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Mi, 13:01 Uhr
19.11.2014

Tierwohl ist nicht gleich Tierschutz

Mehrere Unternehmen haben sich zu einer Brancheninitiative Tierwohl zusammengeschlossen, um mehr Tierschutz bei der Fleischproduktion zu erreichen. Das bislang bekannt gewordene Konzept lässt aber nicht erwarten, dass es mehr Transparenz für Verbraucher geben wird. meint die Verbraucherzentrale...

„Verbraucherinnen und Verbraucher sollten klar erkennen können, welche Produkte aus tiergerechter Haltung kommen. Die geplanten Regelungen der Brancheninitiative sind völlig unzureichend“, sagt Sophie Herr, Leiterin des Teams Lebensmittel beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv).
Branche möchte nur Minimalanforderungen

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Der vzbv kritisiert, dass die Brancheninitiative nur Minimalanforderungen formuliert. Das Konzept der Branche sieht bislang vor, dass Produkte, die sich dem Tierwohl verpflichten, nicht gesondert gekennzeichnet werden, sondern nur das QS-Prüfsiegel der Lebensmittelwirtschaft tragen. Das sei aber nicht aussagekräftig, so der vzbv. QS ist ein seit langem eingeführtes Prüfsystem der Wirtschaft, bei dem die ganze Produktionskette von Lebensmitteln kontrolliert wird, ob diese im Wesentlichen die gesetzlichen Vorgaben erfüllen.

„Das QS-Siegel garantiert gesetzliche Mindestanforderungen. Ein Teil dieser Produkte soll zwar künftig strengere Kriterien für die Tierhaltung erfüllen. Aber für den Verbraucher wird nicht klar sein, in welchen Lebensmitteln wirklich mehr Tierschutz drin ist“, so Herr.

Kritisch sieht der vzbv auch die Verwechselungsgefahr mit Siegeln, die wesentlich strengere Kriterien anlegen. Neben dem Bio-Label sind positive Beispiele das Tierschutzlabel vom Deutschen Tierschutzbund „Für mehr Tierschutz“ oder von der Organisation Vier Pfoten „Tierschutz kontrolliert“. “Die Brancheninitiative darf nicht dazu führen, dass diese ambitionierten Label von einem Siegel mit Minimalanforderungen vom Markt gedrängt werden“, sagt Herr.

Die „Branchenlösung zur Förderung einer tiergerechten und nachhaltigen Erzeugung von Schweine- und Geflügelfleisch“, sieht vor, dass der Handel in einen Fonds bezahlt, aus dem Leistungen der Tierhalter für mehr Tierschutz bezahlt werden. Die Organisatoren haben eine Marktforschungsstudie zur Kommunikation erarbeiten lassen und streben die Vermarktung erster Produkte ab 2015 an.

Zur Brancheninitiative Tierwohl gehören unter anderem die QS Qualität und Sicherheit GmbH und große Handelsketten wie Aldi, Edeka und Lidl.
Autor: red

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