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So, 08:56 Uhr
11.10.2015
TASSO-Tipp:

Igeln richtig über den Winter helfen

Herbstzeit ist Igelzeit: Drei Viertel aller Igelbabys kommen in den Monaten August und September zur Welt. Daher sind in den Herbstmonaten viele kleine Igel unterwegs, um sich für den bevorstehenden Winterschlaf genügend Fett anzufressen...


Die Tierschutzorganisation TASSO gibt Tipps, was Tierhalter tun können, wenn sie einen hilfsbedürftigen Igel finden und wie sie den stacheligen Bewohnern in ihrem Garten am besten über den Winter helfen können.

„Igel brauchen mindestens 500 Gramm Körpergewicht, um den Winter sicher überstehen zu können“, erklärt Philip McCreight, Leiter von TASSO. „Solange die Temperaturen deutlich über dem Gefrierpunkt liegen, können die jungen Stacheltiere im Freien selbstständig und ohne fremde Hilfe an Gewicht zulegen.“

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Wenn die Kälte Einzug hält und die Nahrungstiere der Igel im Garten seltener werden, können die Menschen zufüttern. „Der Fachhandel bietet für die Fütterung spezielles Igelfutter an. Alternativen sind Katzenfeuchtfutter mit Haferflocken vermischt oder ungewürztes gegartes Rührei und Hackfleisch. Zum Trinken sollte den Tieren frisches Wasser angeboten werden, aber keine Milch, denn die vertragen sie nicht“, empfiehlt die für TASSO tätige Tierärztin Dr. Anette Fach.

Nicht jeder Igel braucht Hilfe. Am besten ist es, die Tiere erst einmal eine Zeit lang zu beobachten. Nur hilfsbedürftige Igel dürfen mitgenommen, gesund gepflegt, sachgemäß aufgezogen und im Frühjahr wieder ausgewildert werden. Hierfür sollte sich der Finder in jedem Fall fachmännische Hilfe holen. Diese findet er bei einer Igelstation (beispielsweise unter www.pro-igel.de) oder alternativ auch beim nächstgelegenen Tierheim oder Tierarzt.

Bei folgenden Anzeichen ist menschliche Hilfe gefragt:
  • Das Stacheltier macht insgesamt einen eher kläglichen Eindruck.
  • Der Igel rollt sich beim Kontakt nicht sofort zusammen.
  • Das Tier ist auffallend dünn und apathisch oder verletzt.
„Igel eignen sich keinesfalls als Haustiere oder gar Spielgefährten für die Kinder“, warnt Dr. Anette Fach. Man sollte einen Igel grundsätzlich nur dann bei sich zu Hause aufnehmen, wenn bereits ausreichend Sachkenntnis, vor allem zum Thema Fütterung, besteht. In diesem Fall eignet sich eine möglichst zwei Quadratmeter große, ausbruchsichere Unterbringung mit Schlafhaus als Überwinterungsquartier. „Da Igel Einzelgänger sind, kann man die Tiere ohne Probleme alleine überwintern lassen“, weiß die Tierärztin.

Was man sonst noch tun kann:
  • Den Garten igelfreundlich gestalten.
  • Trockenes Laub oder Reisig auf einem Haufen gesammelt, bietet den Tieren ein sicheres Zuhause für den Winter.
  • Auch einen offenen Komposthaufen nutzen die Tiere gerne als Winterbehausung.
  • Auf den Einsatz von Laubsaugern sollte generell verzichtet werden, da sie neben dem Laub auch die Beutetiere der Igel aufsaugen.
  • Vorsicht bei aufbewahrtem Kaminholz im Freien: Auch hier könnte sich ein Stacheltier versteckt haben.
Autor: red

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