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Di, 16:20 Uhr
13.10.2009

Unternehmen müssen reagieren

Die Trendwende auf dem Ausbildungsmarkt hat eingesetzt. Die Zahl der Schulabgänger geht zurück. Der Ausbildungsmarkt hat sich zugunsten der Jugendlichen verschoben. Die nnz hatte darüber bereits berichtet. Hier die Zahlen aus Sicht der IHK und der Handwerkskammer in Erfurt...

Laut Statistik der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt haben zum 30. September 4.076 Jugendliche eine Ausbildung bei Industrie, Handel und Dienstleistung begonnen, das sind 19 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Gründe für diesen Negativtrend auf dem Thüringer Ausbildungsmarkt sieht IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser sowohl in den rückläufigen Schulabgängerzahlen als auch im Mangel der entsprechenden Ausbildungsreife bei vielen jungen Bewerbern.

„Was für die Jugendlichen die Suche nach einem Ausbildungsplatz erleichtern sollte, ist aus Sicht der Wirtschaft ein Problem: Uns geht allmählich der Nachwuchs aus. Vielen Firmen fällt es schwerer, ihre Lehrstellen mit geeigneten Kandidaten zu besetzen“, beklagt Grusser.

Die Ausbildungsbereitschaft der Betriebe hingegen wäre trotz Wirtschaftskrise nach wie vor ungebrochen. Seiner Einschätzung nach haben ausbildungswillige und -fähige Jugendliche im Freistaat hervorragende Jobchancen. Ein Beleg dafür sei, dass die IHK seit Anfang dieses Jahres 232 Betriebe neu für die Ausbildung gewinnen konnte, welche bereits 177 Verträge mit Jugendlichen abgeschlossen haben.

Die Handwerkskammer weist auch auf die zukünftige Azubi-Suche der Unternehmen hin: "So wie sich Schüler nicht erst wenige Wochen vor Beendigung der Schulzeit mit Beruf und Ausbildung auseinander setzen sollten, so sind auch die Betriebe aufgerufen, ihre Ausbildungsplanung nicht auf die lange Bank zu schieben“, sagt Bernd Meier, Geschäftsführer der Handwerkskammer Erfurt.

Die Fachkräfte in den allermeisten Handwerksbetrieben rekrutieren sich aus der eigenen Ausbildung. „Ausbildung und die Suche nach geeigneten Lehrlingen gehört damit zwingend zur mittelfristigen Fachkräfteplanung eines Betriebes. Mit der Suche nach geeigneten Lehrlingen sollten die Betriebe also frühzeitig beginnen, sie sollten bereits im Herbst Gespräche mit den Schülern führen, Praktika anbieten und bei Eignung auch mit der Vertragsunterzeichnung nicht zögern. Die Kammern bieten beispielsweise mit ihren Lehrstellenbörsen eine permanente Plattform für Ausbildungsplatzangebote an“, so Meier weiter.

Trotz der sinkenden Bewerberzahl gibt es in Thüringen im Handwerksbereich nach wie vor kein ausgewogenes Verhältnis zwischen Ausbildungsplatzangebot und Ausbildungsplatznachfrage. Daher richtet Meier den Appell vor allem an ausbildungsberechtigte Betriebe, die derzeit nicht ausbilden: "Unser Ziel als Wirtschaft muss sein, allen ausbildungswilligen und ausbildungsreifen Jugendlichen ein Angebot zu unterbreiten. Denn eine betriebliche Ausbildung ist die beste Grundlage für einen erfolgreichen Einstieg ins Berufsleben und senkt deutlich die Gefahr von Arbeitslosigkeit."
Autor: nnz/kn

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