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Mo, 12:02 Uhr
28.09.2009

Ich will die Freiheit hier!

Mit diesem Aufschrei bringt Gabriele Schulze, dargestellt von Silvia Rieche, das Unrecht des Lebens in zwei deutschen Staaten zum Ausdruck. Gestern ertönte der Schrei in Nordhausen...

Resignation (Foto: S. Spehr) Resignation (Foto: S. Spehr)
Gabriele (Silvia Rieche) lebt hinter dem Zaun, den zu durchbrechen ihr nicht gelingt

Das Thema ist aktuell, gerade in dieser Zeit: Die Mauer fiel vor ziemlich genau 20 Jahren, das Leben hinter der innerdeutschen Grenze scheint fern und doch noch präsent. Sechs Laiendarsteller um Regisseur Sebastian Schimmel haben sich dem Thema Grenzen und Mauern auf sowohl humoristische wie dramatische Weise genähert. Mit der Inszenierung „Die Pralinen meiner Zeit – Umhüllt von Schweigen“ gelingt es Sebastian Schimmel interessant und ausdrucksstark Gefühle wie Ohnmacht, Sehnsucht und Wut auf die Bühne zu bringen.

Das Stück lebt von der bravourösen Leistung der Schauspieler, von dem sachlichen Bühnenbild und den Ton- und Videosequenzen. Der Zuschauer erlebt die innere Zerrissenheit von Hugo (Steffen Adam) und Gabriele (Silvia Rieche), die als Nachbarn sich nicht treffen können – ein hoher Zaun verhindert den Kontakt.

Hugo lebt in einer freien Welt während Gabriele sich Repressalien von Grenzern (Antje Iwan) ausgesetzt sieht. Im exakten Stechschritt marschiert der Grenzer durch ihre kleine Welt – ein Erdbeerbeet. Marianne (Susann Böttcher) entflieht dem Alltag. Die Situation spitzt sich zu – Freiheit wird gefordert. Gabrieles Tochter Katharina (Michael Bethke) riskiert mit Freundin Hilde (Andrea Wiegand) einen Fluchtversuch, der scheitern wird. Der Schlussakt ist historisch vorgegeben: Die Mauer fällt. Doch um welchen Preis?

Dem großen Ansturm konnte das Studio in der Grimmelallee 44 zur Premiere nicht gerecht werden. So viele Menschen wollten das Stück sehen, dass die Plätze nicht ausreichten. Für alle Interessierten zum Schluss noch die gute Nachricht: „Die Pralinen meiner Zeit – Umhüllt von Schweigen“ wird Ende November erneut aufgeführt. Infos dazu auf www.studio44ev.de.
Autor: nnz

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