Die nnz hatte in der vergangenen Woche ausführlich über die Sitzung des Stadtrates von Nordhausen berichtet: Ein beschlossener Haushalt, eine rekordverdächtige Schuldenaufnahme, ein neuer Sitzungsleiter. Doch es wurde auch beschlossen, dass ein beliebtes "Beförderungsmittel" teurer wird...


Sie wird geliebt, die Nordhäuser Straßenbahn. Viel wurde in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten dafür getan, die Straßenbahn nicht nur als öffentliches Verkehrsmittel zu erhalten, sondern immer wieder zu modernisieren. Bei all diesen Investitionen in Millionenhöhe sind die Tarife für Fahren mit Bus und Bahn seit über drei Jahren stabil geblieben. Da die Investitionen seitens des Landes großzügig mit Fördermitteln unterstützt wurden, legt die Landesregierung den Trägern des ÖPNV "nahe", die Einnahmeseite zu verbessern.

Und so beschloss der Nordhäuser Stadtrat die Erhöhung der Tarife, Statt 1,20 Euro müssen nun ab 1. Juni für einen Einzelfahrschein in der ersten Tarifzone 1,30 Euro gezahlt werden. Auch bei den Fahrscheinen für Kinder wurde um 10 Cent erhöht. Besonders empfindlich wurde bei der 4-Fahrtenkarte erhöht. Statt 3,40 Euro sind nun 4,20 Euro zu zahlen. Den kompletten Überblick erhalten nnz-Leser im PDF-Dokument, das wir als Download zur Verfügung stellen. Soweit die materielle Seite der "Angelegenheit".

Es mutet lediglich merkwürdig an, dass diese Erhöhung scheinbar so problemlos durchgewunken wurde. Außer einigen Enthaltungen aus der LINKE-Fraktion schien es keinen Widerstand aus der Kommunalpolitik zu geben. Im Vergleich dazu: Um den Vorsitz oder Nicht-Vorsitz eines Stadtrates wurde monatelang - mal offen, mal hinter den Kulissen - gekämpft. Wenn es an den Geldbeutel der Bürger geht, dann herrscht im Nordhäuser Stadtrat scheinbar eine frontübergreifende Einigkeit.