eic kyf msh nnz uhz tv nt
Sa, 12:19 Uhr
09.11.2013

Wie immer derb: DEKAdance

„Es ist schwer, wenn sechs Musiker...“ Den Satz lässt Bert Stephan, der selbsternannte „Gotfather of Musike“ und Bandchef von DEKAdance, unvollendet. Den Rest muss sich das Publikum denken. Und den Kennern und Fans der skurrilen Combo ist klar, es geht mal wieder gegen das siebente Bandmitglied Hansi, der bis heute keine Unterstützung bekommt und von den anderen mit durchgebracht werden muss...


Hansi, der wie 80 Jahre alt aussieht aber wie 90 riecht und der bis heute keine Unterstützung bekommt und von den anderen mit durchgebracht werden muss. „Wenn ich Ansagen mache, ist es immer ganz wichtig: ‚s Brain mit einschalten. Es könnte nämlich sein, dass ich so Gags mache, die man sich gleich so auf den ersten...“

Anzeige symplr
Ja, DEKAdance ist etwas Besonderes. Die Band hat sich dem Jazz verschrieben und sie polarisiert. Während DEKAdance gut zwanzig Kilometer weiter nördlich in der Kornbrennerstadt das Publikum magisch anzieht, ist die Resonanz in Sondershausen leider etwas bescheidener. Dass hat das Abschlusskonzert der 8. Sondershäuser Jazzmeile im Keller des Achteckhauses am gestrigen nicht verdient.

DEKAdance bringen, das sprechen sie gleich zu Beginn deutlich an, etwas Kultur in die öde Provinz. DEKAdance sind ein Gesamtkunstwerk. Sämtliche Musiker beherrschen ihre Instrumente exzellent. Das Publikum kriegt sein Fett genauso weg, wie Hans-Jürgen, genannt Hansi.

Jazz als Strafe für ihr undiszipliniertes Verhalten bekommen die Zuhörer gleich von Anfang um die Ohren gehauen. „Veränderung“, Winterlied“, „Neue Titten machen lassen, kostet och tausend Mark“, „Du Lügenschwein“, „Der Lauch“ heißen die Songs. Deren Texte sind zum Teil auch so gemacht, „dass BWL-Studentinnen aus Niedersachswerfen mitsingen können.“

Wer schon immer einmal wissen wollte, wo die Posaune den Aulen-Hebel hat und was es genau damit auf sich hat, bekommt es von Bert Stephan erklärt. Er redet viel zwischen den „Teiteln“. Dann müssen sie nicht so viel spielen, gibt er zu.

Genau dass ist es, was das Publikum möchte, diese Geschichten von einer Combo, deren Kostüme deutlich jenseits des guten Geschmacks liegen, die Frechheit, die offene, ordinäre Anzüglichkeit, derber Witz – alles gespickt mit einer gehörigen Portion Jazz.

Und weil Bert Stephan sehr von sich überzeugt ist, gibt es nach dem Konzert die Möglichkeit für weibliche Fans, sich eine Nummer zu ziehen um selbige dann mit ihm zu bekommen.

Klingt alles sehr durchgeknallt – ist es auch

Wer an diesem Abend im Ensemble fehlt, ist Gabi Schubert am Schlagzeug. Gabi ist eigentlich und ansonsten Olaf Schubert – Markenzeichen Rhombenpollunder – und brilliert ansonsten mit einer obligatorischen pseudo-tschechischen Gesangsnummer innerhalb der Formation.

Bert Stephan erklärt zum Schluss, sie hätten auch ohne Publikum gespielt. Aber das Publikum hätte ohne DEKAdance ganz schön alt ausgesehen, meint er. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Mathias Daniel
Dekadance in SDH (Foto: M. Daniel)
Dekadance in SDH (Foto: M. Daniel)
Dekadance in SDH (Foto: M. Daniel)
Autor: red

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr