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Do, 14:36 Uhr
05.11.2009

Thementag 9. November

Am Montag ist der 9. November. Dieses Datum ist eines der ereignisreichsten überhaupt in der deutschen Geschichte. Im Offenen Kanal Nordhausen hat man sich deshalb vor allem mit dem 9. 11. vor 20 Jahren beschäftigt und lässt Zeitzeugen zu Wort kommen.


Acht Stunden sendet der Nordhäuser Bürgersender Beiträge zum Wendeherbst 1989 und speziell zum 9. November. Dabei werden die Nordhäuser Nutzer unterstützt von einigen Nutzern anderer Offener Kanäle in Thüringen und Hessen.

okn (Foto: okn) okn (Foto: okn) Los geht es aber um 9 Uhr mit einem Kalenderblatt zum Tage. In dieser Sendung geht Anna Große-Freese auf Spurensuche. Ab 10 Uhr wird in „Bebelplatz – das Gespräch“ der ehemalige Vositzende des Rates des Kreises Nordhausen, Klaus Hummitzsch, seine Sichtweise des Wendeherbstes schildern.

Von 11 – 13 Uhr heißt es dann „Mauerspechte, Mauersegler, Mauerfall“. Diese Sendung ist ein Zusammenschnitt der Radiobeiträge zum Bürgermedienpreis "20 Jahre innerdeutsche Grenzöffnung", der von der Thüringischen und der hessischen Landesmedienanstalt ausgerichtet wurde und auch Beiträge Nordhäuser Nutzer enthält.

Um 13 Uhr heißt es wieder „Bebelplatz – das Gespräch“ und dieses Mal hat Peter Jentsch die Bürgerrechtlerin und Bündnisgrüne Gisela Hartmann zu Gast im Studio.
14 Uhr kommt Rigo Fromm zu Wort, der untersucht, wie sich einzelne Nordhäuser in den letzten 20 Jahren entwickelt haben. „20 Jahre danach“ nannte er seine Sendung.

Den Abschluss des Thementages im OKN bildet um 15 Uhr eine zweistündige Sendung namens „Forum 9.11.“, in der in lockerer Folge als Übernahme vom Eisenacher Offenen Kanal, dem Wartburgradio 96,5, verschiedene Beiträge zum Thema vereint sind.

Unter www.ok-nordhausen.de gibt es weitere Infos und den genauen Sendeplan, zu hören ist der OKN auf 100,4 und im Kabel auf 103,1.
Autor: nnz

Kommentare
antischmarotzer
05.11.2009, 16.24 Uhr
"Lang, lang ist`s her!!!
Wirklich löblich das sich auch ein "Betroffener" zu Wort meldet. Aber sollten es nicht besser diejenigen sein, welche auf der "richtigen" Seite standen. Na gut...was war die richtige Seite?

Auf jedenfall nicht die, des gloreichen Kommunismus, wo alle gleicher als gleich waren...solange sie den Mund hielten. Aber wie ich las, war der werte Herr Hummitsch ja während der 35 Jahrfeier der DDR auch MUTIG.

Naja wie mans nimmt, vielleicht kommen ja auch noch so arg gescholltene Ehrenbürger der Stadt Nordhausen zu Wort wie z.B. Herr Heiter oder eben auch welche die einst zu anscheinend längst vergessenen Tagen Chefarzt im Nordhäuser Krankenhaus waren (wenn noch möglich wäre).

Aber man hört ja auch immer wieder..."Man konnte ja gar nicht anders handeln,...als mitzumachen". Komisch, eben diese Leute, die nicht jeden Dreck aus DDR Zeiten mitmachten, eigene Vorstellungen von Werten, nicht aufgezwungenen Propagandismus als ihr Selbstverständnis sahen haben die Wende ermöglicht.

Hätten halt auch mal ein paar mehr Bürger neben Dallas und Denver Clan halt auch mal die Tagesthemen oder Tagesschau "schauen" können!!! Naja man vergisst halt schnell und ebenso schnell wird aus vergangener Diktatur die "Alte gute Zeit" wo es eben keinem schlecht ging. Es sei wie es ist, Kopf hoch auch wenn der Hals dreckig ist!
H.Buntfuß
05.11.2009, 21.20 Uhr
Die Wende und ihre Macher
Man bekommt schon ein sehr seltsames Gefühl, wenn man sieht welche Personen heute zu den Feierlichkeiten oder zu Interviews geladen werden. Ein Australier könnte den Eindruck haben, Erich Honecker selbst hätte die Wende veranlasst.
antischmarotzer
06.11.2009, 12.45 Uhr
wie wahr!
Tja das ist ja in unserer heutigen Gesellschaft ja nun oft so, daß Täter zu Opfern werden und umgekehrt. Selbige noch seelischen Beistand brauchen, um ihr Leid, zugefügt durch durch nervige Querulanten, welche einen festspeicher von über 20 jahren besitzen, zu mildern.

Meiner Meinung nach bekäm jeder Ex-Kader ein One-Way Ticket nach Nordkorea, dort sit es immer noch möglich den realpraktizierenden Sozialismus mit all seinen "Vorteilen" auszuleben. Immer noch billiger als all diese mit ihren Posten oder Pöstchen auf Jahre noch mit durch zu schleifen.!!!!
doromarx
06.11.2009, 12.50 Uhr
...wem Gedenken und wie Feiern?
Wir befinden uns in einem gefühlten "Super-Gedenk-Jahr". Da nimmt sich der 09. November in keinster Weise aus. Im Gegenteil, ein Blick in die Geschichte sollte genügen um sich bewusst zu werden, was und wem nicht alles gedacht werden könnte. Nun wollte es die Vergangenheit so, dass auf den 09.November die Pogromnacht fällt, ebenso wie der Fall der Mauer.

Überall liest und hört Mensch in den letzten Tagen von Feierlichkeiten zum 20. Jahrestag des Mauerfalls, dem friedlichen und erfolgreichen Kampf um die Freiheit, durch das Volk der DDR. Sicher, es ist gut das die Mauer fiel und das ein System als gescheitert erklärt wurde, welches weder kommunistisch (im Marx'schen Sinne) noch antifaschistisch war, aber den Anspruch daran erhob. Das die DDR durch den Stalinismus geprägt war, machte es nicht einfach, in ihr [DDR] zu leben und zu überleben.

Weder als "normaler" Mensch, noch bspw. als Gastarbeiter_in oder als Jüdin oder Jude. In der DDR gab es den Rassismus, wie den Antisemitismus, wie auch eine faschistische extrem rechte Strömung. Es gab Vorurteile und Ausgrenzung, nicht nur als politisch Andersdenkender. In der DDR wurde, wie in der parallel existierenden BRD, vieles aus Strukturen der NS-Organisationen übernommen. Sei es Personen und Organisationsformen, noch Erziehungsmethoden.

Eine Aufarbeitung der NS-Geschichte hat es in der DDR, das belegen mittlerweile etliche Studien, nicht wirklich gegeben. Und das schliesst den 09. November mit ein. Darum die Frage: "Wie begehen wir einen Tag, der für die Einen eine totale Vernichtung zum Sinnbild hat und für Andere Befreiung bedeutet?" und "Warum fällt es so leicht, die Bedeutung des 09. 11. so schnell nur auf den Fall der Mauer zu legen und die Pogromnacht nicht zu benennen?" (zumindest kommt mir das so vor)

Für mich liegt bei aller Freude über den Fall der Mauer die Bedeutung klar auf dem Gedenken der Pogromnacht. Zum einen weil ich hoffe, das aus der Geschichte der NS-Zeit gelernt wird und zum anderen, weil das Erinnern und weitergeben an Erfahrungen und Erkenntnissen so wichtig ist. Denn nichts wiegt schlimmer, als Fehler ein zweites Mal zu begehen. Und im leisen frage ich mich: "Sind wir nicht schon längst wieder auf dem Weg? Auf dem Weg hin zu einem akzeptierten und als solchen nicht mehr wahrgenommen Antisemitismus?" ...ich hoffe nicht. Doch die Augen mag ich nicht verschliesse.

Weder vor der NS-Vergangenheit, noch vor der der DDR. Zuvieles ging gemeinsam einher, zuvieles wird mit dem Anderen versucht gleichzusetzen. Beides waren Diktaturen und unterdrückten Menschen, doch da hört es für mich an Gleichnissen auf. Der Rest, der folgt(e) sollte differenziert betrachtet und gewertet werden. Nichts spielt der "Neuen Rechten" und "extremen Rechten", sowie "Alt-Stalinisten" und "Alt-Kommunisten", sowei den verklärten "DDR-Romantikern" mehr in die Hände, als Gleichsetzung und Verharmlosung.
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