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So, 14:26 Uhr
27.04.2025
Deutscher Verkehrssicherheitsrat

Nötigung im Straßenverkehr nimmt zu

Aggressives Verhalten wie Fluchen, Hupen, andere Bedrängen oder Ausbremsen hat auf unseren Straßen sehr häufig das Steuer übernommen. Das belegt auch die aktuelle polizeiliche Kriminalstatistik: Die Fälle von Nötigung im Straßenverkehr nehmen zu...

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Für das Jahr 2024 konnten 37.614 Fälle nachgewiesen werden, eine Zunahme von 3,5 Prozent im Vergleich zu 2023. „Wir appellieren an alle Verkehrsteilnehmer, partnerschaftlich und rücksichtsvoll miteinander umzugehen“, mahnt der Präsident des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) Manfred Wirsch vor dem Hintergrund dieser Zahl. Zumal von einer weitaus höheren Dunkelziffer auszugehen sei.

Autofahrer fühlen sich in ihrem Fortkommen behindert, Radfahrer von vermeintlich rücksichtslosen Autofahrern benachteiligt, Fußgänger ärgern sich über Rad- oder E-Scooter-Fahrer, die verbotenerweise auf dem Gehweg unterwegs sind. Der Straßenverkehr gehört zu den größten Ärgernissen unseres Alltags. „Unser Lebensalltag ist geprägt von Stress und Hektik, der zunehmende und komplexer werdende Straßenverkehr verschärft diese Problematik. Das führt leider viel zu oft zu unüberlegten und aggressiven Reaktionen. Diese Verhaltensweisen sind nicht nur gefährlich, sondern sie schüren auch ein Klima der Angst und Unsicherheit auf unseren Straßen“, erläutert Wirsch. Deshalb überrasche es nicht, dass die meisten Fälle von Nötigung im morgendlichen und abendlichen Berufsverkehr zu verzeichnen seien.

Woran liegt es, dass so viele Menschen im Straßenverkehr oft die Nerven verlieren?
Die Einflussfaktoren für aggressives Fahrverhalten sind bekannt: dazu zählen frustrierende Situationen im Straßenverkehr, zum Beispiel Stau oder lange Wartezeiten an Ampeln, räumliche Enge, Stress, Gefühle der Überforderung oder Zeitdruck. „Hinzu kommt das gängige psychologische Phänomen der Externalisierung: Die Gründe, über die man sich ärgert, und für die man selbst verantwortlich ist, werden gerne bei den anderen Verkehrsteilnehmenden gesucht“, sagt Wirsch.

Welche Möglichkeiten gibt es, aggressives Verhalten besser in den Griff zu bekommen?
In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des DVR Ende 2024 waren fast zwei Drittel aller Befragten (63 Prozent) der Meinung, dass härtere Konsequenzen bei aggressionsbedingtem Fehlverhalten, beispielsweise in Form von Bußgeldern, Punkten oder Fahrverboten, dazu beitragen könnten, Aggressionen im Straßenverkehr abzuschwächen. Jeweils rund ein Drittel der Befragten meinte, dass folgende Maßnahmen hilfreich sein könnten: die Aufnahme eines Zusatzmoduls „Aggression“ in die Fahrausbildung, das über rücksichtsvolles und achtsames Verhalten informiert (33 Prozent) sowie mehr Aufklärung in den Medien und sozialen Netzwerken, um rücksichtsvolles und achtsames Verhalten im Straßenverkehr bewusst zu machen (32 Prozent).

Mehr Rücksicht und einen Perspektivenwechsel fordert der DVR insbesondere bezüglich der Gruppe, die Aggression im Straßenverkehr besonders hart trifft: Menschen, deren Arbeitsplatz die Straße ist. Ob Bauarbeiter, Müllwerker oder Einsatzkräfte – sie alle arbeiten häufig ungeschützt in unmittelbarer Nähe zum fließenden Verkehr. Wirsch: „Wir brauchen ein Umdenken: Wer auf der Straße arbeitet, hält den Verkehr nicht auf, er hält ihn am Laufen. Baustellen, Liefer- und Entsorgungsdienste oder Rettungskräfte sind keine Störung, sondern Voraussetzung für funktionierende Verkehrswege, Wirtschaft und eine gute Notfallversorgung. Wir alle profitieren davon, wenn Mobilität sicher, fair und gut organisiert ist. Der Schutz von Beschäftigten auf der Straße erhöht die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.“
Autor: red

Kommentare
Elge61
27.04.2025, 16.10 Uhr
Gründe?!
Gründe für Aggressionen: z.B.
1. nur drei Autos "schaffen" eine Ampelgrünphase
2. innerorts max. 40-45 mit min. 4 Autolängen Abstand
3. schon 1-2 km vor der roten Ampel ausrollen lassen
4. außerorts 75-85, bei Kurven und/oder Gegenverkehr noch langsamer - außer auf Geraden ohne Gegenverkehr
5. LKW's und sogar Trecker werden nicht überholt
6. starkes Beschleunigen man wenn selbst gerade überholt wird
7. generelles "Spazierenfahren" sogar in der Rushhour
8. 9 von 10 Autos haben defekte Blinker oder blinken absichtlich nicht
9. . . . und es gibt sicher noch mehr Gründe, wenn man auf ein Fahrzeug angewiesen ist um von A nach B zu kommen und man seine Zeit eigentlich sinnvoller verbringen möchte.

