Erstmals unter 11.800 und damit die niedrigste Zahl von Arbeitslosen seit 23 Jahren, das sind die wichtigsten Zahlen, die je von einer Nordhäuser Agentur für Arbeit für einen Monat Juni bekanntgegeben wurden. Einzelheiten wie immer mit dem einen Klick....


Im Bundesvergleich habe es in den letzten Monaten in vielen Regionen Westdeutschlands bereits einen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegeben, so Froböse.

Noch nie war die Zahl der Arbeitslosen mit Blick auf die Wiedervereinigung im Jahr 1990 so niedrig wie in diesem Monat. 11.758 Personen waren in den drei nördlichsten Landkreisen Thüringens gemeldet, rund sechs Prozent weniger als im Mai und über fünf Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Erstmals sank die Arbeitslosenquote auf den bisher niedrigsten Stand von 8,3 Prozent. Sie lag damit um 0,6 Prozentpunkte unter dem Wert des Monats Mai und um 0,5 Prozentpunkte niedriger als im Vorjahr.

Besonders deutlich ging die Arbeitslosigkeit im Kyffhäuserkreis zurück. Hier gab es mit rund 4.300 Personen fast zehn Prozent weniger Erwerbslose als 2012. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit mit 10,7 Prozent erstmals unter der 11 Prozentmarke. Der Landkreis Eichsfeld erreichte mit einer Quote von 5,5 Prozent ebenfalls den niedrigsten Wert. 3.100 Menschen sind in dieser Region noch arbeitslos gemeldet.

Auch für den Personenkreis der Langzeitarbeitslosen endete das erste Halbjahr mit einer positiven Bilanz. Während 2007 die Zahl der Langzeitarbeitslosen noch bei 11.500 lag, ist es durch intensive Betreuung über die letzten Jahre hinweg gelungen, die Langzeitarbeitslosigkeit mehr als zu halbieren. Aktuell geht die Zahl weiter zurück.

4.600 Langzeitarbeitslose sind derzeit noch auf Jobsuche, sieben Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Anteil an allen Arbeitslosen ist ebenfalls leicht gesunken.

Für viele Jugendliche war der Juni mit einer Arbeitsaufnahme und mit einer Abmeldung aus der Arbeitslosigkeit verbunden. Die unter 25-Jährigen konnten verstärkt von der Personalnachfrage der Arbeitgeber profitieren. Die Zahl der Jugendlichen, die eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt aufnehmen konnten, ging zum Vorjahresmonat um fast 14 Prozent nach oben.

Rund 800 Jugendliche sind derzeit noch arbeitslos gemeldet, fast 10 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Quote liegt bei 6,4 Prozent.

Neben der Zahl der Arbeitslosen weist die Nordhäuser Arbeitsagentur die sogenannte Unterbeschäftigung aus. Sie zeigt transparent sowohl Arbeitslose als auch Personen mit Förderungen auf, die nicht als Arbeitslose erfasst sind, aber noch keiner vollen wettbewerbsfähigen Beschäftigung nachgehen. Danach lag die Zahl der geförderten Personen mit rund 4.900 auf dem Niveau des Vorjahres.

Neben dem positiven Ergebnis Entwicklung der Arbeitslosigkeit war das erste Halbjahr 2013 aber auch durch eine rückläufige Personalnachfrage gekennzeichnet. Um knapp 22 Prozent ging die Zahl sozialversicherungspflichtiger Stellen zurück. Im Juni hingegen näherte sich der Zugang freier Stellen dem Niveau des Vorjahres an. Rund 570 Stellenmeldungen wurden registriert, 85 Prozent sind unbefristet. Fast die Hälfte ist in Produktions- und Fertigungsbereichen angesiedelt. 16 Prozent der Arbeitsangebote kam aus der Metallbearbeitung. Aus Verkehr und Logistik wurde ein Personalbedarf von rund 100 Mitarbeitern gemeldet, die Hälfte entfiel dabei auf Berufskraftfahrer. Wie sich die Arbeitskräftenachfrage im zweiten Halbjahr entwickelt, bleibt abzuwarten.

Von Oktober bis Juni haben 1.443 Mädchen und Jungen mit Hilfe der Berufsberatung einen Ausbildungsplatz gesucht. Das waren knapp ein Prozent mehr als im letzten Jahr. Im selben Zeitraum waren 1.513 Ausbildungsstellen zu besetzen, über vier Prozent weniger als letztes Jahr. Damit kommen auf 100 Lehrstellen 95 Bewerber. Auf den ersten Blick und rein rechnerisch erscheint die Situation recht ausgeglichen.

Die Erfahrungen zeigen aber, dass Angebot und Nachfrage nicht immer zusammen passen. Umso wichtiger sei hier das rechtzeitige Gespräch mit dem Berufsberater. „Sie kennen die regionalen Besonderheiten, die Entwicklung des Arbeitsmarktes und haben den Überblick freier Ausbildungsstellen“, meint Karsten Froböse. Jugendliche müssten heute nicht mehr Thüringen den Rücken kehren, viele gute Ausbildungsmöglichkeiten gibt es vor der eigenen Haustür.

Der Blick in die Regionen

Landkreis Nordhausen
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 227 auf 4.288 Personen verringert. Das waren 46 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 9,6%; vor einem Jahr belief sie sich auf 9,7%. Dabei meldeten sich 795 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 59 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 1.016 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+99).

Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 6.094 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 94 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 6.218 Abmeldungen von Arbeitslosen (+76). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 27 Stellen auf 368 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 33 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juni 255 neue Arbeitsstellen, 24 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.063 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 355.

Landkreis Eichsfeld
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 281 auf 3.109 Personen verringert. Das waren 164 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 5,5%; vor einem Jahr belief sie sich auf 5,8%. Dabei meldeten sich 607 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 42 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 880 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+198).

Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 5.353 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 49 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 5.850 Abmeldungen von Arbeitslosen (+168). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 8 Stellen auf 593 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 35 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juni 219 neue Arbeitsstellen, 9 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 1.091 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 347.

Kyffhäuserkreis
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 277 auf 4.361 Personen verringert. Das waren 479 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juni 10,7%; vor einem Jahr belief sie sich auf 11,8%. Dabei meldeten sich 745 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 83 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 1.024 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+144).

Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 5.776 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 219 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 6.427 Abmeldungen von Arbeitslosen (–41). Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juni um 36 Stellen auf 300 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 11 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im Juni 137 neue Arbeitsstellen, genauso viele wie im Jahr zuvor. Seit Januar gingen 766 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 24.