Tower und Brücke, Big Ben und British Museum, Canterbury und London - die Schülerinnen und Schüler des Bleicheröder Schillergymnasiums waren im September zu Gast bei unserer Nachbarn auf der Insel. Über ihre Erlebnisse in England berichten sie in der nnz...

Für uns Jugendliche, die wir in Kleinstädten oder Dörfern wohnen, waren diese Stadt und eine Reise dorthin einfach unvorstellbar. Kurz vor Mitternacht des 20. September, als unser Gepäck verstaut und die Tränen der Eltern getrocknet waren, begann die aufregende Reise in eine der größten Metropolen der Welt. Wir alle waren sehr gespannt, was uns wohl erwarten würde. Kurz nach 10 Uhr morgens des nächsten Tages, kamen wir in Calais am Hafen an, wo eine Passkontrolle folgte, bevor der Bus auf die Fähre Richtung Dover fuhr.

Die Überfahrt dauerte etwa 90 Minuten. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung begaben wir uns auf Entdeckungstour. Zwischen Cafés, verschieden Einkaufsmöglichkeiten und natürlich Toiletten, gab es außerdem die Chance, an Deck zu gehen und die schöne Aussicht über das Meer zu genießen. Nach der Durchsage, dass wir uns alle wieder zum Bus begeben sollten und die Uhren eine Stunde zurückgestellt wurden, folgte die Weiterfahrt nach Canterbury, wo wir die wunderschöne Kathedrale besichtigten und anschließend etwas Zeit zum Shoppen hatten. Diese Stadt hatte es bereits einigen angetan und wir waren schon total überwältigt vom englischen Flair, bevor wir in London angekommen waren.

Nachdem alle wieder im Bus waren, fuhren wir endlich nach London. Natürlich mussten wir solche Dinge, wie den Linksverkehr erst einmal auf uns wirken lassen. Der Bus hielt in New Eltham, wo wir alle auf die verschiedenen Gastfamilien verteilt wurden. Nacheinander kamen die Gasteltern, um die ihnen zugeteilte Gruppe abzuholen. Viele hatten das Glück, eine sehr kommunikative Familie erwischt zu haben, andere hingegen haben sich weniger mit ihnen austauschen können. Die Wohnsituationen waren sehr gemischt, manche hatten wahre Luxusunterkünfte, andere ein durchschnittliches Einfamilienhaus.


Die Standards waren definitiv anders als in Deutschland gesetzt, so war einigen Familien ein gutes Auto wichtiger, dafür wurde an anderen Stellen gespart. Das Essen war jedoch wirklich gut und auch mit Sorgfalt zubereitet. Nachdem die eigenen Eltern in Deutschland über den Zustand und die Erlebnisse in Kenntnis gesetzt wurden, war bei den meisten auch Ruhe eingekehrt und die Lichter wurden gelöscht.

Am nächsten Tag, nach einer erholsamen Nacht und einem guten Frühstück, ging es auch schon los zum Bus. Wir starteten die Fahrt in Richtung Londoner Innenstadt, um die geplante Stadtrundfahrt anzutreten. Nachdem die Tourführerin im Bus ankam und uns begrüßte, startete die Tour durch London und Westminster. Es war sehr interessant, zu sehen, wie stark der Verkehr ist und wie viele Menschen täglich aus den Vororten in die Stadt pendelten. Nach der dreistündigen Fahrt begaben wir uns zur Towerbridge, und das zu Fuß, damit wir noch mehr Eindrücke sammeln konnten. Einige von uns besichtigten den Tower und die unglaublichen Kronjuwelen, andere genossen derweil die Freizeit rund um den Tower. Es wurden Andenken gekauft, Essensvorräte angelegt und natürlich die sanitären Anlagen genutzt, bevor es zurück zum Bus ging. Wir benötigten etwa zwei Stunden, um wieder bei den Gastfamilien einzutreffen, da der Feierabendverkehr in London wirklich einige Stunden lang anhält. Wir ließen also auch diesen Abend wieder gemütlich ausklingen.

Am folgenden Tag fuhren wir nach Windsor um uns die wunderschöne Burg und das Elitecollege der Stadt anzuschauen. Wir hatten die Möglichkeit, uns von einem Audioguide durch die Burg führen zu lassen oder auf eigene Faust das Bauwerk zu erkunden. Neben dem Wechsel der Guards konnten wir beispielsweise das riesige Puppenhaus oder den traumhaften Garten der Burg bewundern. Durch das wunderbare Wetter, welches zu unserem Glück an diesem Tag herrschte, waren die Eindrücke noch überwältigender. Nachdem wir uns wieder versammelt hatten, machten wir uns auf den Weg in die Stadt, um noch Vorräte an Getränken anzulegen oder Souvenirs zu kaufen. Nach ca. einer Stunde machten sich einige auf den Weg zum Elitecollege, andere erkundeten weiter das kleine Städtchen oder verbrachten die Zeit bei Mc Donald's. Als alle wieder beisammen waren, wurde noch ein Gruppenfoto vor dem Bus gemacht, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück begaben. Auch an diesem Abend entspannten wir von der Tour und genossen das leckere Essen.


Nun war er da, der letzte Tag dieser aufregenden Reise und auch der sollte nicht langweilig werden. Pünktlich um halb acht Uhr morgens, verabschiedeten wir uns von unseren Gasteltern und wurden zum Bus gebracht. Das Gepäck wurde verladen und bald darauf startete die Fahrt in Richtung O2 Arena, wo der Bus bis zum Abend stehen sollte. Neben dem Parkplatz war auch schon der Bahnhof mit U-Bahnstation, von dem aus eine Gruppe zum Globe Theater und die andere zum Natural History Museum gefahren ist. Nach ein paar Verwirrungen stand unsere Gruppe schließlich vor dem Museum und wartete auf den Eintritt. Man kann es nur so formulieren, zwei Stunden sind niemals genug, um sich das komplette Museum ansehen zu können. Nachdem wir also Bekanntschaft mit Dinosauriern, verschiedenen ausgestorbenen Meerestieren und der Kantine machten, war die Tour auch leider schon vorbei. Mit der U-Bahn und der wieder kompletten Gruppe ging es zum London Eye, wo sich einige Mutige fanden, die damit fuhren. Es war unglaublich schönes Wetter, so konnte man die Fahrt nur noch mehr genießen und hunderte Fotos schießen. Wieder am Treffpunkt angelangt, fuhren wir mit der U-Bahn zu einem der edelsten Kaufhäuser Londons. Dort, im Harods, hatten wir wieder etwas Freizeit, um Souvenirs zu kaufen oder Luxushandtaschen im Wert von über 2000 Euro zu bestaunen. Als auch diese Besichtigung der etwas anderen Art beendet war, begaben wir uns auf dem Weg zum letzten Stop des Tages, der Oxford Street. Dort hatten wir etwa drei Stunden Zeit, in all den Läden einzukaufen, die für uns relevant waren oder uns in einem der vielen Cafés zu entspannen. Die Menschenmassen, die sich auf dieser Einkaufsmeile tummelten, waren wieder einmal unvorstellbar riesig. Wir trafen uns alle an der U-Bahnstation Richtung O2 Arena wieder. Dort herrschte aber ein wenig Chaos, welches wir aber auch noch bewältigt haben. Wieder vollzählig am Bus angekommen, startete die Heimfahrt Richtung Deutschland.

Am Freitag kamen wir alle zwar völlig fertig, aber dennoch glücklich wieder am Schillergymnasium an, wo wir bereits sehnsüchtig erwartet wurden.
Diese Reise war also alles in allem ein echtes Abenteuer, was wir alle nicht so schnell vergessen werden, es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Ein riesiges Dankeschön geht an unsere begleitenden Lehrer für ihr enormes Engagement im Vorfeld und bei der Durchführung dieser Exkursion.
Johanna Hornung, 10b