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Di, 16:25 Uhr
13.11.2012

Gut für Familien

Die Trocha GmbH - Natur- und Kunststein ist heute für ihre familienfreundliche Unternehmensphilosophie ausgezeichnet worden. Die Agentur für Arbeit in Nordhausen und das Familiennetzwerk des Landkreises haben der Firma aus Niedersachswerfen den Titel „Familienfreundliches Unternehmen“ verliehen...,

Ausgezeichnet (Foto: J. Piper) Ausgezeichnet (Foto: J. Piper)
Agenturchef Karsten Froböse und die Koordinatorin des Familiennetzwerks Kathrin Liesegang überreichen Christina Gebauer und Anja Winkler die Auszeichnung.

...„weil dieses Unternehmen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besonders Wert legt und familienbewusste Arbeitsstrukturen schafft“. Anlass der Verleihung ist die zurzeit laufende thüringenweite Aktionswoche „Familie + Beruf = Markenzeichen für Thüringen“ der Thüringer Allianz für Familien und Beruf. „Wir haben beim Thema Familienfreundlichkeit schon viel erreicht, können es aber noch ausbauen“, sagte Karsten Froböse, Vorsitzender der Geschäftsführung der Nordhäuser Arbeitsagentur.

Thüringen habe viel zu bieten, was beispielsweise die im bundesweiten Vergleich sehr hohe Betreuungsquote von Kleinkindern zeige. Dem Arbeitsmarkt stünden zentrale Veränderungen bevor und Frauen würden stärker gebraucht, so der Agenturchef. Wichtig dafür sei eine familienfreundliche Arbeitsgestaltung, die jedoch nicht losgelöst von den jeweiligen betrieblichen Bedingungen betrachtet werden dürfte. „Es gibt viele Möglichkeiten, aber auch Grenzen“, so Karsten Froböse.

„Wir engagieren uns nicht erst für Familienfreundlichkeit, seitdem es als Schlagwort in aller Munde ist. Bei uns ist das seit Jahren gewachsen“, sagt Anja Winkler, Assistentin der Trocha-Geschäftsführung. „Das Team steht im Vordergrund. Wir sehen nicht nur die Mitarbeiter, sondern den Menschen mit seinem sozialen Hintergrund, den man als Arbeitsgeber kennen sollte.“ Das spürt auch Petra Frei, die seit fünf Jahren bei Trocha beschäftigt ist. „Es ist ein schönes Arbeiten hier und ich fühle mich immer mit Respekt behandelt“, sagt sie.

Weil ihre Tochter in Schichten arbeitet, betreut sie oft ihre Enkeltochter. Auch heute muss sie einspringen und konnte dafür ihre Arbeitszeit auch kurzfristig abändern. „Wenn es möglich ist, kann ich meine Arbeitszeit flexibel gestalten und ich habe meine Enkeltochter auch schon mal mit hergebracht“, erzählt Petra Frei. „Wir haben die Kinder auch schon gemeinsam vom Hort abgeholt und dann haben alle hier gespielt“, sagt Anja Winkler, die selbst zweifache Mutter ist und deshalb aus eigener Erfahrung weiß, was Familienfreundlichkeit heißt.

Derzeit leiten ihre Eltern Christina und Peter Gebauer die Firma, sie wird das Unternehmen einmal übernehmen. Seit der Gründung 1900 war Trocha immer ein familiengeführter Betrieb und hatte seine Beschäftigten im Blick. „In den 30er Jahren gab es hier hinter der Firma zum Beispiel einen Sportplatz für die Mitarbeiter“, so Christina Gebauer, die seit 35 Jahren bei Trocha arbeitet. „Ich konnte als Kind immer hierher zu meiner Mutter kommen, wenn etwas war“, erinnert sich Anja Winkler. Diese Philosophie prägt nach wie vor das Unternehmen. „Wir verbringen hier in der Firma mehr Zeit als zuhause und da es muss es einfach passen.“

Einen festgelegten Maßnahmenkatalog für Familienfreundlichkeit gibt es nicht. Vielmehr suche man nach individuellen Wegen, um Familie und Arbeit besser unter einen Hut zu bekommen. Wenn möglich werden die Arbeitszeiten den Öffnungszeiten von Kita und Schulhort angepasst – gerade für einen Baubetrieb sei dies ein großer Schritt noch vorn, so Anja Winkler. Auch darüber hinaus engagiert sich das Unternehmen, ist zum Beispiel im Förderverein der Kita und Grundschule in Niedersachswerfen engagiert, ist im berufsvorbereitenden Unterricht in der Regelschule und im FÖZ Pestalozzi aktiv, unterstützt Veranstaltungen in Niedersachswerfen oder vom Familiennetzwerk.

Die heutige Auszeichnung ist nicht die erste Ehrung der Firma für ihr Engagement. Eine „besondere Anerkennung“ erhielt Trocha im vergangenen Jahr beim Thüringer Staatspreis für Qualität für die familienfreundliche Personalpolitik und Unternehmenskultur. In diesem Wettbewerb erreichte der kleine Handwerksbetrieb mit sieben Mitarbeitern die Finalrunde. Trocha ist auch das erste Unternehmen, das sich neben Kommunen, Vereinen und freien Trägern im Familiennetzwerk engagiert. Ein Anliegen der Netzwerkakteure ist, dass sich noch mehr Firmen in die Netzwerkarbeit einbringen, um sich auch gegenseitig in Sachen Familienfreundlichkeit zu befruchten.

„Mit der Aktionswoche wollen wir Familienfreundlichkeit ein Gesicht geben“, so Manuela Gorges, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt in der Arbeitsagentur und Akteurin im Familiennetzwerk. Die Thüringer Allianz für Familie und Beruf – ein Bündnis des Freistaats mit Wirtschaftsverbänden und Unternehmen, Gewerkschaften und der Bundesagentur für Arbeit – will Familienfreundlichkeit zu einem Markenzeichen des Landes machen. Wichtig sei es, dass das Thema nicht nur abstrakt im Raum stehe, sondern konkret gezeigt werde, was regional schon gut läuft.

Dabei gehe es nicht nur um die Betreuung kleiner Kinder, auch die Pflege von Angehörigen werde zunehmend relevanter. „Das Bewusstsein dafür ist in vielen Thüringer Unternehmen vorhanden – kommt im betrieblichen Alltag aber bisweilen noch zu kurz. Wer sich für Familie – mit all ihren Pflichten – entscheidet, darf keinen Nachteil erfahren. Mit der Auszeichnung heute wollen wir zeigen und würdigen, dass auch im Kleinen viel für Familienfreundlichkeit getan wird“, unterstrich Manuela Gorges. „Es sind eben oft Kleinigkeiten, die wichtig sind und den Alltag ausmachen“, ergänzte die Koordinatorin des Familiennetzwerks Kathrin Liesegang vom Jugendsozialwerk.
Jessica Piper
Autor: nnz

Kommentare
Sven Tetzel
13.11.2012, 18.39 Uhr
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