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Fr, 15:37 Uhr
16.04.2010

Landkreis ist in der Pflicht

Auf eine bessere technische Ausstattung beim überörtlichen Brandschutz durch den Landkreis Nordhausen drängt Nordhausens Berufsfeuerwehr-Chef Gerd Jung. Aktueller Anlass waren die zahlreichen Brände und...

Die Drehleiter im Einsatz (Foto: P. Grabe) Die Drehleiter im Einsatz (Foto: P. Grabe)
Die Drehleiter der Nordhäuser Berufsfeuerwehr im Einsatz in der Thüringer Straße im Vorjahr

Hilfeersuchen des Landkreises an die Berufsfeuerwehr in der vergangenen Woche, „denen wir natürlich unverzüglich nachgekommen sind, in dem wir für Brände in Heringen und Ellrich auf Anforderung unsere Drehleiter selbstverständlich unverzüglich und kostenfrei zur Verfügung gestellt haben“, sagte Jung.

Allerdings sei die Drehleiter der Stadt Nordhausen per Gesetz eigentlich 24 Stunden für den örtlichen Brandschutz innerhalb der Stadt einsatzbereit zu halten. „Es ist den Betroffenen in Nordhausen im Brandfall dann schwer erklärbar, warum die städtische Drehleiter nicht sofort zur Verfügung steht“, so Jung. „Die Drehleiter stellt für mehrgeschossige Wohngebäude in der Stadt immer den so genannten 2. Rettungsweg dar und ist deshalb im Brandfall lebenswichtig.“

Er appelliere deshalb an den Landkreis, dass er die zurzeit fehlende Technik, die er per Gesetz vorzuhalten hat, auch anschafft. „Und dazu gehört eben auch eine zweite große Drehleiter. Es fehlen weiterhin noch andere Fahrzeuge, wie sie in der Thüringer Feuerwehr Organisationsverordnung vorgesehen sind. Ich möchte an dieser Stelle darauf hinweisen, dass der Brandschutz für die Kommunen und auch für den Landkreis eine Pflichtaufgabe darstellt. Der Bürger hat ein Recht auf gleiches Sicherheitsniveau in der Stadt wie auf dem Land.“ Feuerwehren seien das Kernstück der Gefahrenabwehr und spielten damit eine herausgehobene Rolle bei der inneren Sicherheit.

“Die Gemeinden unterhalten in der Regel eine leistungsfähige Feuerwehr, die den örtlichen Verhältnissen entspricht. Sie müssen innerhalb von 10 Minuten am Einsatzort sein. Grundlage ist die Einstufung in die entsprechenden Risikoklassen. Der Landkreis ist zuständig für den überörtlichen Brandschutz mit einer Einsatzgrundzeit von 20 Minuten. Zu diesem Zweck plant er Stützpunktfeuerwehren und stattet sie mit entsprechender Löschtechnik aus“, so Jung.
Autor: nnz

Kommentare
hans_meiser
16.04.2010, 19.25 Uhr
Krieg zwischen Stadt und Landkreis ?
Der ein oder andere Zwist zwischen Stadt und Landkreis im Bereich der jeweils zuständigen Verwaltung ist ja bereits bekannt. Scheinbar greift das jetzt auch auf den Brand- und Katastrophenschutz über.

Wenn entsprechende Löschtechnik gesetzlich vorgeschrieben ist, sollte sie selbstverständlich auch angeschafft werden. Da gibt es dann kein "per Gesetz EIGENTLICH" Auch wenn man an Sicherheit nicht sparen sollte, kann man in Zeiten klammer Kassen dennoch überlegen, welche Investitionen wirklich sinnvoll sind.

Noch ein paar nüztliche Hintergrundinvestitionen:

In der Stadt Nordhausen existiert bei der Freiwilligen Feuerwehr beispielsweise noch eine Drehleiter (auf älterem technischen Niveau). So steht der Stadt in jedem Fall eine zweite Drehleiter zur Verfügung.

Eher ein "Sicherheitsrisiko" ist die schwach besetzte Berufsfeuerwehr. Personelle Reserven im Fall von Brandeinsätzen (insbesondere über die Drehleiter) sind hier einfach nicht vorhanden. Man ist auf die Freiwilligen Feuerwehren angewiesen.

Was vielleicht auch noch im Hinblick auf den Konflikt zwischen Stadt und Landkreis zu wissen ist, ist die Besetzung der verantwortlichen Positionen.

Der für die technische Planung Verantwortliche beim Landkreis (Kreisbrandinspektor Ittershagen) ist Kollege und Mitbewerber von Gerd Jung bei der Besetzung des Postens "Leiter Berufsfeuerwehr" gewesen. Der jetzige Leiter hat seine Position letztendlich auf dem Klageweg erhalten. Aufgrund einer dann sicher schwierigen Zusammenarbeit zwischen beiden Ex-Kollegen wurde Herr I. an den Landkreis "abgeschoben".

Die im Artikel beschriebene "Provokation" von Herrn Jung gegen den Landkreis klingt für jemanden, dem diese Hintergrundinformationen bekannt sind, dann schon ein wenig nach persönlichem Zwist.

Dieser Kommentar gibt nur meinen PERSÖNLICHEN Eindruck wieder. Nach meiner Meinung sollten Stadt und Landkreis zumindest auf Brandschutzebene eine gute und intensive Zusammenarbeit pflegen und ausbauen.
Mitleser
17.04.2010, 12.11 Uhr
Drehleiter
Wie einem vergangenen Zeitungsartikel zu entnehmen war ist die Feuerwehr der Stadt Nordhausen einen Stützpunktfeuerwehr, welche überörtlich Aufgaben wahrnimmt.

Daher würde mich interessieren welche Fahrzeuge der BF und der FF der Stadt Nordhausen über den Landkreis beschafft oder bezuschusst wurden?

Welche Fahrzeuge hat die Stadt selbst, für die BF beschafft ohne Zuschuss vom Landkreis?

Da ich denke, dass einige Fahrzeuge der BF durch den Landkreis bezuschusst wurden und somit für die überörtliche Hilfe bereitstehen, würde mich interessieren welche Fahrzeuge das sind?

Vielleicht kann ja jemand etwas zu diesem Thema mitteilen.
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