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Mi, 19:27 Uhr
05.10.2011

„Ein wirkliches Abenteuer“

Ein wirkliches Abenteuer ist es für ihn, das große klassische Handlungsballett „Der Nussknacker“ mit der Ballettkompanie des Theaters Nordhausen auf die Bühne zu bringen und ihm neues Leben und einen lebendigen Atem einzuflößen. So beschreibt Choreograph Jochen Heckmann seine Arbeit an der ersten Ballettpremiere der neuen Spielzeit...


Zu Gast in Nordhausen (Foto: Agentur) Zu Gast in Nordhausen (Foto: Agentur) „Der Nussknacker“ ist das sechste Handlungsballett des Künstlers, das auf einer traditionell und speziell für Tanz geschriebenen Musik basiert. Und Tschaikowsky und besonders dieses Märchenballett stellt eine besondere Herausforderung für ihn dar. „Fast jedes Stück Musik aus diesem Werk ist ein Ohrwurm, nistet sich in die Gehörgänge ein.“

Der größte Teil der Arbeit ist inzwischen bewältigt, die letzten Endproben liegen vor Jochen Heckmann und der Kompanie, bis sich am Freitagabend der Vorhang hebt für die Premiere. Dynamisch und mitreißend sind die Bilder, in denen er die Tänzerinnen über die Bühne wirbeln lässt, viel zu entdecken gibt es, und tiefe, emotionale Momente zwischen Marie – getanzt von Irene López Ros – und den Figuren um sie.

Die Bewegung, der Sport haben Jochen Heckmann von seiner Kindheit an begleitet. Der Vater war Kunstturner, und auch der Sohn turnte bis zu seinem 16. Lebensjahr als Leistungssportler. Tanz war damals ein Hobby. Und als er sich dafür entschied, das Tanzen zu seinem Beruf zu machen, hat er sich nicht nur zum Balletttänzer ausbilden lassen, sondern von Anfang an auch selber choreographiert und unterrichtet. „Das Wissen um die Vermittlung war früh da“, erzählt er von seinen Wurzeln.

Seine tänzerische Ausbildung erhielt Heckmann zunächst an der Fachakademie in Erlangen und Nürnberg, dann mit einem Stipendium in Paris an einer der renommiertesten Ballettakademien. Nicht nur das klassische Ballett war und ist seine Welt, Tanz bedeutete ihm etwas, was ihm allein das klassische Ballett nicht geben konnte,und so kam der zeitgenössische Tanz hinzu. Von Paris ging es nach Zürich, wo er gleich nach dem 2. Schultag weggeworben wurde an das freie Ensemble von Paula Lansley, dem er zweieinhalb Jahre lang angehörte.

Die nächste Station war die Schweizer Ballettberufsschule, an der er bereits mit 24 Jahren zuständig war für den gesamten zeitgenössischen Ausbildungsbereich. Er war zwei Spielzeiten lang Solist bei Richard Wherlock in Hagen, wo er alle großen Hauptrollen in allen Produktionen tanzte.

In Zürich trat er in Paula Lansleys Fußstapfen und gründete sein eigenes Ensemble, die LOOPING Contemporary Dance Company. Hier tanzte und choreographierte er und kümmerte sich zunehmend auch um Bühnenbild und Lichtdesign. Von 1999 an war er für acht Jahre Ballettdirektor in Augsburg, inzwischen ist er freischaffender Tänzer und Choreograph. Sein Stil ist sehr athletisch und ausdrucksvoll. „Der Körper macht noch mit“, darüber freut sich Heckmann.

In der Arbeit als Choreograph legt Heckmann großen Wert auf die Entwicklung der Figuren, auf deren Motivation, die jeder tänzerischen Bewegung zugrunde liegt. Immer kommt auch Humor in seine Choreographien. Er beschreibt seine Arbeitsweise mit den Tänzerinnen und Tänzern als fein und sinnlich.

Beim Nordhäuser „Nussknacker“ zeichnet Jochen Heckmann nicht nur für die Choreographie, sondern auch für das Bühnenbild verantwortlich. So erschafft er selbst den Raum, in dem sich seine getanzten Geschichten abspielen, hat künstlerisch mehr in der Hand als lediglich die Choreographie. Für die Kostüme hat er Adriana Mortelliti mitgebracht, mit der er erstmals 1995 zusammenarbeitete.

Karten für die Premiere des Balletts „Der Nussknacker“ am 7. Oktober um 19.30 Uhr und die nächsten Vorstellungen am 12. Oktober um 15 Uhr und am 16. und 29. Oktober um 19.30 Uhr gibt es an der Theaterkasse (Tel. 0 36 31/98 34 52) und an allen Vorverkaufsstellen des Theaters Nordhausen/Loh-Orchesters Sondershausen.
Autor: nnz

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