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Mi, 18:45 Uhr
02.05.2012

Streuobst und mehr

Die Nordhäuser BUND Kreisverbandsgruppe nutzte das herrliche Maiwetter zu einer Exkursion rund um Neustadt. Die Kirschblüte neigt sich dem Ende und die Apfelbäume entfalten derzeitig ihre ganze Pracht...


Genau die richtige Zeit, um der Einladung des Obstbauern Gerd Ulm zu folgen und sich über sein Streuobstprojekt in der Gemarkung Neustadt zu informieren. Bereits auf der Wegstrecke erläuterte Herr Ulm die den Erholungsort umgebenden, noch zahlreich vorhandenen Obstwiesen.

Die Sortenvielfalt ist ein Markenzeichen der hochstämmigen Kulturen, die unsere Vorfahren einst vorwiegend zum Eigenbedarf und der regionalen Versorgung anbauten. Neben dem „Schönen von Nordhausen“ galt es auch den „Roten Eisenapfel“, die „Schafschnauze“, den „Rosenapfel“ und den „Rheinischen Bohnapfel“ zu bestaunen. Letzteren will der Obstbauer Ulm insbesondere auf seinem eigens für den Streuobstanbau erworbenen Grundstück „Am Rosenteich“ wieder kultivieren. Diese Apfelsorte eignet sich auf Grund ihrer Säure und des hohen Saftanteils besonders zum Mosten. Die Familie Ulm widmet sich diesem Gedanken mit Leib und Seele.

Projekt Streuobst (Foto: E. Blanke) Projekt Streuobst (Foto: E. Blanke)
Erläuterungen von Herrn Ulm (Mitte des Bildes) gegenüber der BUND Kreisgruppe Nordhausen in der von ihm erworbenen Fläche mit wieder „aktivierter“ Streuobstwiese

Um wieder Streuobstanbau betreiben zu können, musste zunächst das mit Hecken und Sträuchern seit Jahrzehnten überwucherte Grundstück urbar gemacht werden. Die Bewirtschaftung soll, wenn die neuen Bäume gepflanzt wurden, unter den althergebrachten Grundsätzen der Streuobstpflege erfolgen. Unter den Bäumen wird mit u.a. mit Pferden und Schafen beweidet und die Ränder der Wiese werden mit einer Benjeshecke eingezäunt. Doch dem nicht genug.

Auch den ein- oder anderen Feldsteinhaufen wird die Familie Ulm zwischen den Streuobstwiesen errichten, um hier u.a. Wärme liebenden Kriechtieren ein inzwischen selten gewordenes, vom Menschen geschaffenes Habitat zu schaffen.

Der bereits im vergangenen Jahr in der Streuobstwiese aufgestellte Bienenwagen beherbergt mittlerweile zwei Bienenvölker . Diese werden zukünftig für die Befruchtung der Obstblüten sorgen. Beeindruckend war für die Mitglieder der BUND-Kreisgruppe der auf Grund durchgeführter Entbuschung nun wieder mögliche Einblick in die noch vorhandenen Obstbaumkulturen, insbesondere die schlank gewachsenen Birnen und u.a. einen noch blühenden 70-80jährige Apfelbaum. Diese Bäume harren ihrer Wiederbelebung durch einen fachmännischen Schnitt, mit dem der Obstbauer Ulm zur richtigen Zeit beginnen wird.

Bereichert wurde die Wanderung auch durch die Teilnahme des in Neustadt beheimateten Geologen Helmut Garleb und seine Erläuterungen zu kulturhistorischen Besonderheiten. Auch er zeigte sich überrascht von den im Bereich der Streuobstwiese aufgefundenen Spuren des Altbergbaus in Form von Pingen, die sich nach seiner Einschätzung nur mit der Suche nach dem hier anstehenden Kupferschiefer begründen lassen.

Projekt Streuobst (Foto: E. Blanke) Projekt Streuobst (Foto: E. Blanke)
Dieses Bild zeigt die BUND Kreisgruppe bei Erläuterungen von Helmut Garleb am Standort einer Pinge im Bereich der freigelegten Streuobstwiese.

Die BUND-Kreisgruppe wird unter Anleitung des erfahrenen, aus Neustadt stammenden Obstbauern an einem Pflegeeinsatz auf der Streuobstwiese teilnehmen und möchte das Engagement der Familie Ulm durch die Verknüpfung mit weiteren Projekten unterstützen.
Autor: nnz

Kommentare
Peppone
02.05.2012, 22.24 Uhr
Hoffentlich bleibt' s nur bei der Exkursion des BUND NDH
Bleibt zu hoffen, dass Herrn Ulm bei der zukünftigen Bewirtschaftung und Beweidung seiner Streuobstwiesen durch Schafe und Pferde keine gerichtlichen Klagen des fünf Hanseln BUND ins Haus flattern, weil die Schafe und Pferde eventuell während der Blüte des Breitblättrigen Knabenkrautes oder sonstiger Orchideen und Mieren weiden.

Letzte Woche war das hier in nnz noch ein schwerwiegendes Problem! Da sollten Schäfer durch den hiesigen BUND Pressesprecher (sofern er das überhaupt ist?) bei der UNB angezeigt werden, weil sie zur angeblichen "Unzeit" (Blüte von Orchideen) ihre Tiere auf Weide hatten! Das Dumme ist nur, dass die ca. 60 deutschen Orchideenarten immer genau dann blühen, wenn Gras für's Weiden wächst! Also was tun BUND? Kann sich der Schäfer oder Landbesitzer bei Euch gegen Klagen freikaufen, wie damals Vattenfall mit dem Pumpspeicherwerk in Goldisthal?

BUND ist schon ein "lustiger" Verein. Nur gib'ts leider nicht wirklich was zu Lachen!
andreas66
03.05.2012, 09.23 Uhr
Ich...
bedanke mich hier nochmals bei den beiden oben genannten Herren für Ihre fachkundigen und inhaltsreichen Ausführungen.
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