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Sa, 08:25 Uhr
18.07.2015
Aufklärungsquote gering

Drastischer Anstieg bei Fahrraddiebstählen

Sommer- und Ferienzeit ist auch Fahrradzeit. Ob in Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Freiburg, Karlsruhe oder Münster: In Deutschland ist derzeit alles auf dem Rad. Doch Auchtung: Die Diebstahlszahlen bei Fahrrädern sind im Jahr 2014 in Deutschland geradezu explodiert...

Insgesamt wurden bei den Behörden 339.760 Straftaten angezeigt - das sind drastische 22.903 Diebstähle mehr als im Jahr 2013. Das ergab eine Erhebung des Verbraucherportals für Produkt- und Preisvergleiche, von billiger.de mit 3,27 Mio. Nutzer im Monat. Allein in den 100 größten deutschen Städten verschwanden rund 55 % (insgesamt: 185.325) aller in Deutschland gestohlenen Räder. Bei einer durchschnittlichen Aufklärungsquote von nur 9,6 % bundesweit, besteht kaum Hoffnung das geklaute Rad je wieder zu bekommen. Was bleibt, ist ein Schadensumme von mehr als 160 Mio. Euro allein für das Jahr 2014.

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Ganz oben im Straftaten-Ranking findet sich Cottbus mit 2.030 gestohlenen Rädern pro 100.000 Einwohner. Im Jahr 2014 wurden insgesamt 2.022 Räder im Stadtgebiet der kleinen ostdeutschen grenznahen Stadt gestohlen. Platz zwei bei den Diebstahl-Hochburgen belegt Magdeburg mit 1.638 geklauten „Bikes“ je 100.000 Einwohner (3.783 insgesamt). Die Studentenhochburg Münster findet sich auf Platz drei: 1.509 je 100.000 Einwohner (4.523 Diebstähle insgesamt).

Ebenfalls bei den Diebstahls-Hochburgen ganz vorn dabei: Leipzig (1.304 Delikte je 100.000 Einwohner; gesamt gestohlene Fahrräder 2014: 6.933), Potsdam (1.249 Delikte je 100.000 EW, gesamt 2.016), Oldenburg (1.209 Delikte je 100.000 EW, gesamt 1.930) oder Göttingen (1.143 Delikte je 100.000 EW, gesamt 1.336).

Mit neuen Höchstmarken warteten im Jahr 2014 viele Städte auf. So knackte Berlin die dramatische Grenze von über 30.000 gestohlenen Fahrrädern (30.758). Das heißt: Es wurden gegenüber 2013 mehr als 4.200 Räder zusätzlich entwendet. Das sind - statistisch betrachtet – 84 Räder pro Tag. Längst resigniert die Polizei auch in Berlin angesichts solcher Zahlen. Vielmehr als die Aufnahme des Diebstahls, um es gegebenenfalls der Versicherung melden zu können, ist meinst nicht drin.

Der Fahrraddieb in Deutschland (Foto: billiger.de/Sten Hoffmann) Der Fahrraddieb in Deutschland (Foto: billiger.de/Sten Hoffmann)

Ähnlich dramatisch ist die Lage in der Elbestadt Hamburg mit 15.961 gestohlenen Fahrrädern 2014 (+477), in Köln mit 8.250 entwendeten Rädern (+669), Leipzig mit 6.933 (+431), Dresden mit 5.985 (+471), Bremen mit 5.984 (+585), Hannover mit 4.893 (+1.295) oder in Dortmund mit 4.404 gestohlenen Fahrrädern (+2.199).

Ein Fahrraddiebstahl selbst bei gut gesicherten Rädern dauert meist nur Sekunden. Sind die Räder einmal weg, bleiben sie es meist auch. Denn in Deutschland kommen die Ermittlungsbehörden im Schnitt nur auf 9,6 % Aufklärungsquote.

Doch Schuld haben oft auch die Fahrradbesitzer sowie die Hersteller von Fahrradschlössern. Denn schlechte Schlösser selbst im höheren Preissegment sind der Hauptgrund. Auffällig sind die extremen Schwankungen innerhalb des Städtevergleichs, aber auch zwischen den Bundesländern. So schwanken die Quoten zwischen 47,3 % in Recklinghausen (2013 nur 4,4 %), 30,3 % in Plauen, 27,7 % in Fürth, 2,8 % in Tübingen, 3,3 % in Mannheim oder 3,8 und 3,9 % in Hamburg und Karlsruhe.

Auf Länderebene ist die Aufklärungsarbeit in Thüringen (17,3 %) vergleichsweise top. Als Flop kann man die Quoten von Hamburg, Berlin, Bremen (5,9 %), Baden-Württemberg (6,6 %) und Schleswig-Holstein (6,7 %) bewerten.

Neben dem enormen Anstieg der Straftaten wurde auch eine Zunahme der sogenannten „nichtdeutschen Tatverdächtigen“ registriert (Personen ausländischer Staatsangehörigkeit, Staatenlose oder Personen, bei denen die Staatsangehörigkeit ungeklärt ist). Wurden im Jahr 2013 „nur“ 22,6 % nichtdeutsche tatverdächtige registriert, waren es 2014 bundesweit bereits rund 26 %. Absoluter Spitzenreiter im Städteranking ist die Grenzstadt Frankfurt a.d.O. mit rund 81 % nichtdeutschen Tatverdächtigen (2013: rund 67 %). Ebenso weit über dem Durchschnitt: Ludwigsburg (62 %), München (51 %) oder Düsseldorf (49 %). Weitere Details in den Anhangs-Tabellen.
Autor: red

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