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Mi, 10:28 Uhr
01.01.2014

Kuscheln erlaubt - auch bei Erkältung

In zahlreichen Internetforen wird derzeit davor gewarnt, bei vorhandener Erkältung oder Grippe seinem Haustier zu nahe zu kommen. Hunde und Katzen könnten sich mit den Keimen anstecken, heißt es. Doch die Tierschutzorganisation Tasso hat etwas anderes herausgefunden...

Die Tierschutzorganisation TASSO e.V. wollte es nämlich genau wissen und fragte bei Prof. Dr. Katrin Hartmann nach. Die Direktorin des Zentrums für Klinische Tiermedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München forscht schwerpunkmäßig zum Thema Infektionskrankheiten bei Hund und Katze. Ihre Antwort: "Erreger von typischen menschlichen Erkältungskrankheiten mit Husten und Schnupfen oder Grippe können Hunden und Katzen in aller Regel nichts anhaben!"

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Wie die Hochschullehrerin erklärt, gebe es zwar bei Hunden den so genannten Zwingerhusten und bei Katzen den Katzenschnupfen, diese Infektionen würden aber ausschließlich innerhalb der eigenen Tierart stattfinden, eine Übertragung von Mensch zu Tier sei extrem selten. Lediglich bei ganz wenigen Erregern, wie beispielsweise dem der Vogelgrippe, könne die Wissenschaft eine Übertragung nicht kategorisch ausschließen.

Prof. Hartmann räumt noch mit einem anderen, weit verbreiteten Vorurteil auf: "Hunde und Katzen können sich auch nicht erkälten", sagt sie. Würde beispielsweise der Labrador nach einem winterlichen Spaziergang inklusive Bad im Bach zu husten beginnen, hätte er sich nicht erkältet, so wie wir es verstehen. "Wenn es sich tatsächlich um eine Infektion handelt, stammt sie in aller Regel von einem anderen, infizierten Hund. Nasses Fell und kalte Temperaturen haben damit nichts zu tun."

Damit die vierbeinigen Hausgenossen Zwingerhusten und Katzenschnupfen heil überstehen können, gebe es nur eines: die rechtzeitige Impfung. "Gegen die auslösenden caninen Parainfluenzaviren oder Herpes- beziehungsweise Caliciviren existiert nach wie vor kein sicher wirksames Therapeutikum", erklärt sie, "da hilft nur Vorbeugen." Die an Zwingerhusten und Katzenschnupfen meist ebenfalls beteiligten Bakterien ließen sich dagegen gut mit Antibiotika bekämpfen.

Beim Verdacht auf Zwingerhusten oder Katzschnupfen sollte sofort der Tierarzt konsultiert werden, der zumindest die Symptome lindern kann. Zwingerhusten und Katzenschnupfen heilen erfahrungsgemäß meist in sieben bis 14 Tagen von selbst wieder ab, aber gerade bei jungen und geschwächten Tieren kann es zu Komplikationen und bleibenden Schäden oder gar zu Todesfällen kommen.

Über Prof. Dr. Katrin Hartmann

Prof. Hartmann studierte Tiermedizin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Nach dem Studium promovierte sie mit summa cum laude auf dem Gebiet der Inneren Medizin der Kleintiere am Lehrstuhl von Prof. Kraft. Während ihrer Zeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der I. Medizinischen Tierklinik München hatte sie mehrere Forschungsaufenthalte in den USA und den Niederlanden. Sie habilitierte 1995 auf dem Gebiet der Inneren Medizin (Themengebiet: Therapie der felinen Immunschwächevirusinfektion) und wurde 1996 zur Privatdozentin ernannt. Von 2001 bis 2003 arbeitete sie als Assistant Professor für Innere Medizin der Kleintiere an der University of Georgia in Athens, USA. Seit 2003 ist sie Ordinaria des Lehrstuhls für Innere Medizin der kleinen Haustiere und Heimtiere und Vorstand der Medizinischen Kleintierklinik. 2009 wurde sie außerdem zur Direktorin des Zentrums für Klinische Tiermedizin ernannt. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Infektionskrankheiten bei Katze und Hund.
Autor: en

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