Nicht ganz gelangte den Nordhäuser Handballer/innen am zurückliegenden Wochenende der erhoffte Befreiungsschlag. Besonders die Damen blieben weit hinter ihren Möglichkeiten. Die zweite Männermannschaft überraschte hingegen mit einem Kantersieg...

Thüringenliga Männer

Nordhäuser SV - HBV Jena 24:24
Ob die Partie einen Gewinner verdient hätte, darüber soll sich der Betrachter der 60 Minuten Tempohandball ein eigenes Urteil bilden. Die Nordhäuser waren jedenfalls gegen den Tabellendritten spielerisch nicht wieder zu erkennen. Mit der gezeigten Leistung hätten sie aus den so wichtigen Begegnungen des Monats mehr Punkte herausspielen können.

Auf dem Parkett wurde auf beiden Seiten ein schnelles Spiel bevorzugt. Die Fehlerquote demensprechend hoch. Zunächst legten die Hausherren vor und nach dem 7:7 (14. Spielminute ) die Gäste nach. Die Partie kippe wiederum zugunsten des NSV bis zum 13:13 Halbzeitstand.

Nach der Pause dann die Südharzer am Drücker. Von der 31. bis zur 45. Spielminute hätten sie die Partie entscheiden müssen. Trotz ausgezeichneter Spielweise versagten vor dem Jenaer Kasten die Nerven. Die Gäste, ebenfalls mit einer hohen Fehlerquote, kämpften sich nach 3 Tore Rückstand mit einer offensiven Abwehr zurück ins Spiel (20:20// 50.Spielminuten). Mit dem 20:21 konnten sie sogar die Führung übernehmen.

Was folgte, war Krimi pur und ein Schlagabtausch den die Ballspielhalle nicht oft zu sehen bekam. Beide Teams mobilisierten die letzten Kräfte. Beim Stand von 23:23 rutschte dem an diesem Tag ausgezeichnet haltenden NSV Torhüter Sören Ahlert der Ball unter dem Körper durch und mit letzter Kraft ins Tor. 30 Sekunden verblieben um wenigstens einen Punkt aus dem Feuer zu ziehen.

Begeisterung im weiten Rund der Ballspielhalle als 3 Sekunden vor Schluss der 24:24 Endstand erzielt werden konnte. Ein Punkt der Moral. Die Nordhäuser präsentierten sich gegen den Tabellendritten von einer ganz anderen Seite. In der Abwehr aggressiv und im Angriff mit druckvollem Tempospiel. Einzig die Fehlwurfquote wäre zu bemängel. Doch am Ende überwiegte die Freude über den Punktgewinn.

Thüringenliga Damen

Nordhäuser SV - SSV Saalfeld 17:20
Das Nervenkostüm der Nordhäuser Damen hielt gegen Saalfeld nur eine Halbzeit. Eigentlich hatten sie die Gäste Mitte der ersten Halbzeit schon am Boden liegen. Ihre Führung von 7:2 war nicht nur verdient, sie waren auch spielerisch dominant auf dem Parkett. Zu viele eigene Fehler ab der 20. Spielminute brachte die Ordnung der Nordhäuserinnen stark ins Wanken. Mit einem 11:10 retteten sie sich in die Kabine.

Die zweite Halbzeit war dann von der Anzahl von Fehlern nicht mehr zu toppen. Der Wille war da, nur der Kopf spielte einfach nicht mit. Ab der 40. Spielminute übernahmen dann die SSV Damen das Kommando. Nicht besser spielend aber mit der besseren von zwei schlechten Torwurfquoten zogen sie beim 13:17 gleich mit vier Treffer davon. Ein Vorsprung der an diesem Tag von den Nordhäuserinnen nicht mehr wett gemacht werden konnte. Nicht weil Saalfeld stark weiter aufspielte, vielmehr weil bei den NSV Damen vor dem gegnerischen Tor nicht mehr viel zusammen lief. Am Ende freuten sich Saalfeld über ein Geschenk in Form von zwei Punkten mit einem 17:20.

Verbandsliga Männer

Nordhäuser SV 2 - Bad Salzungen 35:14
Der Knoten scheint vollends bei der Zweiten geplatzt zu sein. Nicht nur der Kantersieg gegen die Gäste aus Bad Salzungen spricht dafür, auch die Spielweise unterschied sich deutlich von den bisherigen Vorstellungen.

Nur kurzzeitig konnten die Gäste dem Spiel der Nordhäuser etwas entgegensetzen. Schon nach dem 3:2 kam dann der große Einbruch durch eine hervorragende spielerische Leistung der Südharzer. Binnen weniger Minuten enteilten sie auf 9:2, bevor sie eine kleine Schaffenspause einlegten.

Vielleicht waren sie selbst von ihrer eigenen Leistung etwas verblüfft. Ansonsten hätten sie schon im ersten Durchgang die Gäste überrannt. So stand es "nur" 18:9 für die Hausherren. Im zweiten Spielabschnitt schnurrte der NSV - Motor dann richtig. Mit aktiver Abwehrarbeit löschten sie auch das letzte Aufbegehren der Gäste. Im Angriff spazierte man fast nach Belieben durch die Reihen. Sie konnten sich auch den Luxus leisten extrem viel zu wechseln. Die Bank war bis auf den letzten Platz besetzt und jeder wollte sich den Frust der letzten Wochen von der Seele werfen.

Leidtragender war die Mannschaft aus Bad Salzungen. Sie hatte nicht die Spur einer Chance und dürfte am Ende über die 35:14 Niederlage noch froh sein, denn diese hätte auch noch weit aus höher ausfallen können. Und siehe da, auf einmal hat der NSV als Aufsteiger nach Minuspunkten zum Podium aufgeschlossen.

Thüringenliga männliche Jugend B

Motor Arnstadt - Nordhäuser SV 36:31
Trotz der Niederlage ein zufriedenes Trainergespann auf Nordhäuser Seite. Trotz der am Ende zusammen 67 Treffer im Spiel, was für ein Nachwuchsspiel der 15/16 jährigen eher ungewöhnlich ist, wurde guter Handball in Abwehr und Angriff geboten.

Der mit C - Jugend Spielern gespickte NSV Kader setzte sich dabei gut in Szene. Ausschlaggebend für die Niederlage waren Kleinigkeiten. Bei zwei fast ausgewogener Leistungsstärke beider Mannschaften entscheiden nun mal Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage.
Frank Ollech