Mi, 11:17 Uhr
02.09.2015
Studie über Cranach-Gemälde
Vorlage für das große Gemälde
Am 24. September wird in der Flohburg I Das Nordhausen Museum eine Ausstellung zu Ehren des Malers und Grafikers Lucas Cranach des Jüngeren aus Anlass seines 500. Geburtstages am 4. Oktober eröffnet...
Ausschnitt (Foto: Marcus Veit) Das Foto zeigt das Detail, das auf der Studie zu sehen ist
Dank dieses Jubiläums wird endlich dieser Künstler als Einzelperson wahrgenommen und nicht nur in Verbindung mit seinem gleichnamigen angesehenen Vater und der berühmten Cranachwerkstatt in Wittenberg, die beide leiteten.
In der Blasiikirche, wo der Bürgermeister Michael Meyenburg 1555 beigesetzt wurde, hing seit 1558 bis Juli 1944 dessen Epitaph Auferstehung des Lazarus, gemalt von eben diesem genannten Maler. Das Gemälde ist seit Kriegsende verschollen, aber in der Kirche gibt es seit 1953 eine von der Meyenburgfamilie gestiftete Kopie von Robert Häusler.
Dass dies eine ausgezeichnete Kopie ist, kann man sehen, wenn man sie mit dem Original vergleicht, von dem es mehrere Fotografien gibt. Charlotte Heinke-Brüggemann fotografierte 1937 aus Anlass der Ausstellung: Lucas Cranach d. Ä. und Lucas Cranach d. J. ; Gemälde, Zeichnungen, Graphik, die vom April bis Juni 1937 im Deutschen Museum Berlin zu sehen war, wovon ein Katalog existiert, im Auftrag der Staatlichen Museen Berlin das Cranach-Gemälde, das aus Nordhausen ausgeliehen worden war, mehrmals.
Oskar Thulin, der viele Jahre die Lutherhalle in Wittenberg geleitet hat, gab 1955 in der Evangelischen Verlagsanstalt Berlin Cranachaltäre der Reformation heraus. Darin gibt es 20 dieser Schwarz-Weiß-Aufnahmen vom Original, darunter als Klappbilder eine Gesamtansicht des Bildes und der Ausschnitt der Reformatorengruppe. Thulin weilte vor dem Krieg in Nordhausen, um weitere Detailaufnahmen des Bildes anzufertigen. Außerdem ließ er die Reformatorengruppe zweimal farbig kopieren. Auch in Nordhausen wurde das Cranachbild einige Male fotografiert und Postkarten davon verkauft.
Zur Zeit findet eine umfassende Cranachausstellung in Wittenberg statt. Und darin gibt es für Nordhausen eine besondere Entdeckung, denn dort wird eine Federzeichnung gezeigt, 20,3 x 28,8 cm, braun und rot laviert, die von der Hand des jüngeren Cranachs stammt und vor 1558 entstand. Sie wurde dem Wittenberger Museum von der Staatsgalerie in Stuttgart ausgeliehen.
Zwei Abbildungen davon finden sich im Katalog der Ausstellung. Cranach hat darauf 12 männliche Personen skizziert, manche nur in zarter Strichführung gezeichnet, fünf Köpfe sind detailreich ausgeführt, darunter auch der Kopf der Jesusfigur. Diese Gruppe der Apostel um Jesus stellt einen Ausschnitt des Bildes dar, der dem Betrachter das große Können von Lucas Cranach dem Jüngeren in der Porträtkunst deutlich vor Augen führt. Es ist gut zu wissen, dass es diese Studie von Köpfen und Händen für das große Gemälde gibt.
Heidelore Kneffel
Autor: redAusschnitt (Foto: Marcus Veit) Das Foto zeigt das Detail, das auf der Studie zu sehen ist
Dank dieses Jubiläums wird endlich dieser Künstler als Einzelperson wahrgenommen und nicht nur in Verbindung mit seinem gleichnamigen angesehenen Vater und der berühmten Cranachwerkstatt in Wittenberg, die beide leiteten.
In der Blasiikirche, wo der Bürgermeister Michael Meyenburg 1555 beigesetzt wurde, hing seit 1558 bis Juli 1944 dessen Epitaph Auferstehung des Lazarus, gemalt von eben diesem genannten Maler. Das Gemälde ist seit Kriegsende verschollen, aber in der Kirche gibt es seit 1953 eine von der Meyenburgfamilie gestiftete Kopie von Robert Häusler.
Dass dies eine ausgezeichnete Kopie ist, kann man sehen, wenn man sie mit dem Original vergleicht, von dem es mehrere Fotografien gibt. Charlotte Heinke-Brüggemann fotografierte 1937 aus Anlass der Ausstellung: Lucas Cranach d. Ä. und Lucas Cranach d. J. ; Gemälde, Zeichnungen, Graphik, die vom April bis Juni 1937 im Deutschen Museum Berlin zu sehen war, wovon ein Katalog existiert, im Auftrag der Staatlichen Museen Berlin das Cranach-Gemälde, das aus Nordhausen ausgeliehen worden war, mehrmals.
Oskar Thulin, der viele Jahre die Lutherhalle in Wittenberg geleitet hat, gab 1955 in der Evangelischen Verlagsanstalt Berlin Cranachaltäre der Reformation heraus. Darin gibt es 20 dieser Schwarz-Weiß-Aufnahmen vom Original, darunter als Klappbilder eine Gesamtansicht des Bildes und der Ausschnitt der Reformatorengruppe. Thulin weilte vor dem Krieg in Nordhausen, um weitere Detailaufnahmen des Bildes anzufertigen. Außerdem ließ er die Reformatorengruppe zweimal farbig kopieren. Auch in Nordhausen wurde das Cranachbild einige Male fotografiert und Postkarten davon verkauft.
Zur Zeit findet eine umfassende Cranachausstellung in Wittenberg statt. Und darin gibt es für Nordhausen eine besondere Entdeckung, denn dort wird eine Federzeichnung gezeigt, 20,3 x 28,8 cm, braun und rot laviert, die von der Hand des jüngeren Cranachs stammt und vor 1558 entstand. Sie wurde dem Wittenberger Museum von der Staatsgalerie in Stuttgart ausgeliehen.
Zwei Abbildungen davon finden sich im Katalog der Ausstellung. Cranach hat darauf 12 männliche Personen skizziert, manche nur in zarter Strichführung gezeichnet, fünf Köpfe sind detailreich ausgeführt, darunter auch der Kopf der Jesusfigur. Diese Gruppe der Apostel um Jesus stellt einen Ausschnitt des Bildes dar, der dem Betrachter das große Können von Lucas Cranach dem Jüngeren in der Porträtkunst deutlich vor Augen führt. Es ist gut zu wissen, dass es diese Studie von Köpfen und Händen für das große Gemälde gibt.
Heidelore Kneffel
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