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Di, 18:40 Uhr
18.03.2025
4. Sinfoniekonzert des Loh-Orchesters

Mit Helmrath und Haydn

Die Sinfonie Nr. 90 von Joseph Haydn, eingerahmt durch zwei Werke von George Bizet, standen auf dem Programm des 4. Sinfoniekonzertes im Theater Nordhausen...

4. Sinfoniekonzert des Loh-Orchesters (Foto: C.Laude) 4. Sinfoniekonzert des Loh-Orchesters (Foto: C.Laude)


Das Loh-Orchester musizierte an diesem Abend unter der bewährten Leitung von Michael Helmrath, ehemals GMD in diesem Haus und immer wieder gern gesehener Gastdirigent. Als Konzertmeisterin konnte das Publikum Doralice Borosz von der Philharmonie Jena begrüßen.

Die Auswahl der Musikwerke lag auch in Händen des Dirigenten. Sein Anliegen war die Würdigung des Komponisten George Bizet zu dessen 150. Todestag mit relativ unbekannten Werken des Meisters.
Schnell war die alte Vertrautheit, zwischen Orchester und Dirigent sowie dem Dirigent und dem Publikum wieder hergestellt. Der Konzertsaal war restlos ausverkauft.

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Das Konzert begann mit der „ Petite suite d’orchestre op.22“, einer Suite für Kinder.
Mit viel Liebe zum Detail wurden hier Szenen geschildert, die sich in einem Kinderzimmer abspielen könnten, etwa (Zinn)Soldaten, die in friedlicher Absicht hinter einer Trompete marschieren, oder ein Mädchen, das liebevoll ihre Puppe in den Schlaf wiegt, so wie es jeden Abend ihre Mutter mit ihr tut, oder, wie ein Junge auf seinem Steckenpferd durch das Zimmer galoppiert.

Joseph Haydn ist bekannt als heiterer, lebensfroher Mensch, was sich auch in seiner Musik widerspiegelt. Gern erlaubte er sich einen musikalischen Spaß, diesen aber stets mit Anstand, manchmal auch mit Augenzwinkern ausführte.

So waren wohl Musiker und Publikum besonders auf das Ende der Sinfonie Nr. 90 fixiert. Nach einem schnellen Schluss kam eine etwas längere Generalpause, die noch nicht das Ende bedeutete, in die hinein aber auch nicht geklatscht werden dufte. Das Publikum reagierte exakt auf das Zeichen des Dirigenten. Beifall kam erst nach der langen Generalpause und den Schlussakkorden des Orchesters, dem eigentlichen Ende der Sinfonie.
Wie peinlich, wer zu früh geklatscht hätte. es hatten also alle den kleinen Spaß verstanden.

Das Konzert begann mit einem Werk von George Bizet und sollte auch mit einem solchen enden. Seine Sinfonie Nr.1 ist ein Werk voller Optimismus und Lebensfreude. Bizet war erst 17 Jahre alt, als er es komponierte, und es mussten noch einmal 78 Jahre vergehen, ehe es entdeckt und schließlich uraufgeführt wurde.

Bewundernswert ist, mit welcher Reife, aber auch Heiterkeit und Lebensfreude Bizet dieses Werk komponiert hat. Auch das Loh-Orchester war in bester Spiellaune, Orchestersoli wurden perfekt ausgeführt.

In einem atemberaubenden Tempo spielten die Streicher das 1. Thema des 4. Satzes, es glich einem Perpetuum mobile. Dafür gab es Sonderbeifall.
Minutenlanger, stürmischer Applaus am Ende des Konzertes war zugleich ein Dankeschön des Publikums an das gesamte Orchester und den Dirigent.

Eine schöne Geste der Anerkennung war die anschließende Verabschiedung des Hornisten
Ionel Natu, der nach mehreren Jahrzehnten Zugehörigkeit zum Orchester nun in den wohlverdienten Ruhestand eintreten darf.
Michael Helmrath, und auch der Intendant Daniel Klajner war persönlich gekommen, um ihrem Kollegen Auf Wiedersehen zu sagen. Noch einmal brandete der Beifall auf, und mit einer Orchesterzugabe ging das
2. Sinfoniekonzert im Theater Nordhausen dann wirklich zu Ende.

Christel Laude
Autor: red

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