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So, 15:39 Uhr
16.03.2014

Mit starkem Kampf auf Platz 3

Die „Festung“ Ballspielhalle entwickelte sich erneut zu einem Tollhaus. Entscheidenden Anteil daran hatten die sechs NSV-Boxer in ihrem letzten Saisonkampf. Ein ausführlicher Bericht von Sandra Arm und Johann Reinhardt...


Gegen Straubing setzte sich das Team von Trainer Konrad Werner mit 10:6 durch und sicherte sich damit auch den hervorragenden dritten Platz in der Tabelle.

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Die Ausgangslage vor dem Kampf war klar: Gewinnt Nordhausen gegen Straubing, sichert man sich damit gleichzeitig auch den als Ziel gesetzten dritten Platz zum Saisonende. Trainer Konrad Werner konnte zum entscheidenden Gefecht auf seinen kompletten Kader zurückgreifen und in Bestbesetzung antreten.

Im Leichtgewicht erhielt der schwedische Hüne Salomo N´tuve, der sich im Laufe seiner ersten Saison für die Südharzer zum Publikumsliebling entwickelte, erneut das Vertrauen. Gegen Andreas Klein sollte es für N´tuve aber zu keinem wirklichen Kampf kommen, denn aufgrund eines vor zwei Wochen zugezogenen Cuts des Gegners am Auge musste sich der Straubinger schon in Runde eins vorzeitig geschlagen geben.

Beim Stand von 7:6 kam es nun zum Duell zwischen dem Thüringer David Müller und keinem geringeren als Eugen Dahinten, der fünf von fünf Kämpfen in der laufenden Saison gewann. Müller war noch am vergangenen Wochenende gegen Hanau im Einsatz und erkämpfte gegen Kastriot Sopa ein Unentschieden, wobei in den letzten beiden Runden die Kondition im ersten Kampf nach krankheitsbedingter Pause sichtbar nachließ. Auch gestern legte Müller gut los, setzte einige Treffer gegen Dahinten und bestimmte das Geschehen. Zum Ende hin hatte aber der Straubinger mehr zuzusetzen, sodass der Kampf leistungsgerecht unentschieden endete.

Für ein beruhigendes Polster zur Halbzeit nach drei der sechs Kämpfe sorgte mit dem Erfurter Sebastian Günther der zweite Thüringer in Reihen des NSV-Teams im Weltergewicht bis 70 Kilogramm. Anders als noch im Hinkampf bekam er es diesmal mit Klemens Ruder anstatt Max van der Pas zu tun. Das Ergebnis war trotzdem dasselbe wie schon in Straubing: 2:1 für Günther. Durch viele kleine Nadelstiche setzte er Ruder immer wieder unter Druck, brachte ihn zwischenzeitlich sogar an den Rand des K.o. „Wir sehen bei ihm auf jeden Fall eine positive Entwicklung. Er hat einen Sprung nach vorne gemacht in dieser Saison“, lobte Konrad Werner seinen Schützling.

Nur ein Sieg fehlte den Nordhäusern nun noch bis zum Gesamterfolg. Dieser sollte schon im ersten Kampf nach der Halbzeit folgen, in dem der ungarische Leistungsträger Balazs Bacskai den Straubinger Kenan Spahiu wie schon im Hinkampf einstimmig nach Punkten besiegte. „Es war erneut eine boxerische Glanzleistung von ihm. Seine Art effizient zu boxen und genau zu wissen wann er was machen muss, ist einzigartig“, schwärmte Werner über den ungarischen Meister, der das Polster auf 9:6 erhöhte. Bacskai gab den Nordhäuser Verantwortlichen noch einen weiteren Grund zur Freude nach Kampfende. Im Beisein der Mannschaft verkündete er schon für die kommende Saison seinen Willen in der Rolandstadt boxen zu wollen.

