Zwei unnötige Niederlagen leisteten sich die Nordhäuser Männer im Ligaalltag. Die Erste musste sich Ronneburg und die Zweite Dingelstädt geschlagen geben. Frank Ollech berichtet...

Thüringenliga Männer

Nordhäuser SV - HSV Ronneburg 29:31
Nach der Partie etwas lange Gesichter in den Reihen der Südharzer, die mit sich und der Leistung der beiden Männer in Schwarz haderten. Sicherlich hatten die beiden Referees nicht ihren besten Tag erwischt doch die Niederlage an ihnen fest zu machen wäre unfair, das wussten auch die NSV Spieler.

Die überaus unnötige Niederlage entstand aus einer Mischung. Da waren zum einem die Fahrkarten vom Strafwurfpunkt. Gleich drei in einer Halbzeit, das war einfach zu viel. Zum anderen der nicht zu haltende und spielfreudige Mirko Alexy, der mit 13 Treffern seine Mannschaft allein zum Sieg warf. Und nicht zuletzt Ronneburgs Fels in der Brandung ihr Torhüter Hannes Seidemann, der serienweise die Bälle parierte.

Schon in den Anfangsminuten deutete sich ein schnelles Spiel an, bei dem die Gäste den besseren Start hinlegten. Bei der 4:1 HSV Führung hatten die Südharzer schon zwei Fehlwürfe vom Punkt. Trotzdem kämpfte sich der NSV in der Folgezeit auf 4:3 heran. Ein Zwischenspurt und der HSV war wieder auf 4 Treffer enteilt (7:3). Beim Stand von 11:9 für Ronneburg waren die Hausherren wieder voll im Spiel, doch die dritte Fahrkarte vom Punkt warf sie wiederum zurück. Halbzeitstand 13:10 für Ronneburg

Nach der Pause und der Verkürzung auf 13:11 die beste Phase der Gäste und wohl die Spielentscheidende. Der Rückstand der Südharzer wuchs auf 16:11 an, der im weiteren Verlauf auf 6 erhöht werden konnte(24:18). In der 46. Spielminuten dann wie aus heiterem Himmel ein anderer NSV auf dem Parkett der Ballspielhalle. Über den Kampf wurden die letzten Kräfte mobilisiert und selbst kleine Rückschläge weggesteckt. In der 57. Minute waren sie wieder dran, es stand nur noch 30:28. Doch der Tabellenführer brachte den Vorsprung über die Ziellinie und verteidigte damit auch seine Führung in der Thüringenliga. Endstand 29:31 für Ronneburg.

Die Nordhäuser spielten nicht schlecht, scheiterten jedoch an ihren eigen Nerven. Etwas war die Unbekümmertheit der ersten Begegnungen abhanden gekommen, ausgenommen die letzten 15. Minuten der Partie. Gehaderten haben die Nordhäuser vor allem mit der Flut von Zeitstrafen, die diese faire Partie in seiner Anzahl vielleicht nicht verdient hatte. Insgesamt wurden 12 Zeitstrafen verhängt, wovon es die Gastgeber gleich 8 mal traf und 4 mal die Gäste.

Nun geht es am kommenden Samstag zum Derby der "Nordlichter" nach Mühlhausen.

Nordhäuser SV: Ahlert, Vaupel, Hoche, Fehling (1), Thiele (3), Tube (6), Gröger (5), Effenberger (1), Holznagel (2), Barth, Riemekasten (10).

Verbandsliga Männer

Nordhäuser SV II - Dingelstädt 32:33
Mit breiter Brust und voller Kapelle ging die Zweite des Nordhäuser SV in die Saisoneröffnungspartie. Trainer Christian Knolle hatte die Qual der Wahl bei der Aufstellung und musste sogar einige seiner Schützlinge auf die Tribüne schicken.

Doch kaum war die Partie angepfiffen, da wurde sie auch schon wieder unterbrochen. Nachdem sich die Gäste eine verdiente zwei Tore Führung (2:0) erspielten war es Nomen Bischoff der mit einem Konterangriff den ersten Ligatreffer für sein Team markierte. Leider prallten bei dieser Aktion Bischoff und der Dingelstädter Keeper unglücklich zusammen. Während Bischoff nach einiger Zeit ohne Hilfe die Bank erreichte, war für Dingelstädts Schlussmann die Partie vorbei.

Nach gut 10 Minuten wurde die Partie wieder frei gegeben und von Schockspuren auf Seiten der Gäste keine Spur. Im Gegenteil sie übernahmen die Initiative und bauten die Führung aus. Nach 5 Minuten stand es bereits 5:1 für sie, ehe der NSV mit ein Treffer von Eric Hoche und Michael Ermisch verkürzen konnten (5:3).

Doch auch dieser kleine Rückschlag brachte die Gäste aus dem Nachbarkreis nicht aus dem Rhythmus. Im Minutentakt gab es nun Einschläge bei den Nordhäusern. Torhüter Frank Bogdan mühte sich nach Kräften, wurde aber von seinen Vorderleuten sträflich im Stich gelassen. Abwehrarbeit in dieser Phase bei den Hausherren Fehlanzeige. Da der Angriff mit Ladehemmungen zu kämpfen hatte, allein 11 Fehlwürfe in den ersten 13 Spielminuten, entschwanden die Gäste auf 10:4.

Auch eine Auszeit brachte keine Ruhe und Stabilität in die Reihen der Nordhäuser. Die Abwehr weiter im Schwimmfestfieber, zumindest im Angriff gab es hier und da ein leichtes Flackern. Nachdem die Gäste schon fast außer Sichtweite geraten waren fingen sich die Hausherren und erzielten erstmals Wirkung. Zur Kabinenpredigt gingen sie mit einem für die zweite Halbzeit doch noch vielversprechenden Rückstand von 14:18.

Aus der Kabine kamen der NSV mit einer Kampfansage, leider aber auch Übernervös. Dennoch knapsten sie Tor um Tor vom Vorsprung ab. Beim 18:20 hatte sie den Anschluss und zurück ins Spiel gefunden. Dingelstädt weiterhin unbeeindruckt spielte wie aus einem Gruß, geradlinig und Kraftvoll. So sehr wie sich die NSV Spieler auch mühten sie kamen nicht vorbei.

Selbst ein 27:28 und den 28:28 Ausgleich sowie ein 29:29 steckten die Gäste weg. Ab dem 30:30 gab es einen offenen Schlagabtausch. Zu spielen waren knappe 7 Minuten. Doch anstatt mit Verstand spielten die Gastgeber nur mit Herz und Kraft. Dennoch gelang es ihnen die Führung in der 56. Spielminute zu erobern. Eine Niederlage von diesem Zeitpunkt an nicht mehr eingeplant. Doch es kam wie es kommen musste. Gleich zwei Zeitstrafen bestrafte Dingelstädt mit zwei Treffern und den Sieg in fremder Halle. Endstand 32:33.

Eine Niederlage die der Aufsteiger aus Nordhausen erst einmal verkraften muss. Sie haben gekämpft jedoch nicht gespielt und am Ende den Sieg verschenkt. Mit diesem Kader der am Samstag an den Start ging müssen solche Spiele gewonnen werden.

Frank Bogdahn/ Vaupel Leon/ Stritzel Martin 2/ Ermisch Johannes 4/ Finger Alexander/ Müller Christian 10/ Christian Gase/ Normen Bischoff 3/ Martin Poch 3/ Michelle Helbing/ Matthias Frensel 1/ Eric Hoche/ Stefan Fuhrmann 7
Frank Ollech