Bei heutigem Verkehrsaufkommen werden o.g. Behinderungen sogar schnell zu Gefährdungen - aber geahndet werden nur geldbringende Delikte. Und das Schärfste dabei: auf seine "Lahmarschigkeit" hingewiesen (z.B. durch Überholen) wird sich noch beschwert!

Die zwei Drittel der Befragten stammen sicherlich aus einem Altenheim oder zählen zu den oben Genannten - und halten jetzt her für den nächsten Bußgeldkatalog bzw. für deren Begründung.
Kitty Kat
27.04.2025, 16.26 Uhr
Mehr Gelassenheit, mehr lächeln
...auch im Straßenverkehr macht es das Leben herzlicher und leichter. Und niemand kommt deswegen später an, nur entspannter. Ich kann die oft beobachtete Verbissenheit nicht verstehen. Wenn sich die Egoisten irgendwo durchgesetzt haben und dann sechs Sekunden eher an der roten Ampel stehen, mögen sie sich großartig fühlen, aber eigentlich sind es arme Menschen, die viel Energie auf ganz unwichtige Sachen verschwenden und vor allem oft genug gefährlich daherkommen. Ich denke insgesamt, es ist eine Frage von IQ, wie man am Straßenverkehr teilnimmt.
diskobolos
28.04.2025, 11.07 Uhr
Recht haben Sie, Kitty Kat.
Wer im Straßenverkehr Aggressionen verspürt, sollte am besten mal anhalten. Er gehört eigentlich nicht auf die Straße, weil er sich und andere gefährdet.

Elge61 ist offenbar der Meinung, die anderen hätten so zu fahren, wie es ihm in den Kram passt. Es gibt in D keine Pflicht zum Überholen oder am Austesten der vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit.

Oberstes Prinzip sollte sein, sicher an seinem Ziel anzukommen. Die Schnelligkeit ist sekundär. Tatsächlich spart man viel weniger Zeit, als die Raser glauben . . .
Kobold2
28.04.2025, 18.24 Uhr
Kleiner Einspruch .....
es gibt aber auch noch Paragraph 1 Abs. der StVO .
Dabei fehlt Vielen die Um- und Weitsicht, was sie denn alles mit ihrem Verhalten so anrichten. Auch wenn es keine Überholpflicht gibt, so wäre es für seine Mitmenschen schon dienlich, wenn man die Schlange hinter etwas langsam Fahrenden nicht unnötig länger werden lässt und sich allgemein etwas bemüht, den Verkehr im Fluss zu halten, als auszubremsen. Ohne ersichtlichen Grund zu langsam unterwegs zu sein, nicht zügig von der Ampel, Kreuzung wegzufahren ist auch Nötigung.
KeinKreisverkehr
29.04.2025, 09.06 Uhr
Der Schwerpunkt ist falsch gesetzt.
Immer dieses Herumreiten auf §1 STVO. Das wird nur genutzt um die Verantwortung vom eigentlich Verursacher wegzubekommen.

Jemand parkt auf dem Gehweg:
§1 STVO! Du kannst ja drum herumlaufen...

Jemand fährt mir dicht auf:
§1 STVO! Du fährst ja nur 45 obwohl 50 erlaubt sind....

Jemand drängelt sich vor mir rein und nimmt absichtlich die Vorfahrt:
§1 STVO! Du hast ja gesehen, dass ich hier raus will, lass mich gefälligst vor...

Wer selbst keine Rücksicht nimmt braucht diese auch nicht von anderen einzufordern.

Wenn ich auf dem Weg in die Heimat die B4 mit Tempomat immer am Tempolimit entlangfahre bildet sich hinter mir auch eine Schlange. Muss ich diese dann ebenfalls durchlassen?

Fragt doch Mal bei den Niederländern wie entspannt dort das vorankommen ist. Egal ob Öffis, Rad, zu Fuß oder Auto.
Und jetzt überlegt mal auf welche Art der Fortbewegung die Politik dort das Hauptaugenmerk legt. Das Auto ist's nicht...
Lautaro
29.04.2025, 12.11 Uhr
Danke an alle, welche zur Entspanntheit raten !
Zu DDR-Zeiten mit dem 600erter Trabbi habe ich schon festgestellt, dass der aggressive Raser an der nächsten Ampel mir sein metallenes Ärschchen zeigt.
Fahrt entspannt !
Selbst mein Arbeitsweg macht zwischen aggressiver - und entspannter Fahrweise mal gerade eine Minute aus. Und ein mir sehr nahestehender Mensch hat einen Unterschied von 5 Minuten bei einer Strecke von 100km ausgemacht.....
Fahrt einfach entspannt und nehmt die Radfahrer nicht als Gegner wahr !
Sie entlasten die Straßen vom Blech und sichern Euch eine etwas freiere Fahrt.
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