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Mi, 16:21 Uhr
20.04.2011

nnz-Bücherkiste: Unser Harz

Hartmut Knappes eben erschienes Buch „Wackersteine, Wald und Wüste – unterwegs im Harz“ will uns das mythischste Mittelgebirge Deutschlands näher bringen.

Hartmut Knappe
„Wackersteine, Wald und Wüste – unterwegs im Harz“
Verlag Dr. Friedrich Pfeil

buch (Foto: agentur) buch (Foto: agentur)
Zu den Büchern, die in mehrfacher Hinsicht und mit größtem Gewinn entdeckt werden wollen, gehört auch die jüngst von Dr. Hartmut Knappe aus Wernigerode verfasste Publikation.

Bereits der ansprechend gestaltete Einband und sein Titel lassen erkennen, was der Autor beabsichtigt. Er beschreibt den Harz als geologisch vielseitige, botanisch reizvolle und klimatisch abwechslungsreiche Gebirgslandschaft und das in einer Art und Weise, die
Kenner wie auch Laien zum Entdecken animieren dürfte.

Schon die Wortwahl auf der Titelseite lässt ahnen, dass hier keine staubtrockene Lektüre angeboten wird. Dennoch hält der Leser ein Buch in Händen, bei dem es überwiegend um ungewohnte, Jahrmillionen lange
Zeiträume geht. Das Exkursionsgebiet reicht vom Kyffhäuser im Süden bis zum Flechtinger Höhenzug im Norden, von Salzgitter im Westen bis Bernburg im Osten.

In zehn Kapiteln bietet der Autor dem Leser einen spannenden und hoch interessanten Ausflug in die Vergangenheit des Harzes und seiner einstigen Natur, um schließlich im Heute anzukommen. Für Lesegenuss pur sorgt neben der lockeren und allgemeinverständlichen Erzählweise das in
bestechender Qualität präsentierte Bildmaterial, welches zumeist vom Autor selbst stammt.

Zum Nacherleben der Beschreibungen werden in jedem Kapitel Exkursionen unter dem Motto angeboten: „Wer sucht, der kann auch finden“. Der Leser braucht kein jahrelanges Studium, um den Gedanken des Autors folgen zu können. Vielfach wird er aus dem Staunen nicht herauskommen, entwickelt eine neue Sicht auf die Welt unter seinen Füßen.

Fast werden sie wieder lebendig, die Fragmente untergegangener Wälder. Etliche von ihnen präsentieren sich als aussagekräftige Zeugen der
wechselhaften klimatischen Entwicklung Mitteleuropas. Selbst jene, nur in verkohlter Form erhaltenen Überbleibsel, vermitteln ihre Botschaft. Sie künden von Trockenheit und Waldbrandkatastrophen und bieten dem
Autor Gelegenheit, den Bogen zu einem heiklen Gegenwartsaspekt zu spannen, der Klimaveränderung. Mit zwingender Logik zeigt er im letzten Abschnitt seiner Ausführungen, wie die derzeitige Entwicklung einzuordnen ist, wohin sie steuert und welchen Anteil der Mensch daran hat.

Es bleibt nicht verborgen, dass hier ein Naturwissenschaftler am Werke war, der geologische und ökologische Sachverhalte nicht einfach
weitergeben wollte. Er hat sie neben eigenen Forschungsergebnissen - teilweise in Anlehnung an den Stil der Reisebeschreibungen des 19. Jahrhunderts - mit großer Einfühlsamkeit aufbereitet. Nicht zuletzt runden die schönen Grafiken, begleitet von erdgeschichtlichen Tabellen und detailreichen Übersichtskarten auf den Innenumschlägen, den angenehmen Eindruck der Veröffentlichung ab. Hier gibt es also Antiquarisches und Modernes in Einem - was will man mehr?
Autor: nnz

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