Paare, die ihre Liebe nicht mit einem Trauschein besiegeln wollen, müssen in puncto Einkommensteuer nicht zwangsläufig schlechter fahren: Verdienen beide Partner gleich viel, tragen sie bei der Einkommensteuer in der Regel auch die gleiche Steuerlast wie verheiratete Paare...


Erst bei einer ungleichen Verteilung des Einkommens werden Unterschiede spürbar: Verdient ein Partner 70.000 Euro und der andere 30.000 Euro im Jahr, so liegt die Steuerbelastung um über 1200 Euro höher als die eines Ehepaars. Denn jeder Partner wird steuerrechtlich einzeln betrachtet.

Die getrennte steuerliche Betrachtung gilt grundsätzlich auch dann, wenn die unverheirateten Lebensgefährten ein oder mehrere gemeinsame Kinder haben. Dennoch profitieren diese, ebenso wie verheiratete, vom steuerlichen Familienleistungsausgleich. Die steuerlichen Freibeträge für Kinder – Kinderfreibetrag und BEA-Freibetrag für Betreuung, Erziehung und Ausbildung – stehen beiden Partnern jeweils zur Hälfte zu.

Sind Vater und Mutter nicht verheiratet, können Unterhaltszahlungen an die Mutter vom Vater als außergewöhnliche Belastungen von der Steuer abgesetzt werden – auch wenn beide Partner in einem Haushalt zusammenleben. Ist die Mutter nicht erwerbstätig und erhält sie keine Bezüge wie zum Beispiel das Elterngeld, kann in den ersten drei Lebensjahren des Kindes, in der Regel auch ohne Nachweis, der „abzugsfähige Unterhaltshöchstbetrag“ angesetzt werden: aktuell 8354 Euro.

Unverheiratete Paare, die eine Hochzeit planen, aber noch über den richtigen Zeitpunkt nachdenken, sollten wissen: Eine standesamtliche Trauung noch in diesem Jahr kann sich finanziell auszahlen. Wer bis zum 31.12.2014 heiratet, genießt etwaige Steuervorteile rückwirkend für das gesamte Jahr 2014.