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Mo, 17:49 Uhr
26.04.2010

Bei Familie Schäfer läuft was schief

Im Jugendclubhaus hat der Arbeitskreis gegen Gewalt an Kindern und Jugendlichen heute Nachmittag die Ausstellung "Hier wohnt Familie Schäfer" eröffnet. Die Ausstellung richtet sich vor allem an Kinder und befasst sich mit dem Thema Häusliche Gewalt.

Der Kummerkasten im Vor- und Nachbereitungsraum der Ausstellung  (Foto: Angelo Glashagel) Der Kummerkasten im Vor- und Nachbereitungsraum der Ausstellung (Foto: Angelo Glashagel)

Es gibt auch gute Zeiten bei Familie Schäfer. Dann zum Beispiel, wenn die Familie gemeinsam an den Strand fährt. Zu Hause ist es oft aber so, dass sich die Eltern nicht nur streiten, sondern das Vater Schäfer sehr wütend wird, und diese Wut an Frau Schäfer, den Haustieren oder sogar den Kindern auslässt.

Familie Schäfer mag nur eine gezeichnete, eine fiktive, Familie sein. Aber ihre Erlebnisse, die die Ausstellung "Hier wohnt Familie Schäfer" im Jugendclubhaus, kindgerecht darstellt, sind oft näher an der Realität als einem lieb sein kann.s"Fast jedes fünfte Kind in Deutschland ist schon einmal entweder Opfer oder zumindest Zeuge von häuslicher Gewalt geworden", berichtete die Diplom-Sozialpädagogin Kati Voss in ihrem Vortrag vor gefülltem Saal.

Die Opfer, das sind in 96% aller Fälle Frauen. Wenn die Gewalt jedoch zu Hause Einzug hält, dann leiden auch die Kinder in erheblichem Maße unter der Situation, selbst wenn sie nicht selber körperlich misshandelt werden.

Volles (Club)haus (Foto: privat) Volles (Club)haus (Foto: privat)

Oft geschieht es dann, das Familienintern der Mantel des Schweigens über Gewalt im eigenem Heim ausgebreitet wird. Die betroffenen Kinder reagieren auf die destruktive Situation ganz unterschiedlich. Zorn, Angst, Ohnmacht, Hilflosigkeit, Isolation und Schlafstörungen können die Folgen sein. "Die Auswirkungen der erlebten häuslichen Gewalt ließen sich in etwa vergleichen mit dem Aufwachsen bei alkoholkranken Eltern", sagt Sozialpädagogin Voss in ihrem Vortrag.

Damit man betroffenen Jungen und Mädchen unterstützen kann, wurde die Ausstellung für Kinder ab vier Jahren konzipiert. Fachpersonal des Kinderschutzdienstes und Mitarbeiter des Arbeitskreises begleiten und betreuen die Kleinen bei ihrem Besuch.

In der Vor-und Nachbereitung im Sitzkreis soll den Kindern geholfen werden das gesehene zu verstehen und zu verarbeiten. Vorrangiges Ziel ist es, eventuell betroffenen Kindern klar zu machen das es Hilfe gibt, wo man Hilfe finden kann, und das es eben auch richtig und wichtig ist, Hilfe für sich und die Familie zu holen.

Zum regionale Arbeitskreis, der die Ausstellung nach Nordhausen gebracht hat, gehören der Deutsche Kinderschutzbund, der Kinderschutzdienst Nordhausen, die Stadt und der Landkreis Nordhausen, die Polizei, die Kinder- und Jugendpsychatrie des Südharz-Krankenhauses, der weisse Ring und die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt Nordthüringen der Caritas.

Angesprochen hat der Arbeitskreis vor allem die Grundschulen der Region. Die Ausstellung hat an den kommenden Tagen von 8.30 Uhr bis 13 Uhr geöffnet. Nur am Freitag ist schon um 11.30 Uhr Schluss.

Führungen am Nachmittag sind nach Vereinbarung aber auch möglich. Wer mag der meldet sich beim Familienzentrum unter 03631/462650.
Angelo Glashagel
Autor: agl

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