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Do, 13:25 Uhr
30.10.2014

Mehr Stellen als Bewerber

Seit einiger Zeit eilt der Arbeitsmarkt in Nordthüringen immer neuen Rekorden entgegen. Auch auf dem Ausbildungsmarkt hat sich in den letzten Jahren einiges geändert...

Im Jahr 2005 kamen auf 100 Ausbildungsplätze 217 Bewerber. Seitdem sinkt das Verhältnis kontinuierlich und hat sich seit 2011 komplett umgedreht. Im Jahr 2014 sind es nur noch 94 Bewerber auf 100 Stellen.

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Die Unternehmen stehen zunehmend in Konkurrenz wenn es um Auszubildende geht. Wie auf dem Arbeitsmarkt allgemein ging so auch erneut die Jugendarbeitslosigkeit in Nordthüringen zurück. Im Landkreis Nordhausen sind nach Angaben der Agentur für Arbeit demnach 8,1 % der unter 25-jährigen (U25) als Arbeitslos gemeldet. Im Kyffhäuserkreis sind es 6,6% und im Eichsfeld nur 3,3 %.

Diese "ausgesprochen positive Entwicklung" müsse die Region "erst einmal verinnerlichen", sagte Carsten Froböse, der Leiter der Arbeitsagentur in Nordhausen. Das sich das Verhältnis seit drei Jahren umgekehrt hat, ist im Empfinden der Bevölkerung, zumal der jüngeren, noch nicht angekommen.

Das Verhältnis von Bewerbern zu offenen Stellen stellt sich wie folgt dar.
KreisBewerberStellen
Nordhausen596522
Eichsfeld555687
Kyffhäuser404446

Im bisherigen Ausbildungsjahr sind laut Agentur für Arbeit in Nordhausen 17 Personen noch nicht "versorgt", haben also noch keinen Ausbildungsvertrag abgeschlossen. Im Eichsfeld sind es 20 Personen, im Kyffhäuserkreis gerade einmal 5. Hinzu kommt, das es einen kleinen Kreis an Personen gibt, die sich auf Grund individueller Problemlagen schwer tun mit dem Eintritt in ein geregeltes Berufsleben. "Die Chancen im Bereich U25 sind da", sagte Froböse. In Zusammenarbeit mit dem Jobcenter versuche man auch hier zu helfen. Aktuelle Zahlen zur Quote der Ausbildungsabbrüche gibt es leider nicht. 2013 sollen etwa 30% der Lehrverträge im Freistaat wieder aufgekündigt worden sein.

Mit 456 Bewerbern sind derzeit Ausbildungen im Bereich Produktion/Fertigung am gefragtesten, gefolgt vom Bereich Verwaltung, Versicherung und Finanzen (294 Bewerber) sowie dem Dienstleistungssektor (278 Bewerber). Weiteren Bedarf sieht Froböse auch im Bereich Gesundheit und Soziales, für das sich 150 Bewerber interessierten. Vor allem in Produktion und Fertigung gibt es noch Luft nach oben. Den 456 Bewerbern standen dieses Jahr 835 offene Stellen gegenüber.

Ein wesentlicher Faktor des Umschwungs in den letzten Jahren sei die demographische Entwicklung, erläuterte Froböse im Pressegespräch. In den Betrieben finde derzeit ein Generationswechsel statt, sodass vermehrt junge Leute die Arbeitsplätze der alten Fachkräfte übernehmen könnten. Zum anderen habe sich die Zahl der Menschen im arbeitsfähigen Alter verringert, die der benötigten Stellen aber kaum. Viele junge Erwachsene ziehen außerdem ein Studium der Berufsausbildung vor.

Wer heute Auszubildende finden wolle, der müsse vor allem gute Arbeitsbedingungen bieten, sagte der Leiter der Agentur für Arbeit Nordhausen. Nur so könnte man junge Leute in der Region halten oder auch zurückholen. Wieviele junge Erwachsene Nordthüringen auf der Suche nach Arbeit oder Ausbildung dieses Jahr verlassen haben, war nicht zu erfahren. Wie auch die Quote zum Ausbildungsabbrüchen laufen diese Zahlen an anderer Stelle zusammen.

Und es gibt noch einen anderen Weg, dem Engpass zu begegnen: ausländische Beschäftigte. Der Ausländeranteil im Freistaat ist mit 2% bisher eher gering und mit dem Anwerben und der Integration ausländischer Arbeiter oder auch Auszubildender hat man in Nordthüringen somit auch nur wenig Erfahrung sammeln können.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare
360grad
30.10.2014, 14.18 Uhr
Wenn man den Artikel aufmerksam liest und
die statistischen Schwindeleien der BA durchschaut hat, erkennt man den realen Zustand des "Arbeitsmarktes" in unserem Bundesland.
Nicht einmal die "Ausländer" wollen mehr in das Billiglohnland Thüringen.
Fachkräfte kosten Geld und geben es dann auch wieder aus - so hat Wirtschaft früher funktioniert.
360grad
30.10.2014, 16.25 Uhr
Es gibt auch noch ehrliche BAs!
Die Radio Nachrichten SAW 15 Uhr:
"9,8% Arbeitslose meldet die BA Sachsen- Anhalt.
Mit Arbeitslosen in Beschäftigungsmaßnahmen, Umschulungen und Ähnlichemsind es 13,6% teilt die BA mit."
Da ergibt sich doch eine neue Frage für das nächste Interview mit dem Nordhäuser BA Chef.
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