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Mi, 00:28 Uhr
30.04.2014

Jüdisches Leben in Thüringen

In der Zeit vom 13. Juni bis 15. Juni 2014 findet in Sondershausen ein Kolloquium aus Anlass des 200. Geburtstages Prof. Philipp Heidenheims (1814 – 1906) statt, u.a. mit Exkursionen nach Bleicherode und Nordhausen...


Am 14. Juni jährt sich zum 200. Mal der Geburtstag des Schwarzburg-Sondershäuser Lehrers und Rabbiners Prof. Philipp Heidenheim.

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Als Sohn eines Hausierers in Bleicherode geboren und in einfachsten Verhältnissen aufgewachsen, trat Heidenheim nach Selbststudium und Examen am Königlichen Hauptschullehrerseminar in Erfurt als Religionslehrer in den Dienst der jüdischen Gemeinde von Sondershausen und blieb mehr als siebzig Jahre, bis zu seinem Tode, ihr geistliches Oberhaupt. Gleichzeitig absolvierte er eine beispiellose Karriere als Lehrer an der Fürstlichen Realschule, wo man ihn zum Professor ernannte und mit öffentlichen Auszeichnungen ehrte. In beiden Ämtern trat Heidenheim für die Abschaffung überholter Gesetzte und Traditionen und die Durchsetzung zeitgemäßer Reformen ein.

Als Rabbiner mehrerer schwarzburgischer Gemeinden gehörte er zu den wichtigsten Förderern des jüdischen Emanzipationsprozesses im Fürstentum. Schon seine Zeitgenossen empfanden den „Rabbi und Mathematiker“, der „in der Synagoge der ideale Theologe, in der Schule der reale Praktiker“ war, als Ausnahmeerscheinung und schätzten ihn als einen reich begabten Menschen „voll Pflichtgefühl und voll warmer Teilnahme für jedermann.“
Bis heute gilt Heidenheim als eine der herausragenden Persönlichkeiten des jüdischen Gemeindelebens des 19. Jahrhunderts in Thüringen.

Programm

14. Juni 2014: Vorträge Schloss Sondershausen, Wagenhaus

9.30 – 10.00 Uhr
- Begrüßung durch Joachim Kreyer, Bürgermeister Stadt Sondershausen
- Begrüßung durch Till Heidenheim, Lübeck
- Vorstellung, Organisatorisches

10.00 – 13.00 Uhr
- Sabine Bloch, Herrsching: Von Kassel über Sondershausen nach Strelitz:
Der Lebensweg des Schutzjuden und Hoffaktors Alexander Cantor zwischen 1680 und 1750
- Dr. Carsten Liesenberg, Erfurt: Vom Hauslehrer zum Kantoren (Chasan) und Rabbiner - Kultusbeamte einer jüdischen Gemeinde im 19. Jahrhundert am Beispiel Mühlhausen (Forschungsbericht)
- Dr. Jürgen Nitsche, Chemnitz: Des Rabbiners Enkel ziehen in den Krieg.. Gefallene und Überlebende der Familie Heidenheim. Vortrag anlässlich eines doppelten Gedenktages
- Marie-Luis Zahradnik, Nordhausen: Haus der Ewigkeit. Der Nordhäuser Israelitische Friedhof

13.00 – 14.00 Uhr Pause

14.00 – 17.00 Uhr
- Ines Beese, Erfurt/Dr. Jutta Hoschek, Erfurt: Netzwerk „Jüdisches Leben Erfurt“
- Judith Bernstein, München: Bleicherode und Erfurt – Stationen im Leben meiner Großeltern Elly und Leopold Stein
- Jürgen Kaps, Arnstadt: Stolpersteine in Arnstadt. Arnstädter Schicksale
- Prof. Reinhard Schramm, Erfurt: Meine Familie, meine Gemeinde. Weißenfelser Juden im Nationalsozialismus und danach

13. Juni 2014: Exkursion Bleicherode, Treffpunkt Marktplatz Rathaus
14.00 Uhr
- Abfahrt nach Bleicherode
15.00 Uhr
- Führung durch die Alte Kanzlei

15. Juni 2014: Exkursion Nordhausen – Mühlhausen – Erfurt, Treffpunkt: Marktplatz, Rathaus

9.00 Uhr
- Abfahrt nach Nordhausen
10.00 - 11.30 Uhr Nordhausen
- Führung durch die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora
12.30 – 15.00 Uhr Mühlhausen
12.30 – 14.00 Führung durch die rekonstruierte Mühlhäuser Synagoge
Dr. Carsten Liesenberg, Erfurt
14.00 – 15.00 Uhr Mittagspause
16.00 – 17.00 Uhr Erfurt

- Führung über den Neuen Jüdischen Friedhof Erfurt, Annelie Hubrich, Erfurt

Voraussichtliches Ende der Veranstaltung in Erfurt: 17.00 Uhr

- Änderungen vorbehalten
Zu den Vorträgen und Exkursionen sind Gäste willkommen. Um Anmeldung bis zum 19. Mai 2014 wird gebeten!
Autor: khh

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