Auch Leon Bunn im Halb-Schwergewicht knüpfte da an, wo er zuletzt aufgehört hat: Nach einer Zwangspause aufgrund einer Erkältung zeigte sich der Frankfurter erneut gut aufgelegt und setzte sich ähnlich souverän wie Bacskai gegen Mehmeti Flamur durch, auch wenn er selbst noch nicht vollkommen von sich überzeugt war: „Ich bin nach der Erkältung wieder ins Training eingestiegen, habe bis Mittwoch Sparring gemacht und das war wohl ein bisschen zu viel. Ich habe mich heute nicht 100-prozentig fit gefühlt.“

Der Punkt Bunns zum 10:6 sollte aufgrund des leistungsgerechten Unentschiedens von Eugen Waigel im letzten Kampf gegen Roman Gorst im Schwergewicht auch den Endstand markieren. Mit Platz drei in der Tabelle krönen die Nordhäuser nun eine erneut starke Saison und schließen das bereits dritte Mal in Folge auf dem Podest der höchsten deutschen Boxliga ab. „So wie die Saison gelaufen ist mit der zu hohen Niederlage gegen Babelsberg und den knapp verlorenen Kämpfen in Velbert und Hanau, ist der dritte Platz ein großartiger Erfolg für uns. Vor allem der Heimsieg gegen Hanau oder der knappe Erfolg gegen Babelsberg werden in guter Erinnerung bleiben“, bilanzierte Werner.

Stimmen zum Saisonfinale:

Salomo N´tuve (Leichtgewicht/bis 58 Kilogramm)

Das war mein erster von etwa 200 Kämpfen, den ich so schnell gewonnen habe. Ich war zunächst etwas verunsichert, als der Ringrichter den Kampf unterbrach. Ich dachte, ich hätte etwas falsches gesagt. Das Urteil war keine Überraschung für mich. Als ich in der Ringecke stand, habe ich schon gesehen, dass mein Gegner eine Verletzung am Auge hatte.

Für das Publikum gibt es keine Worte, das ist einfach unbeschreiblich. Sie pushen mich und das spüre ich im Ring. Das Beste ist die letzte Runde, in der die Kräfte nachlassen, dann ziehen sie mich mit ihren Anfeuerungsrufen immer wieder nach oben.

Sebastian Günther (Weltergewicht/bis 70 Kilogramm)

Ich muss mir den Kampf noch mal anschauen, um den Sieg zu sehen. In der letzten Runde war ich ein bisschen kaputt, mit meinen Kräften am Ende. Ich habe keine Ahnung, woher ich die Energieleistung genommen habe. Beim letzten Mal (Anmerk. d. Red. Heimkampf gegen Babelsberg) ging gar nichts, aber dieses Mal umso mehr. Vielleicht hat auch die Pause gut getan. Ich habe zwei Tage mal nichts gemacht. Ich habe versucht zu gewinnen. Meine Freundin hat zugeschaut und da wollte ich mich nicht blamieren.

Das Publikum hat in einigen Situationen schon geholfen. Die Anfeuerungsrufe der Zuschauer nimmt man schon war, aber man weiß nicht genau, was sie sagen. Man hört nur das Geschrei oder mal den Namen. Selbst muss man sich ja auf seinen Kampf konzentrieren.

Leon Bunn (Halbschwergewicht/bis 82 Kilogramm)

Für das Team war der Sieg sensationell. Wie haben keinen Kampf verloren – vier Siege, dazu zwei Unentschieden. Ein überlegener Sieg ist natürlich immer toll. Von mir selbst erwarte ich meistens einen Sieg. Daher versuche ich immer zu gewinnen.

Ich war von meinem Kampf nicht komplett überzeugt, weil ich mich nicht so gut gefühlt habe. Es lag wohl daran, dass ich vor zwei Wochen noch erkältet war. Ich bin danach wieder ins Training eingestiegen, habe bis Mittwoch Sparring gemacht und das war wohl ein bisschen zu viel. Meistens höre ich am Dienstag vor dem Wochenende mit dem letzten harten Training auf. Jetzt habe ich ein bisschen überpact. Ich habe mich nicht 100-prozentig fit gefühlt.

Das klare Punkturteil hat mich nicht überrascht. Ich wusste schon, dass ich gewonnen habe, weil der Gegner nicht so sonderlich stark eingeschätzt wurde und es auch nicht war.
Sandra Arm/Johann Reinhardt
Autor: red

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