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Di, 16:00 Uhr
10.02.2015

Nordthüringer Nachwuchsforscher ausgezeichnet

An der Nordhäuser Hochschule präsentierten heute junge Nachwuchsforscher aus dem Nordthüringer Raum die Ergebnisse ihrer Arbeit im Rahmen von Jugend forscht. Die nnz war vor Ort, und hat sich einmal angesehen, worüber sich die Jugend so den Kopf zerbricht...

34 Projekte von insgesamt 61 Teilnehmern stellten sich heute an der Nordhäuser Hochschule den Juroren von "Jugend forscht". In zwei Altersklassen und jeweils sieben Fachbereichen zeigten sie, was sie seit November an Ergebnissen zusammentragen konnten.

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Im Audimax der Hochschule baute jedes Projekt seinen eigenen Stand auf. Blinkende LED's, Schaltkreise, Graphen, Tabellen und Modelle reihten sich aneinander. Da war zum Beispiel Oskar Grünwald mit einem von sieben Projekten, welche die Schülerinnen und Schüler des Humboldt-Gymnasiums ins Rennen schickten. Mit seinem selbst erdachten Versuchsaufbau zeigte der 14-jährige, wie Positionsbestimmung per Ultraschall funktioniert. In vereinfachter Form wollte er so das Funktionsprinzip des GPS-Systems verdeutlichen.

Weil alle Projektideen bis Ende November des vergangenen Jahres angemeldet werden mussten, fand sich Oskar noch in der Altersklasse der ganz jungen Forscher wieder, der Initiative "Schüler forschen". Wer zum Anmeldeschluss bereits 14 Jahre oder älter war, der muss sich mit den Altersgenossen aus dem Bereich "Jugend forscht" messen. Die können bis zu 21 Jahre alt sein.

An der Hochschule Nordhausen präsentierten heute Schülerinnen und Schüler ihre Projekte für den 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" (Foto: Angelo Glashagel) An der Hochschule Nordhausen präsentierten heute Schülerinnen und Schüler ihre Projekte für den 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" (Foto: Angelo Glashagel)

Lisa, Tobias und Kamil haben in zweimonatiger Arbeit einen eigenen "Quadrocopter" gebaut, landläufig als Drohne bekannt. Ein wenig fachliche Unterstützung bekamen sie dafür auch von der Hochschule. Die 150 Euro Materialkosten wurden von Jugend forscht gesponsort. Zuviel Hilfe darf aber auch nicht sein, denn der Eigenanteil an der Forschung ist neben der Originalität der Idee und der Qualität der Arbeit eines der eintscheidenden Bewertungskriterien der Juroren.

"Das Hauptaugenmerk liegt klar auf dem Präsentationstag, wenn die Projekte vor der Jury vorgestellt werden müssen", erklärte die lokale Koordinatorin von Jugend Forscht, Ute Hertz. Insgesamt 21 Juroren, im Schnitt also drei für jeden Fachbereich, küren letztlich die Sieger. Sie kommen aus Hochschulen, Schulen oder Betrieben in ganz Nordthüringen. Ausgezeichnet wurden heute die Regionalsieger in jedem dieser Bereiche. Für die Erstplatzierten geht es dann weiter nach Jena. Hier findet Ende März das Landesfinale statt. Zudem gibt es noch Sonderpreise, das können Geldbeträge oder auch Abonnements von Fachzeitschriften sein, die von verschiedenen Sponsoren zur Verfügung gestellt werden. So etwa vom "Verein der Techniker und Ingenieure in Thüringen" (VITT), die den 13. Regionalwettbewerb zusammen mit der Hochschule organisierten.

