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Fr, 15:42 Uhr
11.11.2011

Schnelles Internet per Funk in Nordthüringen

Mit der Versteigerung der Frequenzen für den schnellen Internet-Funk LTE war die Auflage verknüpft, dass die Provider zuallererst die bisher nicht mit Breitband-Internet per Kabel versorgten Gemeinden erschließen. So auch im Landkreis Nordhausen...


Einer der drei Provider, Vodafone, berichtet von zahlreichen neu erschlossenen Gebieten auch in Thüringen. Mit dem aktuell anstehenden Paket, das in Kürze realisiert ist oder soeben freigeschaltet wurde, ist Thüringen das vierbeste mit LTE versorgte Bundesland. Allein über das LTE-Netz von Vodafone können 274.721 Haushalte in Thüringen jetzt oder kurzfristig schnelle Datenverbindungen ins Internet nutzen.

Gewinner in Nordthüringen ist Mühlhausen, wo für 9.139 Haushalte erstmals Internet per schnellem Funk zur Verfügung steht. Weitere Gemeinden des aktuellen Pakets sind (in Klammern die Anzahl der erreichten Haushalte):
  • Auleben (503)
  • Görsbach (121)
  • Gemeinde Großlohra
  • Amt Lohra (5)
  • Hamma (138)
  • Heringen / Helme (185)
  • Hesserode (288)
  • Hörningen (85)
  • Stadt Nordhausen (6.403)
  • Petersdorf (164)
  • Steigerthal (146)
  • Steinbrücken (34)
  • Sundhausen (331)
  • Uthleben (529)
  • Gemeinde Werther
  • Großwechsungen (480)
  • Günzerode (48)
  • Haferungen (91)
  • Kleinwechsungen (129)
  • Schate (15)
  • Werther (210)
Das sind über 25.000 Haushalte also etwa 60.000 Menschen, die die neue Technik schon jetzt oder in Kürze nutzen können.

Für einen erleichterten Ausbau der Breitband-Netze hatte der Bundestag jüngst das Telekommunikationsgesetz verändert. Der Bund setzt Anreize für Investitionen in neue Hochgeschwindigkeitsnetze. Bis 2018 sollen flächendeckend Internetanschlüsse mit mindestens 50 Mbit/s zur Verfügung stehen.

Mitte 2011 konnten 99 Prozent aller deutschen Haushalte mindestens eine Grundversorgung mit 1 MB/s nutzen. Als Technologien nutzt Deutschland inzwischen DSL (also Telefon-Kabel), Kabelfernsehen, Mobilfunk (UMTS, LTE), stationärer Funk (WLAN, WiMAX) und / oder Satellit.

Hausbesitzer müssen künftig Netzbetreibern erlauben, dass ihr Haus beim Ausbau neuer Netzte mit angeschlossen wird. Es spart Kosten, wenn Firmen bei der Verlegung von Breitband gleich jedes Haus erreichen können, statt später wegen eines einzelnen Hauses die Straße erneut aufreißen zu müssen. Hausbesitzer müssen dies dulden, bekommen aber eine Entschädigung.

Fähige Breitband-Infrastruktur muss investitionswilligen Unternehmen geöffnet werden. Dies betrifft unter anderem den Bund bei der Netzinfrastruktur der Bahn oder entlang von Autobahnen aber ebenso Privatunternehmen. Kommt es über die Mitnutzung zu Streit, bietet die Bundesnetzagentur Schlichtungsverfahren an.

Nach dem Telekommunikationsgesetz ist es in Deutschland künftig ausgeschlossen, dass Netzbetreiber mittels technischer Maßnahmen Inhalte ungerechtfertigt behindern. Jeder Anbieter von Informationen darf diskriminierungsfrei zu gleichen Bedingungen seine Daten anbieten. Dies nennt man Netzneutralität.
Autor: nnz

Kommentare
Freddy
12.11.2011, 00.05 Uhr
LTE-Internet ist Augenwischerei
Das hochgepriesene Breitbandinternet via LTE ist, so wie es angeboten wird, nahezu wertlos.

In der Regel werden diese Verträge mit einer monatlichen Volumenbegrenzung von 5 GB vertrieben. Danach wird die Geschwindigkeit auf ca. 0,4 Mbit/s, also ein gutes Drittel der sog. Grundversorgung, gedrosselt. Von schnellem Internet ist da nicht mehr zu sprechen.

Da die Wenigsten wissen, wie viel 5 GB sind, sind die Verträge schnell geschlossen und das böse Erwachen droht nachdem das erste Mal 5 GB erreicht sind. Wir sind ein Drei-Personen-Haushalt (ganz klassisch: Vater, Mutter und 18-jährige Tochter) mit DSL 1000 (d.h. mal schnell ein Film oder gar eine DVD herunterladen ist nicht, nicht mal Youtube funktioniert immer flüssig). Wir haben ein monatliches Volumen von 15 - 30 GB; mit 5 GB bräuchten wir also gar nicht anfangen.

Die Quintessenz ist: Das schnellste Internet nützt nichts, wenn das Volumen auf den Bedarf von Oma Erna ausgelegt ist.

Die betroffenen Gemeinden tun mir leid. Auf dem Papier ist die Grundversorgung getan. Die nächsten Jahre wird sich an deren Telefondosen wahrscheinlich überhaupt nichts tun. Jeder der die aktuelle LTE Versorgung als Erfolg feiert hat keine Ahnung von was er spricht.

Stefan Friedrich
Wolfi65
12.11.2011, 09.05 Uhr
Ein Lacher
Man will ja nicht undankbar sein, aber ich muß mich da dem Freddy anschließen.
Was sind heute noch 5 Gigabite download?
Nichts, gar nichts und überhaupt nichts.
Ein Filmchen angesehen und das war es mit der schnellen Verbindung.
Leute,Leute.
Mitten in Deutschland und trotzdem am Pops der Welt.
Technisch,Arbeitsmäßig und Lohnmäßig.
Da muss sich doch die Führung in Erfurt nicht wundern, wenn so viele Thueringen verlassen.
Gerade jungen Leuten kann ich es nicht verdenken, wenn diese sich solche Gegebenheiten nicht mehr antun wollen.
Aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
KSHA
20.11.2011, 15.08 Uhr
Alternativen
Das hochgepriesene LTE ist nun auch in Herrmannsacker angekommen und wird seit Wochen mittlerweile bis zum erbrechen vermarktet. Überall stehen Autohänger mit großen, roten Werbetafeln und suggerieren hochklassige Verfügbarkeit. Auch ein hier herumfahrender Hummer mit Vertrieblern zeigt überdeutlich, dass sich etwas getan hat in Sachen schnelles Internet. An allen Türen würde ein kleines Webeschild hinterlassen, auf dem eine verfügbare Bandbreite von knapp 25000 kbits bescheinigt worden ist. Eine Dorsselung oder andere technische Aspekte wurden hier aber nicht erwähnt.
Was viele aber nicht wissen ist die Präsenz eines lokalen Internetanbieters, der über Richtfunk mittlerweile auch im Raum Nordhausen schnelles Internet anbietet und zwar ohne die von meinen Vorrednern erwähnten Drosselungen.

Ich finde es allerdings sehr schade, dass hier noch nicht darüber berichtet worden ist, denn zum einen funktioniert diese Alternative sehr gut und zum anderen haben es die Vertriebler von LTE scheinbar nötig, diese Alternative vor den Bürgern schlecht zu reden.

Ich hoffe in diesem Sinne, dass auch die Bürger anderer Orte in den Genuss von Alternativen kommen, um endlich zeitgemäß an das schnelle Internet angebunden zu werden.
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