Sa, 08:15 Uhr
12.04.2025
IFA Museum präsentiert MZ-Motorräder
Dritte Runde für die Zweirad-Legenden
Am Nordhäuser IFA-Museum pflegt man von Haus aus eine gewisse Liebe für die motorisierte Geschichte der DDR und das gilt auch für die Zweiräder aus sozialistischer Produktion. Nachdem man den Blick bereits nach Suhl und Ludwigsfelde gerichtet hat, ist jetzt nach Zschopau und der legendären MZ…
Mit der dritten Sonderausstellung zu den motorisierten Zweirädern der DDR hat man sich nicht nur ein Stück Geschichte ins Haus geholt, sondern auch viel Erinnerung. So eine ES 150 fuhr IFAraner Hans-Georg Franke in seiner Jugend (Foto: agl)
Nach dem Erfolg der letzten Sonderausstellungen zu Mopeds und Rollern aus der DDR, zu denen man jeweils rund 1.500 Besucher im IFA-Museum begrüßen konnte, geht die Zweirad-Reihe nun gut bestückt in die dritte Runde. Der Fokus liegt nun auf den Cross-, Straßen-, und Rennmaschinen der MZ.
Der Anfang dieser Geschichte geht bis in das Jahr 1928 zurück, als die ersten Zweiräder noch unter dem Namen DKW produziert worden, was wahlweise für Dampfkraftwagen, Des Knaben Wunsch oder Das kleine Wunder steht. Die Zweitakter waren vor dem Krieg so flink wie kein anderer. Danach wird man mit dem Reichstyp 125 bekannt, auch gerne IFchen genannt. Die Motorräder kommen schon damals simpel und ohne viel Schnick-Schnack daher, dem ist man sich immer treu geblieben, sagt Hans-Georg Franke.
In jungen Jahren fährt er selber eine ES 150, die Helden der Sechstagefahrt von 1964 vor Augen. Die Mopeds aus Suhl waren für junge Leute preiswert, die Roller aus Ludwigsfelde haben einfach nostalgischen Wert aber die ES-150, das war Freiheit. Da ging es über Feld- und Waldwege, niemand hat dir gesagt wo du lang fahren kannst und wenn mal etwas kaputt ging, dann hat man das ohne viel Aufhebens selber reparieren können, erinnert sich Franke.
Seine ES 150 kann der Liebhaber im Museum nicht mehr ausstellen, das gute Stück gab er ab, als die Familie wichtiger als die Freiheit auf dem Motorrad wurde. Aber die alten Hasen aus der IFA haben inzwischen genug Kontakte geknüpft, um ein paar rare Schönheiten nach Nordhausen zu bekommen. Zu den Highlights der Sonderausstellung gehört unter anderem eine RS-300, auf der einst Heinz Rosner seine Rennen bestritt. Insgesamt hat man 16 historische Fahrzeuge über den PS-Speicher aus Einbeck, die Sammlung aus dem Schloss Augustusburg und aus privater Hand als Leihgabe erhalten.
Auch eine Scorpion ist mit dabei, eines der jüngeren Motorräder, die in Zschopau nach der Wende gebaut wurden, jetzt unter dem Namen MuZ, dem Motorrad- und Zweiradwerk. Trotz neuer Modelle können die Ostdeutschen aber nicht mit den großen Konkurrenten im neuen Markt mithalten, Suzuki, Honda, BMW und Co. laufen der alten Marke den Rang ab. Bis 2008 schleppt man sich noch dahin, erzählt Franke, dann gehen auch in Zschopau die Lichter aus.
Was von den Legenden geblieben ist, zeigt das IFA-Museum noch bis in den Oktober hinein zu den üblichen Öffnungszeiten des Hauses.
Angelo Glashagel
Autor: red
Nach dem Erfolg der letzten Sonderausstellungen zu Mopeds und Rollern aus der DDR, zu denen man jeweils rund 1.500 Besucher im IFA-Museum begrüßen konnte, geht die Zweirad-Reihe nun gut bestückt in die dritte Runde. Der Fokus liegt nun auf den Cross-, Straßen-, und Rennmaschinen der MZ.
Der Anfang dieser Geschichte geht bis in das Jahr 1928 zurück, als die ersten Zweiräder noch unter dem Namen DKW produziert worden, was wahlweise für Dampfkraftwagen, Des Knaben Wunsch oder Das kleine Wunder steht. Die Zweitakter waren vor dem Krieg so flink wie kein anderer. Danach wird man mit dem Reichstyp 125 bekannt, auch gerne IFchen genannt. Die Motorräder kommen schon damals simpel und ohne viel Schnick-Schnack daher, dem ist man sich immer treu geblieben, sagt Hans-Georg Franke.
In jungen Jahren fährt er selber eine ES 150, die Helden der Sechstagefahrt von 1964 vor Augen. Die Mopeds aus Suhl waren für junge Leute preiswert, die Roller aus Ludwigsfelde haben einfach nostalgischen Wert aber die ES-150, das war Freiheit. Da ging es über Feld- und Waldwege, niemand hat dir gesagt wo du lang fahren kannst und wenn mal etwas kaputt ging, dann hat man das ohne viel Aufhebens selber reparieren können, erinnert sich Franke.
Seine ES 150 kann der Liebhaber im Museum nicht mehr ausstellen, das gute Stück gab er ab, als die Familie wichtiger als die Freiheit auf dem Motorrad wurde. Aber die alten Hasen aus der IFA haben inzwischen genug Kontakte geknüpft, um ein paar rare Schönheiten nach Nordhausen zu bekommen. Zu den Highlights der Sonderausstellung gehört unter anderem eine RS-300, auf der einst Heinz Rosner seine Rennen bestritt. Insgesamt hat man 16 historische Fahrzeuge über den PS-Speicher aus Einbeck, die Sammlung aus dem Schloss Augustusburg und aus privater Hand als Leihgabe erhalten.
Auch eine Scorpion ist mit dabei, eines der jüngeren Motorräder, die in Zschopau nach der Wende gebaut wurden, jetzt unter dem Namen MuZ, dem Motorrad- und Zweiradwerk. Trotz neuer Modelle können die Ostdeutschen aber nicht mit den großen Konkurrenten im neuen Markt mithalten, Suzuki, Honda, BMW und Co. laufen der alten Marke den Rang ab. Bis 2008 schleppt man sich noch dahin, erzählt Franke, dann gehen auch in Zschopau die Lichter aus.
Was von den Legenden geblieben ist, zeigt das IFA-Museum noch bis in den Oktober hinein zu den üblichen Öffnungszeiten des Hauses.
Angelo Glashagel