Mehr Übersichtlichkeit bei den neuen Bachelor-Studienabschlüssen fordert die Erfurter IHK. Die Kammer beruft sich dabei auf eine Befragung der IHK-Organisation unter 2.135 Unternehmen im vergangenen Jahr...


Danach stehen insbesondere kleine und mittelständische Betriebe der Entwicklung positiv gegenüber, können aber in diesem Bereich bisher kaum Erfahrungen vorweisen. „Vielen Unternehmen sind die Inhalte der neuen Studiengänge einfach noch nicht klar", bemängelt IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser die uneinheitliche inhaltliche Ausgestaltung innerhalb der verschiedenen Universitäten und Fachhochschulen. Zudem hätten bisher erst 22 Prozent der befragten Firmen Erfahrungen mit den neuen Qualifikationen gemacht. "Diese Betriebe bewerten den Bachelor und Master jedoch grundsätzlich positiv."

Gleichwohl gebe es viele kritische Fragen. Zur mangelnden Übersichtlichkeit komme hinzu, dass die Wirtschaft auch die Qualität der Lehre in den neuen Studiengängen derzeit noch mit Skepsis beobachte. Es sei nicht sinnvoll, über alle Fächer hinweg die Länge des Bachelor-Studiengangs starr auf sechs Semester und den anschließenden Master auf weitere vier Semester festzulegen. Wichtig wäre außerdem, dass mehr berufsbegleitende Masterstudiengänge geschaffen würden. „So können sich Bachelor-Absolventen nach einer Phase der Berufstätigkeit weiterqualifizieren", sagt der IHK-Chef. Fest stehe aber auch, "dass wir nicht zum 'Bummel-Studium' vergangener Zeiten zurückkehren dürfen".

Unter den insgesamt 25.000 eingestellten Hochschulabsolventen in den befragten deutschen Unternehmen war mit 25 Prozent die zweitgrößte Gruppe mit einem Bachelorabschluss ausgestattet. Das Diplom lag dabei mit 59 Prozent aller eingestellten Absolventen immer noch weit vorn. Absolventen mit Masterabschluss wurden zu acht Prozent übernommen. 82 Prozent der befragten Unternehmen waren kleine und mittlere Firmen bis maximal 500 Mitarbeiter.