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Do, 12:02 Uhr
06.06.2013

Beraten vor Ort – gekauft im Netz

Der Onlinehandel setzt stationäre Geschäfte zunehmend unter Druck. Auch dem Handel in Thüringen macht ein Phänomen zu schaffen, welches man als „Showrooming“ bezeichnet: Potenzielle Kunden gehen in einen ortsansässigen Laden, lassen sich beraten und kaufen dann im Internet...


„Insbesondere junge Konsumenten informieren sich erst im örtlichen Einzelhandel, um dann schlussendlich doch im Internet zu kaufen“, stellt Gerald Grusser, Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt, fest.

Je jünger und einkommensstärker die Zielgruppe, desto wechselwilliger wären die Kunden bei der Wahl der Einkaufsvariante. Besonders betroffen sei der Elektroniksektor, wo Preisvergleichsportale schnell zu den günstigsten Angeboten in einen der riesigen Internetshops führen.

„Obwohl die Verkäufe des hiesigen Onlinehandels im letzten Jahr lediglich einen Anteil von rund sieben Prozent am Gesamtumsatz ausmachten, ist eine deutlich steigende Tendenz zu beobachten. Für das aktuelle Geschäftsjahr wird eine Steigerung von rund 10 Prozent auf 33 Milliarden Euro im deutschen Onlinegeschäft erwartet“, so Grusser weiter. Der Siegeszug der Smartphones in den vergangenen Jahren hätte diesen Trend nochmals beschleunigt.

Den ortsansässigen Handel stelle das wechselnde Konsumverhalten vor immense Probleme. „Der Händler bietet die Fachberatung durch geschultes Personal, der Kunde honoriert diese Leistung jedoch nur bedingt mit einem Kauf vor Ort“, stellt der IHK-Chef ernüchtert fest.

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Die Folgen wären schon jetzt absehbar: Insbesondere kleine inhabergeführte Ladengeschäfte müssten Personal abbauen oder sogar aufgeben. Die Vielfalt in der Handelslandschaft ginge immer mehr verloren. Dennoch sei die Situation nicht hoffnungslos. „Das Zauberwort heißt ‚Multi-Channel‘. So können neue Kunden durch eine Mischung aus Onlineshop und stationären Angeboten inklusive Vor-Ort-Service angesprochen werden“, erläutert Grusser.

Für viele Käufer wäre in erster Linie nur der Preis entscheidend. Dort sei das Internet oberflächlich betrachtet im Vorteil. „Dass die Internetangebote die günstigsten sind, hat sich bei den Kunden mittlerweile festgesetzt. Beim aufmerksamen Vergleich wird man jedoch feststellen, dass dies nicht immer der Fall ist“, empfiehlt der IHK-Chef, nicht nur die Onlineofferten zu prüfen.

Unabhängig vom Preis sollten auch andere Fragen, wie Rückgabemöglichkeiten, Versandkosten oder aber die Fachberatung vor Ort bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden.
Autor: red

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