausen (Foto: Angelo Glashagel)

Die Wirtschaft brummt, im Metall- und Elektrobereich muss man sich um die Umsätze nicht sorgen. 41,3 Milliarden Euro Gewinn vor Steuern und Zinsen verbuchten die börsennotierten Unternehmen im vergangenen Jahr. Im Gegenteil frische Arbeitskräfte werden eigentlich händeringend gesucht - das Wort vom Fachkräftemangel macht seit Monaten die Runde. Nur mit der Bezahlung der Arbeitnehmer, das ist so eine Sache.

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Vom Gewinn bekamen die Aktionäre 11,2 Milliarden Euro als Dividende ausgeschüttet, die Belegschaft wurde für ihren Anteil am Erfolg mit 0,9 Millarden entlohnt, rechnete heute Mittag Alexander Scharff, Leiter der Nordhäuser IG Metall Niederlassung, anlässlich des ersten Warnstreiks in Nordhausen vor.

Trotz wirtschaftlich stabiler Zeiten habe die Arbeitgeberseite die diesjährigen Tarifverhandlungen mit "einer Ohrfeige" für die Arbeitgeber eröffnet, sagte Scharff. Eine Lohnsteigerung von 0,9% hatte man zuerst angeboten, "ein historisch niedriges Angebot, das hatten wir noch nie", erklärte Scharff der nnz.

Alexander Scharff stimmte die Metaller auf den anstehenden Arbeitskampf ein (Foto: Angelo Glashagel) Alexander Scharff stimmte die Metaller auf den anstehenden Arbeitskampf ein (Foto: Angelo Glashagel) Inzwischen hat die Arbeitgeberseite ihr Angebot auf 2,1% für 24 Monate geändert - aus Gewerkschaftssicht ist auch das deutlich zu wenig, die Metaller fordern 5 %. Am Ende wird ein Kompromiss stehen, der Weg dahin soll dieses Jahr aber holpriger werden. Einen "intensiveren Arbeitskampf" als in den vergangenen Jahren kündigte man auch für Nordthüringen heute vor den Toren der Firma Maximator an. Deren Beschäftigte sind im Flächentraif gebunden, andere erfolgreiche Branchenvertreter in Nordhausen wie Feuer Powertrain oder Eaton zahlen nach Haustarif. Einige der Beschäftigten der beiden Firmen waren aus Solidarität mit vor Ort, allerdings in ihrer Freizeit. Bei Feuer stünden in diesem Jahr auch Verhandlungen an, Ziel der Kollegen sei eine Annäherung an den Flächentarif, sagte Gewerkschafter Scharff.

Allgemein sei das Gewerkschaftsmodell, zumindest im Metall- und Elektrobereich, auf dem Weg der Besserung, so der Gewerkschafter weiter. Nach mageren Jahren verzeichne auch die Nordhäuser Geschäftstelle ordentlichen Mitgliederzuwachs und auch in den Betrieben würden sich mehr Belegschaften organisieren.

Das man noch einen weiten Weg vor sich hat, das zeigen die Zahlen: in den alten Bundesländern ist noch jeder zweite Beschäftigte in der Branche Teil der Gewerkschaft, im Osten sind es gerade mal 17%. Man wolle in den kommenden Tagen und Wochen mehr Leute auf die Straße bringen, hieß es zum Eröffnungswarnstreik. Druck machen. Nächste Woche sind weitere Aktionen geplant, Details wurden naturgemäß nicht preisgegeben.
Angelo Glashagel
Autor: red

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