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Do, 11:56 Uhr
11.09.2014

Inspiration im Kunsthof

Etwa 70 Teilnehmer fanden sich zum zweiten Kulturworkshop im Kunsthof Friedrichsrode am vergangenen Dienstag ein. Allein der Ort – das gesamte Gelände strahlte im spätsommerlichen Sonnenschein – versprühte einen ganz besonderen Charme und schien bei den Anwesenden eine bedeutende kreative Kraft freizusetzen...

Inspiration für Beratung (Foto: S. Spehr) Inspiration für Beratung (Foto: S. Spehr)

In vier Gruppen – Netzwerkarbeit und kooperative Projekte, Kulturelle Bildung, Kulturtourismus sowie Jugendkultur – wurde, u. a. basierend auf Ergebnissen des ersten Workshops, zielführend diskutiert und bereits erste Gestaltungsmöglichkeiten für kulturrelevante Entscheidungen erarbeitet.

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So kam die Arbeitsgruppe „Kulturtourismus im ländlichen Raum“ zu dem Ergebnis, dass es für unsere Nordthüringer Region kaum möglich ist, Kultur entkoppelt von der uns umgebenden Natur zu denken. Ein Beispiel wäre die Umsetzung der Idee, einen Radwanderweg durch die Region zu etablieren, der entlang der steinzeitlichen Artefakte führt.

In der Gruppe, die sich mit Netzwerken und kooperativen Projekten beschäftigte, wurden die Teilnehmer ebenfalls schon sehr konkret: von allen Beteiligten wurde die Bereitschaft unterstrichen, in einem Kooperationszirkel eine engere und qualitätsvolle Vernetzung von Partnern auch außerhalb des Kulturbereiches anzustreben.

Als bereits jetzt schon hervorragende Beispiele wurden die WAGO-Initiative „Musikstadt Sondershausen“ oder die zahlreichen Angebote der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei beschrieben. Vor dem Hintergrund, dass Regionen nur dann belebt werden können, wenn es geschafft ist, die Bürger zu mobilisieren, besteht aus Sicht der Gruppe eine große Herausforderung darin, die qualitativ hochwertigen Angebote in der Vielfalt der Kultur sehr viel besser sichtbar zu machen.

Dafür sind geeignete Marketing-Strategien notwendig, die nicht immer viel Geld kosten müssen, aber wegen ihrer Originalität bei den Bürgern und ihren Gästen nachhaltige Aufmerksamkeit erzeugen können. Neu war in diesem Workshop das Angebot an Jugendliche, sich in einer eigenen Gruppe zum Thema Jugendkultur auszutauschen.
Inspiration für Beratung (Foto: S. Spehr)
Inspiration für Beratung (Foto: S. Spehr)
Inspiration für Beratung (Foto: S. Spehr)
Schüler, Studenten und junge Erwachsene machten am Dienstag deutlich: viele Angebote sind für sie nicht sichtbar – sie erreichen die Zielgruppe also gar nicht erst. Das liegt zum einen daran, dass die Veranstalter oft die Bedürfnisse der Jugendlichen nicht genau kennen, zum anderen aber auch daran, dass Jugendliche zu wenig Gestaltungsmöglichkeiten für sich in diesen Angebote entdecken. Ein weiterer Austausch zu diesem Thema ist dringend geraten, wenn die Jugendlichen im Kulturentwicklungskonzept eine Stimme bekommen sollen.

Im Bereich der Kulturellen Bildung fehlt es in der Region an einem geeigneten Vermittlerpool. Das ist eines der Ergebnisse aus dieser Arbeitsgruppe. Außerdem sind die Angebote der Institutionen für Einrichtungen aus dem ländlichen Raum schwer zu erreichen – sei es ein Ausflug auf eine Burg, ins Theater oder in eine Bibliothek. In dieser Gruppe stehen noch weitere zahlreiche Punkte auf der Agenda, sodass ein zusätzliches Treffen vor dem nächsten Workshop am 11. November 2014 vereinbart wurde.

In allen vier Gruppen wurde deutlich: Es fehlt eine geeignete Kommunikationsplattform für kulturelle Angebote, für Termine, für Akteure, Spielstätten oder allgemeine Informationen, wie zum Beispiel Fördermöglichkeiten. Diese Plattform sollte möglichst einfach zu verwalten, barrierefrei von allen Bürgern erreichbar sein und möglichst lückenlos informieren – ein Unterfangen, das fast an die Quadratur des Kreises zu erinnern scheint. Darüber hinaus wurden zahlreiche kulturpolitische Grundsatzfragen aufgeworfen wie das Thema „Kultur als Pflichtaufgabe“ oder die Transformation der hochkulturellen Einrichtungen in der Modellregion.

„Sollte Ihre Erwartung an das Kulturentwicklungskonzept die sein, dass wir Ihnen sagen, was Sie tun sollen, dann können und wollen wir diese Erwartung nicht erfüllen. So verstehen wir nicht unseren Auftrag, dann bräuchten wir keine partizipativen Verfahren. Vielmehr ist es so, dass wir aus Ihren Ideen, Ihren Hinweisen und Ihrer Vision – gekoppelt an unsere Expertise und mit unserem Blick von außen, Entscheidungshilfen für die Politik formulieren können und Veränderungssprozesse aktivieren wollen. Ob das Konzept lebendig bleibt und sich weiterentwickelt, das liegt in Händen Ihrer Kommunalpolitiker – ganz besonders aber in den Ihren. Denn nur durch Sie, die Akteure, Gestalter, Nutzer und Unterstützer der Kulturlandschaft in Nordthüringen, erhält die Kultur den Stellenwert, den Sie sich wünschen“, erklärt Dr. Patrick S. Föhl, Projektleiter für die Erarbeitung des Kulturentwicklungskonzeptes Nordthüringen.

Alle detaillierten Informationen zu den Workshops, Ergebnisse daraus sowie Kontaktdaten der Vor-Ort-Koordinatoren sind ab Ende Septemberim Netz unter kulturkonzept-kyf-ndh.de zu finden.
Sylvia Spehr
Autor: red

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