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Mo, 17:17 Uhr
21.05.2007

Die „heilige Kuh“

Nordhausen (nnz). Da kann die CDU-Fraktion machen was sie will, es wird keine Antworten seitens der Verwaltung auf die eine Frage geben. Eine „heilige“ Kuh wird eben nicht geschlachtet.


Die „heilige Kuh“ – das Nordhäuser Theater. Alles, was mit dem Musentempel und seiner Finanzierung auch nur im Entferntesten zu tun hat, das wird seitens der Rathausspitze gnadenlos ins politische Abseits geschickt. Zum Beispiel heute im Hauptausschuss:

Da sollte noch einmal über die künftige Anteilsfinanzierung für das Theater, insbesondere aber wieder über die zusätzlichen 300.000 Euro für die Ballettsparte geredet werden. Es wurde auch geredet, doch für die CDU-Fraktion war dann an einem bestimmten Punkt Endstation. Und dabei wollen die Fraktionäre doch nur ganz einfach wissen, wo die zusätzlichen 300.000 Euro ab 2009 jährlich hergenommen werden sollen. In den kommenden zwei Jahren werden die Einnahmen vielleicht nicht so üppig sprudeln wie sich es vielleicht die kühnsten Rechner erträumen lassen. Und im Übrigen wird die Verwaltung dann wohl immer noch mit Abtragung des gigantischen Soll-Fehl-Betrages zu tun haben, wenn das nicht wieder verschoben wird, wie im vergangenen Jahr.

Wo also sollen die 300.000 Euro weggenommen werden, wollte Dr. Manfred Schröter wissen? Da habe man einfach noch keine Ahnung, ließen ihn Oberbürgermeisterin Barbara Rinke (SPD) und Bürgermeister Matthias Jendricke (SPD) wissen. Letzterer warnte gar vor einer solchen Diskussion, das sie ins Leere laufen würde. Wie diese Leere aussieht, konnte sich aber auch niemand vorstellen, jedenfalls sei die unklare Finanzausstattung auch ein Grund, keine Prognose abzugeben. Für 300.000 Euro zusätzlich reicht die Glaskugel im Rathaus vermutlich aus. Eine Idee kam denn noch auf, man könne sie aus den Gewinnen der städtischen Unternehmen nehmen. Ob da nun Hochfreude herrscht und wie die Bilanzen in zwei Jahren aussehen - ????

Wenn es im Jahr 2009 und in den Folgejahren (die 300.000 Euro wären bis 2012 festgeschrieben) eine unangenehme Gesamtsituation im Haushalt der Stadtverwaltung gebe, dann müssten andere Dinge, die Nordhausen vielleicht auch dem Hauch nach lebenswert machen, gestrichen werden. Vielleicht die Straßenbahn? Vielleicht das Seniorenbegegnungszentrum? Vielleicht das Badehaus? Das Theater dürfe bei einem solchen Szenario nicht außen vor bleiben, forderte Dr. Schröter.

Und schon stand er aber wieder vor ihr – der „heiligen Kuh“.
Autor: nnz

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