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Di, 17:27 Uhr
23.02.2016
Erdfall am Salzagraben

Erdfälle gehören seit Jahrhunderten zum Südharz (1)

Viel wurde geschrieben, gesendet und veröffentlicht zum Erdfall auf dem Gelände der Service Gesellschaft. Nordhausen war plötzlich bundesweit in den Medien. Steffen Iffland hat sich historisch an Erdfälle herangewagt...


Im Karstgebiet gehören Erdfälle zum täglichen Leben unserer Vorfahren. Kleinere blieben unbeachtet oder wurden wieder verfüllt, aus größeren Erdfällen konnte man sogar seinen Nutzen ziehen.

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Dies geschah dann, wenn der Erdfall sich mit Wasser füllte und anschließend als Teich oder See seine weitere Verwendung fand. In den Chroniken der Dörfer unseres Landkreises finden wir hierzu zahlreiche Belege. So kennen wir bei Liebenrode auf einer Anhöhe eine Reihe tiefer gesunkener Teiche, die zum Teil mit Krebsen und Karpfen besetzt wurden. Sie heißen der „Rosselsee“, die „Grundgrube“, der „Milchsee“ und der „Wiedertäufersee“.

Bei Appenrode finden wir den „Rüsselsee“, in Ellrich die „Pontelteiche“, bei Niedersachswerfen den „Tanzteich“ und zwischen Hochstedt und Kleinwechsungen die „Seelöcher“. In der näheren Umgebung befindet sich das „Grundlose Loch“ und wenige Meter weiter der sogenannte „Schauckelteich“. Einige von Ihnen sind schon ausgetrocknet und nur noch an einer Vertiefung erkennbar, von Anderen weiß man heute schon gar nicht mehr die Namen.

Fotomontage zeigt den Stand April 1945 im Vergleich zur Gegenwart (Foto: Archiv Iffland) Fotomontage zeigt den Stand April 1945 im Vergleich zur Gegenwart (Foto: Archiv Iffland)
Nach dem jüngsten Erdfall am 19. Februar fragte man mich, ob hier bergbauartige Tätigkeiten aus früheren Zeiten bekannt seien. Meine Unterlagen weisen hierzu nur einen oberflächlichen Tonabbau auf. Auf historischen Luftbildern von Nordhausen, welche die Amerikaner am 10. April 1945 von unserer Stadt fertigten, erkannte ich auf einem Foto eine Stelle, welche auch ein Erdfall darstellte. Diese liegt nur unwesentlich vom dem neuen Erdfall entfernt.

Vergleich zwischen Gegenwart und 1945 (Foto: Archiv Iffland) Vergleich zwischen Gegenwart und 1945 (Foto: Archiv Iffland)
Diese wird vermutlich damals über 100 Jahre alt gewesen sein, denn in Aufzeichnungen wurde ein Erdfall zwischen Scherf- und Steinmühle erwähnt.
Um die genaue Position des Erdfalles der alten Aufnahme in das heutige Gelände zu übertragen, habe ich ein heutiges Luftbild über das von 1945 gelegt. Steffen Iffland
Autor: red

Kommentare
Christian R. 28
23.02.2016, 19.46 Uhr
Genau so ist es.
Genau so ist es .
alexa
24.02.2016, 19.20 Uhr
Alles Erdfälle???
April 1945: Sind das nicht Bombentrichter? Eigentlich sehen die "Löcher" doch aus wie Bombentrichter. Da die Briten bekanntlich 1945 hauptsächlich bei schlechter Sicht bombardiert haben, wären die Stellen der Bombeneinschläge abseits der Bebauung doch auch möglich, oder?

Abgesehen davon sieht die helle, ovale Mulde tatsächlich wie ein großer Erdfall aus. Interessant wäre, ob es genau an dieser Stelle noch Senkungen gibt? So oder so, das Areal scheint hoch riskant zu sein und sollte nicht wieder bebaut werden.

Die Recherchen dazu von Herrn Iffland sind sehr interessant!
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