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Di, 09:26 Uhr
25.11.2014

Land auf - Land unter?

Vergangene Woche wurde im Bürgersaal über Probleme, Stärken und Chancen der Jugendkultur diskutiert. Die nnz hatte darüber berichtet. Heute veröffentlichten die Veranstalter ihre Einschätzung der Veranstaltung rund um die Zukunft der Kulturlandschaft in Nordthüringen...

Zu einer Diskussionsrunde über Probleme, Stärken und Chancen der Jugendkultur im ländlichen Raum luden jüngst LKJ Thüringen, Kulturpolitische Gesellschaft und Heimatbund Thüringen. Wie die nnz die Veranstaltung am vergangenen Dienstag wahrgenommen hat, lesen sie hier

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Die Veranstaltung am 18. November in Nordhausen fand statt unter dem Motto „Land auf – Land unter?! Möglichkeiten für die Jugendkultur durch Regionalentwicklung“ und wurde moderiert von Tobias Knoblich, dem Kulturdirektor der Landeshauptstadt Erfurt.

Die Region Nordthüringen ist besonders vom demographischen Wandel betroffen, neue Konzepte und Ideen sind gefragt. Welche Möglichkeiten kultureller Bildung und Teilhabe gibt es für Jugendliche auf dem Land? Welche Probleme zeigen sich und wie könnten Lösungen aussehen? Es diskutierten: Elke Harjes-Ecker, Leiterin der Abteilung 5 „Kultur und Kunst, Kirchenangelegenheiten“ im Thüringer Ministerium für Bildung, Wirtschaft und Kultur (TMBWK) und Vorsitzende für den Beirat des Kulturentwicklungsprozesses; Dr. Patrick Föhl, Leiter des Kulturentwicklungsprozesses; Reiner Ende, Leiter des Kunsthofs Friedrichsrode; Sabine Reich, Geschäftsführerin des Kreisjugendrings Nordhausen und die Schülerin Michelle Puls.

Das Podium zum "Kultursalon" war gut durchmischt (Foto: Angelo Glashagel) Das Podium zum "Kultursalon" war gut durchmischt (Foto: Angelo Glashagel)
In dem breit aufgestellten Podium war man sich schnell einig, dass das kulturelle Angebot nicht allein dadurch gerettet werden kann, die Jugend in die Region zurück zu holen. Es brauche neue Konzeptionen, die die Nutzer/innen in den Mittelpunkt stellen und aus Konsumierenden Teilnehmende machen. So seien zum Beispiel Kulturkindergärten, in denen Kinder frühzeitig aktiv mit Kultur in Kontakt kommen, eine Idee.

Nicht nur Ideen, auch aktuelle Probleme wurden besprochen. Vorhandene Konzepte könnten häufig nicht umgesetzt werden, da die relativ schlechte Infrastruktur auf dem Land potentielle Teilnehmer/innen hindere, die Angebote in Anspruch zu nehmen. Auch bürokratische Hürden müssten überwunden werden, was vor allem für ehrenamtlich betriebene Vereine Schwierigkeiten mit sich bringe. Elke Harjes-Ecker machte deutlich, dass das Land zwar die Rahmenbedingungen schaffen könne, dass die eigentliche Arbeit aber in den Regionen geschehen müsse.

Dabei brauche es nicht einmal mehr Geld für neue Projekte. Ziel sei es, die vorhandenen Ressourcen besser zu nutzen und, wenn nötig, umzuverteilen. So könnte man statt über Schließung von Einrichtungen zu diskutieren, über die Zusammenlegung einiger Museen nachdenken.

Für eine Menge frischen Wind auf dem Podium sorgte Michelle Puls, Schülerin der 10. Klasse an der Staatlichen Regelschule „G.E. Lessing“ Nordhausen. Als Vertreterin der Jugend, um die es beim Kulturellen Salon ging, machte sie darauf aufmerksam, dass die Beteiligung von Jugendlichen an kulturellen Angeboten auch deshalb häufig gering sei, weil der Zugang zu Jugendlichen oft nicht gelinge.

Es brauche statt werbender Erwachsener engagierte Jugendliche, die auf Veranstaltungen hinweisen, eine bessere Nutzung von Social Media und nicht zuletzt eine angemessene Ansprache junger Menschen.
Katrin Marie Merten, Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Thüringen e. V.
Autor: red

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