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Di, 09:35 Uhr
01.09.2015
Landwirte sollen auf Mäusegift verzichten

Rotmilan durch Gift in Gefahr

Der NABU Thüringen lehnt den Einsatz von Feldmausködern im Streuverfahren prinzipiell ab. Um Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen zu vermeiden, hat das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) einen Notfallantrag zur Ausbringung für Ratron Feldmausköder (Wirkstoff Chlorphacinon) und Ratron Giftlinsen (Wirkstoff Zinkphosphid) für die Zeit vom 1. September bis zum 29. Dezember 2015 genehmigt...


Wie bereits in den vergangenen Jahren hat auch Thüringen die Ausbringung von Feldmausködern beantragt. Mit entsprechender Genehmigung kann jetzt Mäusegift sogar im Streuverfahren ausgebracht werden.

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Der NABU appelliert deshalb an die Thüringern Landwirte das Mäusegift nicht einzusetzen, denn die Gefahren unter anderem für Greifvögel und Störche sind nicht abzuschätzen. Auch dürfe sich die Landesregierung nicht zum Zugpferd von Teilen der Agralobby machen lassen und diesen Wahnsinn alle Jahre zulassen.

„In den nächsten Tagen sind in Thüringen vor allem durchziehende Rotmilane zu erwarten. Thüringen muss sich seiner besonderen Verantwortung für den Rotmilan in Europa bewusst werden“, sagt Klaus Lieder der Vorsitzende des Landesfachausschusses für Ornithologie im NABU Thüringen. „Über die Hälfte des deutschlandweiten Rotmilanbestandes brütet bei uns“, so der Experte.

Giftköder zu streuen, ist unverantwortlich. Giftköder können direkt aufgenommen werden und verendende Mäuse werden von Greifvögeln, Eulen, Störchen, aber auch von Hunden und Katzen als erste erbeutet.

Rotmilan (Foto: M. Delpho) Rotmilan (Foto: M. Delpho) Der in den Giftködern enthaltene Wirkstoff Chlorphacinon zum Beispiel, weist laut Umweltbundesamt eine sehr hohe Giftigkeit gegenüber Vögeln und Säugetieren auf. Selbst Wildkatzen auf Wanderschaft und die Restbestände des Feldhamsters können betroffen sein. Beides Arten, für die Thüringen eine besondere Verantwortung trägt.

Laut den Naturschützern müsse man endlich anerkennen, dass Mäuse eine wichtige Rolle im Naturhaushalt spielen. Die Schwankungen in den Beständen sind völlig normal, können vom Menschen nicht vollständig reguliert und müssen einkalkuliert werden. Bei regelmäßig auftretenden Massenvermehrungen muss man sich auch als Nutzer Gedanken über die Art der Bewirtschaftung und den Zustand des Naturhaushaltes Gedanken machen, anstelle fortgesetzt auf breitflächigen Gifteinsatz zu setzen.
Autor: red

Kommentare
Flitzpiepe
01.09.2015, 10.21 Uhr
Was bietet der NABU
für Alternativen zum Kampf gegen die Mäuseplage an?
Peppone
01.09.2015, 11.06 Uhr
Pflügen
Mechanische Bodenbearbeitung, zum Beispiel Pflügen, hilft gegen Mäuse. Das wird auch nicht viel teurer sein als Gift kaufen und ausbringen.
Flitzpiepe
01.09.2015, 11.17 Uhr
Was ist mit den Flächen, die
nicht gepflügt werden können?
takuma
01.09.2015, 15.27 Uhr
...die werden halt nicht geflügt.
Und endlich wieder mehr Wiesen.
Immer mehr Wiesen und Wege fallen leider der Kommerziellen Landwirtschaft zum Opfer. Anstatt Gift wäre zbs. mehr Sitzkrücken zu schaffen aber die sind auf dem Feld wohl nur im Weg.
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