Do, 10:06 Uhr
13.03.2025
Ein Blick in die Statistik
Thüringer Kommunen standen mit 7,5 Milliarden in der Kreide
Zum Stichtag 31. Dezember 2023 betrugen die integrierten Schulden der Kommunen in Thüringen 7,5 Milliarden Euro bzw. 3 509 Euro pro Kopf. Das teilt das Thüringer Landesamt für Statistik anlässlich der Veröffentlichung des Tabellenbandes Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder mit…
Die Pro-Kopf-Schulden sind im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent gestiegen und damit nur halb so stark wie im Bundesdurchschnitt (+3,0 Prozent). Hierbei stiegen die Bevölkerungszahlen in Thüringen um 0,1 Prozent und die integrierten Schulden um 1,6 Prozent.
Die Kernhaushaltsschulden sind absolut (-5,4 Prozent), pro Kopf (-5,5 Prozent) und anteilig an den integrierten Schulden (-6,9 Prozent) weiter gesunken. Währenddessen nahmen die Verschuldungen über die Extrahaushalte deutlich zu (absolut: +15,5 Prozent; pro Kopf: +15,4 Prozent; anteilig: +13,7 Prozent).
Die gestiegene Verschuldung bei den sonstigen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen stellte mit einem Volumen von 5,6 Milliarden Euro und einer Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 2 613 Euro (+1,4 Prozent gegenüber 2022) weiterhin den Bereich dar, in dem die Kommunen anteilig die höchsten Schuldenstände aufwiesen, auch wenn der Anteil gegenüber dem Vorjahr leicht auf 74,6 Prozent zurückgegangen ist (-0,07 Prozentpunkte).
Im Jahr 2023 wiesen 3 Thüringer Gemeinden keine Schulden in einem der 3 Haushalte auf und waren somit komplett schuldenfrei: Jonaswalde, Heuckewalde und Vollmershain (alle im Landkreis Altenburger Land). Die Gemeinde mit den geringsten absoluten und relativen Schulden (500 Euro bzw. 0,52 Euro pro Kopf) war Löbichau (ebenfalls Altenburger Land). Die höchsten absoluten Schulden hatte die Landeshauptstadt Erfurt (426,7 Millionen Euro). Die im Wartburgkreis ansässige Gemeinde Gerstengrund hatte gemessen an der Bevölkerung die höchste Verschuldung (24 477 Euro pro Kopf). 232 Gemeinden waren in ihren Kernhaushalten schuldenfrei, darunter auch Jena als einzige kreisfreie Stadt. Die geringsten Schulden, sowohl absolut als auch Pro-Kopf, hatte Westhausen im Landkreis Hildburghausen (13 Euro bzw. 0,02 Euro pro Kopf). Die höchsten absoluten Schulden im Kernhaushalt fanden sich in Erfurt (65,8 Millionen Euro). Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung im Kernhaushalt wies Masserberg (Landkreis Hildburghausen) mit 4 573 Euro pro Kopf auf.
124 Kommunen hatten keine Extrahaushaltsschulden. Die geringsten Schulden hatte die Gemeinde Großrudestedt (Landkreis Sömmerda) mit 34 Euro bzw. 0,02 Euro pro Kopf. Die höchsten absoluten Schulden in den Extrahaushalten wies Jena (85,2 Millionen Euro) auf. In Pro-Kopf-Einheiten traf dies auf die Mitgliedsgemeinde Marth im Landkreis Eichsfeld (5 537 Euro pro Kopf) zu.
Insgesamt 8 Kommunen – alle im Altenburger Land – wiesen keine Schulden bei den sonstigen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen auf. Die geringsten absoluten Schulden auf dieser Ebene wies Tastungen im Landkreis Eichsfeld (36 820 Euro) auf, die höchsten Schulden verbuchte Jena (333,1 Millionen Euro). St. Gangloff im Saale-Holzland-Kreis verzeichnete mit 104 Euro pro Kopf den geringsten und Gerstengrund (24 472 Euro pro Kopf) den höchsten Pro-Kopf-Schuldenwert bei den sonstigen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen.
Methodische Hinweise:
Die Veröffentlichung bezieht sich auf den Tabellenband Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände – Anteilige Modellrechnung für den interkommunalen Vergleich, Stand 13.12.2023 der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Den in der Pressemitteilung enthaltenen Berechnungen pro Kopf liegen die Bevölkerungszahlen vom Stichtag 30.06.2023 nach der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 zugrunde.
Die Modellrechnung bezieht zusätzlich zu den Schulden der kommunalen Kern- und Extrahaushalte auch die Schulden der sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (sFEU) ein, an denen die Kommunen unmittelbar oder mittelbar beteiligt sind. Dadurch kann das kommunale Schuldenniveau unabhängig von kommunalen Ausgliederungsentscheidungen verglichen werden.
Die Einführung des Deutschlandtickets für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs ab dem Berichtsjahr 2023 hatte eine Umklassifizierung der öffentlich bestimmten Verkehrsunternehmen von sFEU zu Extrahaushalten zur Folge. Obwohl dies zu einer Erhöhung des Schuldenvolumens der kommunalen Anteile an Extrahaushalten im Jahr 2023 führte, hatte es keinen Einfluss auf die integrierte kommunale Verschuldung insgesamt.