Modelle, Graphen, blinkende LED's und Schaltkreise reihten sich im Audimax der Hochschule aneinander (Foto: Angelo Glashagel) Modelle, Graphen, blinkende LED's und Schaltkreise reihten sich im Audimax der Hochschule aneinander (Foto: Angelo Glashagel)

Zu sehen gab es viel Interessantes. Wie etwa verdeutlicht man die Gebirgsbildung im Kyffhäuser? Mit einem Modell in einer Glasvitrine. Der Clou - unter dem Pappmachee Modell sind Luftballons angebracht, die mit ein wenig Druckluft die Miniaturgebirge auseinanderdrücken. An anderer Stelle zeigen die Humboldt-Schüler Julius, Saskia und Kristina-Marie, wie man die Essensausgabe mittels elektronischer Essensmarken vereinfachen kann. Was eigentlich genau Warzen sind und wie man sie behandelt, wie man aus Holz Plastik herstellen könnte, was Musik mit dem Gehirn anstellt oder wie es Sportlern ergeht, die auf Kohlenhydrate verzichten und noch vieles mehr konnte man beim Gang durch das Audimax erfahren.

Letzeres Projekt gehört in diesem Jahr zu den Regionalsiegern. Antonia und Franka-Sophie, beide selber als Sportlerinnen in Vereinen aktiv, wollten wissen wie der Körper reagiert, wenn ihm keine Kohlenhydrate mehr zur Verfügung stehen. Unter ärtzlicher Aufsicht baten sie 22 Schwimmer und Läufer zum Experiment. Eine Woche lang sollten sie sich Kohlehydratfrei ernähren. Vor und nach dem Experiment ermittelten sie Werte wie Laktatgehalt und Sauerstoff im Blut, maßen das Gewicht der Probanden und unterzogen sie einem Leistungstest.

Antonia und Franka Sophie testeten 22 Sportler auf Herz und Nieren  (Foto: Angelo Glashagel) Antonia und Franka Sophie testeten 22 Sportler auf Herz und Nieren (Foto: Angelo Glashagel) Das Ergebniss nach einer Woche ohne Kohlenhydrate, also keine Schokolade, aber auch keine Pasta, keine Kartoffeln oder Brot, war verheerend. "Als wir mit dem Experiment anfingen waren alle sehr motiviert und voller Energie. Eine Woche später konnte man den Sportlern den Mangel beinahe ansehen", sagte Antonia, "sie waren müde und kraftlos". Die Leistung brach ein, 100 Meter weniger bei den Schwimmern, einen halben Kilometer weniger bei den Läufern. Gleichzeitig waren die Athleten erschöpfter als sonst, die Laktatwerte schossen in die Höhe. "Einer unserer Probanden verlor 3,3 Kilo Gewicht innerhalb einer Woche", erläuterte Antonia ihre Ergebnisse.

Herangehensweise, Dokumentation und Präsentation überzeugten die Jury. Die Mädchen können zum Landesfinale reisen. Im Lebenslauf dürfte sich das nicht schlecht machen, wollen sie doch beide Medizin studieren.
Angelo Glashagel
An der Hochschule Nordhausen präsentierten heute Schülerinnen und Schüler ihre Projekte für den 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" (Foto: Angelo Glashagel)
An der Hochschule Nordhausen präsentierten heute Schülerinnen und Schüler ihre Projekte für den 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" (Foto: Angelo Glashagel)
An der Hochschule Nordhausen präsentierten heute Schülerinnen und Schüler ihre Projekte für den 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" (Foto: Angelo Glashagel)
An der Hochschule Nordhausen präsentierten heute Schülerinnen und Schüler ihre Projekte für den 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" (Foto: Angelo Glashagel)
An der Hochschule Nordhausen präsentierten heute Schülerinnen und Schüler ihre Projekte für den 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" (Foto: Angelo Glashagel)
An der Hochschule Nordhausen präsentierten heute Schülerinnen und Schüler ihre Projekte für den 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" (Foto: Angelo Glashagel)
An der Hochschule Nordhausen präsentierten heute Schülerinnen und Schüler ihre Projekte für den 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" (Foto: Angelo Glashagel)
An der Hochschule Nordhausen präsentierten heute Schülerinnen und Schüler ihre Projekte für den 13. Regionalwettbewerb "Jugend forscht" (Foto: Angelo Glashagel)
Autor: red

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