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Mo, 14:00 Uhr
18.01.2016
Sportverein und Flüchtlingsintegration

Wir sind schon zwei Schritte weiter

Die Zuwanderung geht auch an den Sportvereinen der Region nicht einfach vorüber. Fünf Vereinen sind schon mittendrin in der Flüchtlingsintegration, mit unterschiedlichen Ansätzen aber ähnlichen Problemen. Ihnen konnte heute auch finanziell unter die Arme gegriffen werden...

Wir sind schon zwei Schritte weiter - Nordhäuser Sportvereine aktiv in der Flüchtlingsintegration (Foto: Angelo Glashagel) Wir sind schon zwei Schritte weiter - Nordhäuser Sportvereine aktiv in der Flüchtlingsintegration (Foto: Angelo Glashagel)

Insgesamt hatten der Landessportbund und das Thüringer Ministerium für Sport noch im alten Jahr 90.000 Euro zur Verfügung gestellt, von denen 4500 nach Nordhausen gingen und hier unter den Vereinen FSG '99 Salza, Sportverein Sülzhayn, SSV Blau-Weiß Wollersleben, dem Südharzer Volleyballclub und dem LV Altstadt aufgeteilt wurden.

In der Frage der Flüchtlingsintegration sei man hier schon zwei Schritte weiter als anderswo, meinte KSB Geschäftsführer Andreas Meyer. Während die Politik gerade erst anfange sich über Integration Gedanken zu machen, würde diese in den Sportvereinen schon praktiziert.

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Der Sportverein Sülzhayn etwa hält tägliche Bewegungsangebote für rund 100 Flüchtlinge vor, die in der Unterkunft in Sülzhayn leben. Die Leichtathleten vom LV Altstadt, die Volleyballer und die FSG Salza haben zusätzliche Angebote für Zuwanderer in ihr Programm aufgenommen, Fußballvereine wie Blau-Weiß Wollersleben und der SV Bielen haben bereits aktive Spieler aus fremden Ländern in ihren Reihen.

Das Engagement ist vorbildlich, aber auch nicht einfach aus dem Ärmel zu schütteln. Man mache das gerne, aber es sei schon eine Belastung, so der Tenor der Runde, die sich im Büro des Kreissportbundes eingefunden hatte. Zu den üblichen Sprachproblemen kommen noch ganz andere Hürden, die aus Anleitern, Sporttrainern und Vereinsmitgliedern gelegentlich Sozialarbeiter machen. Will man im Fußball etwa eine Spielberechtigung für einen Neuzugang bekommen, muss man sich nach ganz oben wenden, an die FIFA selbst, sogar auf lokaler Ebene. Eine "Herkulesaufgabe" sei das. Damit einher geht auch die potentiellen Neuzugänge zu den Ämtern zu begleiten, um die nötigen Formalien zu erledigen. Und am Ende weiß man nicht ob sich der Aufwand für den Verein auch lohnt, wenn die Leute wieder wegziehen. Hinzu kommen auch ganz praktische Sorgen: wie sieht es zum Beispiel mit dem Versicherungsschutz bei Verletzungen und Unfällen aus? Wie schaffe ich es auch die Frauen für den Sport zu gewinnen?

Ein großes Problem derzeit ist die Hallennutzung. Die Trainingsbedürfnisse der vielen Sportarten in der kalten Jahreszeit sicher zu stellen war schon immer schwierig, jetzt hat sich die Situation verschärft. Die Rahmenbedingungen hier neue Kapazitäten zu schaffen existierten zur Zeit schlicht nicht. Andreas Meyer machte den Sportkollegen aber auch Mut, die Situation biete auch Chancen. So sei es vor einem Jahr war klar gewesen, das man die Turnhalle Sülzhayn beerdigen könne, sobald der Neubau in Ellrich steht. Jetzt stehen statt der Aufgabe Sanierungsmaßnahmen auf dem Plan.

KSB Chef Andreas Meyer: die Vereine sind das Rückgrat der Gesellschaft (Foto: Angelo Glashagel) KSB Chef Andreas Meyer: die Vereine sind das Rückgrat der Gesellschaft (Foto: Angelo Glashagel) Und es wird mehr Personal geben. Der KSB plant für das Frühjahr eine Erweiterung seiner Angebote in den Unterkünften und man befinde sich in strukturellen Vorbereitungen die Vereine weiter zu unterstützen. Neben den bereits aktiven Vereinen planten auch andere nach dem Winter in der Flüchtlingsarbeit aktiv zu werden, erklärte Andreas Meyer. "Wir werden das unterstützen ohne an anderer Stelle zu streichen", betonte der KSB Chef.

Man erwarte von Verbandsseite aber auch mehr Unterstützung aus der Politik. Die Summe, die man für das Jahr 2015 zur Verfügung gestellt hatte, müsse definitiv erhöht werden, so Meyer. Und man würde es auch gerne sehen, wenn man vom Landkreis in die Gesprächsrunden mit einbezogen würde. "Die Vereine sind das Rückgrat der Gesellschaft", sagte der KSB Chef, "und wir tragen eine Schwerlast in der Integrationsfrage".
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
98maschr
18.01.2016, 14.14 Uhr
Immer wieder erstaunt
Den Herrn Gorges sieht man ja überall. Was der so neben seinem Job alles schafft. Respekt, das würde bestimmt nicht jeder Arbeitgeber mitmachen. Aber Frau Klaan ist eben ne Liebe :)
Peter59
18.01.2016, 16.43 Uhr
Vorkommentar@
Herr Gorges erfüllt seine Aufgaben bei der SWG als menschlich kompetenter Ansprechpartner und zeigt wenigstens noch Gespür für die Interessen der Mieter. Dieser scheinbare "Neidkommentar" ist substanzlos. Ihr könnt eigentlich froh sein, dass es noch wenige Mitmenschen gibt, die sich ehrenamtlich in diesem Maße engagieren. Vor allem ist er in der Lage, durch seine ruhige und sachliche Art etwas zu bewegen, solche Leute "vergrault" man nicht, gibt genug Choleriker in Nordhausen in weitaus höheren Ämtern.....
wyski
18.01.2016, 19.09 Uhr
SWG
Ich sage nur SWG Wohnungen in Ost.
Georg
18.01.2016, 19.50 Uhr
Ein Ehrenamt ist ...
nun mal sehr zeitaufwendig und als Präsident des KSB muss Herr Gorges nun mal oft auch während der Dienstzeit präsent sein.
Man sollte ihm eher dankbar sein, dass er sich so engagiert.
@Peter 59 hat es auf den Punkt gebracht.
divamuke
18.01.2016, 20.00 Uhr
Der Beitrag wurde deaktiviert – Gehört nicht zum Beitrag
divamuke
18.01.2016, 20.35 Uhr
@Peter59
Herr Gorges kümmert sich um die Interessen der Mieter?

Diese Aussage kann ich leider nicht bestätigen, wenn ich am Frauenberg zu Besuch bin. Da gibt es so einige Baustellen im Treppenhaus und bei den Mietern, die trotz Anzeige bis heute von der SWG nicht beseitigt wurden.

Bei allen Taten für die Integration von Flüchtlingen, so sollte die SWG nicht ihre Mieter vergessen, die für die Miete hart arbeiten oder eine kleine Rente haben!!!

Es gibt nicht nur Flüchtlinge in Deutschland Hilfe brauchen und sich eine Teilnahme an Sportvereinen nicht leisten können! Diese Menschen sollte man auch nicht vergessen. Das hat nichts mit Neid zu tun, sondern mit sozialer Gerechtigkeit!
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