Autor: redDie Pro-Kopf-Schulden sind im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent gestiegen und damit nur halb so stark wie im Bundesdurchschnitt (+3,0 Prozent). Hierbei stiegen die Bevölkerungszahlen in Thüringen um 0,1 Prozent und die integrierten Schulden um 1,6 Prozent.
Die Kernhaushaltsschulden sind absolut (-5,4 Prozent), pro Kopf (-5,5 Prozent) und anteilig an den integrierten Schulden (-6,9 Prozent) weiter gesunken. Währenddessen nahmen die Verschuldungen über die Extrahaushalte deutlich zu (absolut: +15,5 Prozent; pro Kopf: +15,4 Prozent; anteilig: +13,7 Prozent).
Die gestiegene Verschuldung bei den sonstigen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen stellte mit einem Volumen von 5,6 Milliarden Euro und einer Pro-Kopf-Verschuldung in Höhe von 2 613 Euro (+1,4 Prozent gegenüber 2022) weiterhin den Bereich dar, in dem die Kommunen anteilig die höchsten Schuldenstände aufwiesen, auch wenn der Anteil gegenüber dem Vorjahr leicht auf 74,6 Prozent zurückgegangen ist (-0,07 Prozentpunkte).
Im Jahr 2023 wiesen 3 Thüringer Gemeinden keine Schulden in einem der 3 Haushalte auf und waren somit komplett schuldenfrei: Jonaswalde, Heuckewalde und Vollmershain (alle im Landkreis Altenburger Land). Die Gemeinde mit den geringsten absoluten und relativen Schulden (500 Euro bzw. 0,52 Euro pro Kopf) war Löbichau (ebenfalls Altenburger Land). Die höchsten absoluten Schulden hatte die Landeshauptstadt Erfurt (426,7 Millionen Euro). Die im Wartburgkreis ansässige Gemeinde Gerstengrund hatte gemessen an der Bevölkerung die höchste Verschuldung (24 477 Euro pro Kopf). 232 Gemeinden waren in ihren Kernhaushalten schuldenfrei, darunter auch Jena als einzige kreisfreie Stadt. Die geringsten Schulden, sowohl absolut als auch Pro-Kopf, hatte Westhausen im Landkreis Hildburghausen (13 Euro bzw. 0,02 Euro pro Kopf). Die höchsten absoluten Schulden im Kernhaushalt fanden sich in Erfurt (65,8 Millionen Euro). Die höchste Pro-Kopf-Verschuldung im Kernhaushalt wies Masserberg (Landkreis Hildburghausen) mit 4 573 Euro pro Kopf auf.
124 Kommunen hatten keine Extrahaushaltsschulden. Die geringsten Schulden hatte die Gemeinde Großrudestedt (Landkreis Sömmerda) mit 34 Euro bzw. 0,02 Euro pro Kopf. Die höchsten absoluten Schulden in den Extrahaushalten wies Jena (85,2 Millionen Euro) auf. In Pro-Kopf-Einheiten traf dies auf die Mitgliedsgemeinde Marth im Landkreis Eichsfeld (5 537 Euro pro Kopf) zu.
Insgesamt 8 Kommunen – alle im Altenburger Land – wiesen keine Schulden bei den sonstigen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen auf. Die geringsten absoluten Schulden auf dieser Ebene wies Tastungen im Landkreis Eichsfeld (36 820 Euro) auf, die höchsten Schulden verbuchte Jena (333,1 Millionen Euro). St. Gangloff im Saale-Holzland-Kreis verzeichnete mit 104 Euro pro Kopf den geringsten und Gerstengrund (24 472 Euro pro Kopf) den höchsten Pro-Kopf-Schuldenwert bei den sonstigen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen.
Methodische Hinweise:
Die Veröffentlichung bezieht sich auf den Tabellenband Integrierte Schulden der Gemeinden und Gemeindeverbände – Anteilige Modellrechnung für den interkommunalen Vergleich, Stand 13.12.2023 der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder. Den in der Pressemitteilung enthaltenen Berechnungen pro Kopf liegen die Bevölkerungszahlen vom Stichtag 30.06.2023 nach der Bevölkerungsfortschreibung auf Basis des Zensus 2011 zugrunde.
Die Modellrechnung bezieht zusätzlich zu den Schulden der kommunalen Kern- und Extrahaushalte auch die Schulden der sonstigen öffentlichen Fonds, Einrichtungen und Unternehmen (sFEU) ein, an denen die Kommunen unmittelbar oder mittelbar beteiligt sind. Dadurch kann das kommunale Schuldenniveau unabhängig von kommunalen Ausgliederungsentscheidungen verglichen werden.
Die Einführung des Deutschlandtickets für die Nutzung des öffentlichen Personennahverkehrs ab dem Berichtsjahr 2023 hatte eine Umklassifizierung der öffentlich bestimmten Verkehrsunternehmen von sFEU zu Extrahaushalten zur Folge. Obwohl dies zu einer Erhöhung des Schuldenvolumens der kommunalen Anteile an Extrahaushalten im Jahr 2023 führte, hatte es keinen Einfluss auf die integrierte kommunale Verschuldung insgesamt.