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Do, 12:34 Uhr
12.11.2015
Kranz in Breslau niedergelegt

Opfern in Demut gedenken

„Der 9. November 1938 hat sich tief in das Gedächtnis Deutschlands eingegraben. Die Verbrechen jener Nacht waren ein vorläufiger Höhepunkt in der Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Mitbürger in Deutschland“, das sagte der vertriebenenpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Egon Primas, am Nachmittag des 9. November in Breslau...

Kranz niedergelegt (Foto: privat) Kranz niedergelegt (Foto: privat)
„Ich bin dankbar, an einem solchen Tag auf dem jüdischen Friedhof in Breslau stehen und mich vor den Opfern verneigen zu dürfen.“ Für die CDU-Fraktion im Landtag hatte der Politiker, der auch Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen in Thüringen ist, einen Kranz niedergelegt.

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Primas erinnerte an die furchtbare Bilanz des Novemberpogroms 1938: Über 90 Ermordete und Todesfälle, über 30 Schwerverletzte und Selbstmorde, nicht wenige Vergewaltigungen. Etwa 30 000 Juden wurden verhaftet. 9000 von ihnen wurden in das Konzentrationslager Buchenwald verschleppt. Viele kamen nie mehr zurück. Nazis und ihre aufgehetzten Parteigänger zerstörten oder verwüsteten 262 Synagogen und zahlreiche jüdische Friedhöfe.

Breslau als eines der größten Zentren jüdischen Lebens, die drittgrößte jüdische Gemeinde Deutschlands mit jahrhundertealter kultureller, wissenschaftlicher und europäischer Bedeutung, wurde von den Nationalsozialisten völlig vernichtet. „Wenn man sich all dies in Erinnerung ruft, wenn man auf Vergebung hofft, muss man sich dem Schicksal unserer jüdischen Mitbürger mit Demut nähern“, mahnt Primas.

Das Erinnern stehe in diesem Jahr unter einem besonderen Vorzeichen. „Wir spüren nicht nur, wir sehen es: Im Windschatten der Flüchtlingskrise versuchen einige wieder, Fremdenfeindlichkeit zu schüren, andere nicht mehr als Mensch, als Nächsten wahrzunehmen. Der 9. November mahnt uns – und zwar in der ganzen historischen Komplexität dieses Tages: Wehret den Anfängen!“

Nach Primas Worten sei es nicht allein Verantwortung der Deutschen, sondern eine europäische Aufgabe, den richtigen Weg zu finden für die an Leib und Leben Bedrohten in vielen Ländern.

Die Erinnerung an den 9. November wachzuhalten, für die CDU-Fraktion selbstverständlich, betont Primas: „. Deshalb wird dieses Datum neben allem, was es sonst historisch noch ist, immer auch eines bleiben: ein Tag der Trauer über Millionen Ermordeter, ein Tag der Scham über einen beispiellosen Zivilisationsbruch, ein Tag der Mahnung.“
Autor: red

Kommentare
Gehard Gösebrecht
12.11.2015, 13.23 Uhr
Wirklich bedauerlich!
Ich möchte die Trauer und die rührenden Worte des Herrn Primas nicht schmälern. Aber die Stadt Breslau gibt es leider nicht mehr. Aber Wroclaw ist ja auch ein rührender Stadtname.
Gemeindediener
12.11.2015, 14.19 Uhr
Für Herrn Primas zur Information
Die Verbrechen an der jüdischen Bevölkerung waren u.a. in Breslau, aber der Kranz wurde durch ihn in Wroclaw niedergelegt.
Er ist ja auch nicht über Karl-Marx-Stadt sondern über Chemnitz nach Polen gefahren!
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