eic kyf msh nnz uhz tv nt
Do, 17:06 Uhr
28.06.2007

Alles richtig gemacht!

Nordhausen (nnz). Angesichts der aktuellen Diskussion in den Medien zur Bilanz der Theaterfinanzierungs-Verhandlungen mit dem Freistaat Thüringen hat Nordhausens Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) jetzt Bilanz gezogen. Die nnz mit den Einzelheiten.


„Wir haben zeitlich und in der Sache das Optimale erreicht, wofür ich vor allem jenen danke, die vor und hinter den Kulissen ihre Stimme dagegen erhoben haben, dass das Land unser Theater sterben lassen wollte. Das Resultat kann sich sehen lassen: Dank unserer konsequenten und dabei durchdachten Position ist es gelungen, dass wir uns dem Diktat des Landes nicht beugen mussten und letztlich zwei Millionen Euro mehr ausgehandelt haben. Auch die Zeit haben wir bestens genutzt: Wir haben die Vereinbarung einerseits spät genug ratifiziert, um zum einen finanziell das Maximum beim Kultusministerium herauszuholen, zum anderen das Land dazu zu bewegen, sich auf unsere Forderungen einzulassen und zum Dritten die Prozesse an den anderen Theatern zu beobachten. Andererseits haben wir die Vereinbarung früh genug ratifiziert, damit die Tarifverhandlungen im Theater rechtzeitig - nämlich jetzt - begonnen werden können, um auch von dieser Seite her die Existenz des Theaters nicht zu gefährden“, sagte die Oberbürgermeisterin.

Als richtig habe sich auch erwiesen, dem Land gegenüber die Bereitschaft zu signalisieren, als Gesellschafter selbst einen finanziellen Zuschlag aufzubringen, „damit haben wir jene in Erfurt in Zugzwang gebracht, die das Theater in Nordhausen sterben lassen wollten.“ Und entscheidend sei gewesen, „dass wir in den Verhandlungen stets Realitätssinn bewiesen haben: Wir sind nun einmal nicht das Deutsche Nationaltheater in Weimar. Wir sind das Theater für eine Region, die Kultur für sich als unverzichtbar erklärt hat - nicht mehr aber auch nicht weniger - und wir können das in Zukunft auch sein! Unser Theater lebt weiter - nicht irgendwie, sondern mit Qualitätsanspruch. Und wir haben den Weg gefunden, diesen Anspruch auch für die Zukunft zu sichern - allein das zählt. Wir haben den Spagat zwischen dem Wünschenswerten und realistisch Machbarem geschafft und wir haben gezeigt: Wir nehmen regionale Ungerechtigkeit nicht unwidersprochen hin. Das sei vor allem jenen gesagt, die meinen, man hätte nicht kämpfen-, sondern das Theater zur Disposition stellen sollen, um die so genannte `Breitenkultur´ damit zu stärken. Nicht nur die vielen Demonstranten haben allerdings gezeigt: Auch das Theater ist in Nordhausen eben elementarer Teil dieser Breitenkultur.“

Rinkes Stellvertreter, Bürgermeister Matthias Jendricke (SPD), hatte gestern noch von „politischen Verrat“ gesprochen. Man habe sich in Nordthüringen zuerst bewegt, letztlich trage man jedoch ein Drittel der Gesamtkürzungen in der Thüringer Theaterlandschaft.
Autor: nnz

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr