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Sa, 07:02 Uhr
10.05.2025
Sozialverband fordert Ausbau der Kinderbetreuung

Hohe Belastung von Müttern wird nicht belohnt

Am Sonntag ist Muttertag – für Familien, aber auch für Politiker einewillkommene Gelegenheit, allen Müttern für ihre Liebe, Fürsorge und unermüdlichen Einsatz zu danken. „Muttertag – ist das noch zeitgemäß? Ich denke, ja“, sagt Sonja Franz, Landesfrauenvertreterin des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen..

„Denn noch immer sind es vor allem Frauen und Mütter, die sich um die Erziehung der Kinder oder die Betreuung von pflegebedürftigen Angehörigen kümmern, zusätzlich zur Berufstätigkeit.

Meist ist das ein anstrengender Spagat. Viele Frauen empfinden diese Doppelbeanspruchung als Druck, denn sie versuchen permanent, allen Erwartungen und Anforderungen – im Job ebenso wie in der Familie – gerecht zu werden. Und der Lohn für diese Mühe besteht oft darin, dass sie weniger verdienen, geringere Chancen auf eine Karriere haben und im Alter mit einer niedrigen Rente auskommen müssen.“

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Tatsächlich könnten nach einer Recherche des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) sieben von zehn Frauen mit ihrem eigenen Erwerbseinkommen langfristig nicht sich selbst und ein Kind versorgen. Ein Grund dafür ist, dass Frauen häufig in Teilzeit beschäftigt sind. So gehen 67 Prozent aller Mütter einer Teilzeittätigkeit nach. Zum Vergleich: Bei den Vätern sind es nur neun Prozent. Diese Entscheidung wird nicht immer freiwillig getroffen, sondern hat in vielen Fällen mit einem unzureichenden Angebot an Kinderbetreuung zu tun. Nach einer Hochrechnung der Bertelsmann-Stiftung fehlen bundesweit rund 430.000 Kita-Plätze.

Dabei zeigen sich Unterschiede zwischen Hessen und Thüringen. Während in Hessen in der Gruppe der unter Dreijährigen nur etwa jedes dritte Kind eine Einrichtung besucht, tun dies in Thüringen mehr als die Hälfte (57 Prozent) aller Kleinkinder. Bei den Älteren zwischen drei und sechs Jahren werden in beiden Bundesländern jeweils über 90 Prozent in einer Kita betreut.

Allerdings weist die Bertelsmann-Stiftung darauf hin, dass die große Mehrheit der Einrichtungen keinen Personalschlüssel aufweist, mit dem sich eine kindgerechte Pädagogik verwirklichen ließe. Laut Agentur für Arbeit gilt der Beruf der Erzieherin/des Erziehers als Mangel- oder Engpassberuf. Hinzu kommt, dass die Öffnungszeiten von Krippen und Kitas oft nicht mit den Arbeitszeiten der Eltern kompatibel sind. Und auch später wird es nicht leichter: Aktuell bietet erst knapp die Hälfte aller Grundschulen eine Ganztagsbetreuung an.
Autor: red

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