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Sa, 08:38 Uhr
10.04.2010

"Jekyll & Hyde" im Theater Nordhausen

Stehende Ovationen und laute Bravo-Rufe waren gestern Abend der Lohn für eine weitere großartige Musicalinszenierung am Nordhäuser Theater. Die nnz war für Sie in der „Jekyll & Hyde“-Premiere dabei.

Premiere im Theater Nordhausen (Foto: nnz) Premiere im Theater Nordhausen (Foto: nnz)


Kein leichter Stoff und wahrlich kein Lustspiel, was sich die amerikanischen Musicalproduzenten Bricusse und Wildhorn aussuchten, als sie die alte Schauergeschichte vom wissensdurstigen Forscher Dr. Jekyll hernahmen, der sein böses Alter Ego Edward Hyde ausleben muss und letztendlich daran scheitert.

Dabei wurde die Originalvorlage des Schotten R.L. Stevenson musicaltauglich abgewandelt, d.h. zum crime noch etwas Sex hinzugefügt. Und weil der arme Jekyll ja plötzlich zwei Männer ist, trifft er auch auf zwei Frauen, die sein Leben verändern. Ein Glücksfall für die Nordhäuser Inszenierung, denn mit Daniel Eriksson in der Titelrolle als Jekyll und Hyde sowie Corinna Ellwanger als seine Verlobte Lisa und Femke Soetanga als leichtes Mädchen Lucy Harris hatte der Premierenabend gleich drei Stars, die eindrucksvoll das Publikum in ihren Bann zogen. Unter der Regie von Iris Limbarth und im Bühnenbild von Wolfgang Kurima Rauschning (beides sehr professionelle Wiederholungstäter am Nordhäuser Theater) schwangen sich Ensemble und Orchester zu einer Glanzleistung auf, die zu Recht die eingangs beschriebene Würdigung erfuhr.

Die Geschichte, die im viktorianischen London spielt (Kostüme Elisabeth Stolze-Bley)wird spannend erzählt. Solisten, Choristen und Tänzer sind unter Hochspannung und mit großem Engagement bei einer spitzigen und niveauvollen Musik auf der Bühne präsent (der eine oder andere allerdings nur so lange, bis er von Mr. Hyde hingemetzelt wird).

Und wenn er nicht so jung wäre und der Spruch nicht so abgedroschen, müsste man angesichts der Leistung des Titelhelden anerkennend ausrufen: „Alter Schwede!“ Was dieser junge Mann Daniel Eriksson darstellerisch und gesanglich bot, wie er in kürzester Zeit imposant die Rollen wechselte, das machte die Aufführung zu einem bleibenden Erlebnis.

Das Nordhäuser Theater feierte gestern Abend einen großartigen Erfolg, der einmal mehr bewies, dass der hier eingeschlagene Weg richtig ist und dass Theater immer noch unterhalten und anrühren kann. Trotz aller Medienkonkurrenz. Ein Erfolg, an dem alle beteiligt waren, die gestern auf und hinter der Bühne standen. Hoffentlich honoriert ein zahlreiches Publikum auch in den nächsten Vorstellungen diese gute Arbeit.

OLAF SCHULZE
Autor: nnz/kn

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