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Fr, 10:53 Uhr
22.08.2014

Wespen, die verkannten Nützlinge

In Deutschland gibt es einige hundert Wespenarten. Allen gemeinsam ist ihre bedeutende Funktion im Naturhaushalt. Was den meisten unbekannt ist, ist die hohe Bestäubungsleistung dieser Insekten...

Wespe bei der "Arbeit" (Foto: Helge May) Wespe bei der "Arbeit" (Foto: Helge May)

Normalerweise denkt man beim Bestäuben von Wild- und Nutzpflanzen hauptsächlich an Bienen. Aber vor allem im Frühjahr besuchen Wespen Blüten, um ihren Energiebedarf zu decken. Soziale Faltenwespen versorgen ihre Brut im Sommer mit verschiedensten Insekten, die für uns teilweise als Schadinsekten gelten.

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Quellen belegen, dass 300 Wespenarbeiterinnen etwa 2.500 Fliegen und 650 andere Insekten innerhalb von sechs Stunden erbeuten können. Lästig werden dann erst im Hochsommer die Gemeine Wespe und die Deutsche Wespe, da sie auf süße Getränke und Speisen sowie Grillfleisch stehen.

Rainer Hanke aus dem Eichsfeld beschäftigt sich schon seit 15 Jahren mit dem Thema Wespen und ist Wespenberater beim Naturschutzbund (NABU) Thüringen. Er bekommt im Jahr zirka 60 Anfragen zu dem Thema. Einiges kann sofort am Telefon geregelt werden, meint Rainer Hanke.

Zur Zeit sind es Fragen zu Wespennestern am Haus oder an Gartenhütten, die besorgter Bürgerinnen und Bürger dem Wespenexperten stellen. „Die Nester von Wespen werden meist erst im August bemerkt, Mensch und Wespen leben dann schon seit einiger Zeit friedlich nebeneinander. Jetzt das Nest zu entfernen ist sinnlos. Das Wespenvolk stirbt im Herbst sowieso ab und nur die Jungkönigin überlebt“, erklärt Rainer Hanke. Um an einem Wespennest mit den surrenden Bewohnern nicht in Konflikt zu geraten, empfiehlt sich ein Sicherheitsabstand von zwei bis drei Metern.

Sind Kleinkinder auf dem Grundstück, ist eine Absperrung empfehlenswert. Der Experte rät auch die alten Nester zu belassen, denn diese können nützlichen Insekten wie Schwebfliegen und Marienkäfern als Winterquartier dienen.

Einige Tipps des NABU zum Umgang mit Wespen:
  • Wespen nicht schlagen, wegpusten oder anatmen.
  • Getränke und Speisen abdecken.
  • Abfälle nicht herumliegen lassen.
  • Kinder nur mit Strohhalm trinken lassen und ihnen nach dem Essen Finger und Mund säubern.
  • Fallobst rechtzeitig aufsammeln.
  • Beim Barfußlaufen vorsichtig sein.
  • In der Nähe eines Wespenvolkes nicht mit dem Rasenmäher oder der Motorsäge arbeiten.
  • Mit der Beseitigung von Wespennestern warten bis das Wespenvolk im Herbst ausstirbt. Denn nur die Jungköniginnen überleben und gründen im nächsten Frühjahr neue Völker. Besser ist es allerdings, das Nest noch über den Winter hängen zu lassen, damit nützliche Insekten darin überwintern können.
  • Generell können Fliegengitter an Fenstern und Türen mit einer Maschenweite kleiner als drei Milimeter angebracht werden.
  • Zum Nest immer einen Abstand von zwei bis drei Metern halten und für Kleinkinder eine Absperrung anbringen.
  • Wenn man trotz aller Vorsicht doch einmal gestochen wird, sollte der Stich schnell gekühlt und bei Allergieverdacht sofort ein Arzt aufgesucht werden.
Eine Liste zu Fachleuten in Thüringen und weitere Informationen zum Thema Wespen finden sich unter www.NABU-Thueringen.de. Beraten können aber auch die Unteren Naturschutzbehörden.

Interessante Praxistipps im Umgang mit Wespen liefert die Broschüre „Bienen, Wespen und Hornissen – Kein Grund zur Panik“. Die Broschüre erhalten Sie gegen Einsendung eines Unkostenbeitrages von 3,00 Euro (inkl. Porto) in Briefmarken beim NABU Thüringen in Leutra 15, 07751 Jena, Tel.: 03641/60 57 04.
Autor: red

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