eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mi, 12:56 Uhr
05.02.2025
nnz-Forum von Tim Schäfer

Ist der Nordhäuser Korn ein Ilfelder Mönchs- Elixier?

Nordhäuser Korn, eine legendäre Marke, deren Geschichte mindestens auf anno 1507 und Nordhausen zurückgeführt wird. Mindestens, denn womöglich ergeben Recherchen, dass diese Geschichte, nur zum Teil, umgeschrieben bzw. weiter aufgeklärt werden sollte…

Anzeige symplr (4)
Nordhausen ist ohne Korn nichts. Dabei bietet diese Stadt mehr und blickt 2027 offiziell auf 1100 Jahre Geschichte zurück, die wiederum vorzugsweise mit Königin Mathilde in Beziehung steht. Lasst uns des Lebens erquicken und mit Freuden trinken von dem Nordhäuser Korn, welches da wuchs in der fruchtbaren Erde der Goldenen Aue. Denn siehe, ein gut' Trank stärket Herz und Geist und lasset uns die Gaben des Herrn mit Dank empfangen, so in etwa- frei- könnte Martin Luther den Nordhäuser Korn gelobpreist haben. Es wäre in der Zeit? Reformation und Korn, es mag gar nicht so weit an den „Haaren herbeigezogen“ sein. 500 Jahre Bauernkrieg auch nicht, oder waren einem Thomas Müntzer unter dem Regenbogen etwa solche Genüsse völlig fremd?
Lag der Ursprung des Nordhäuser Korns im Ilfelder Marienkloster?
Wenn Ilfeld ein Marienkloster hatte, welches im und vor dem Kloster sozusagen seit dem 13. Jahrhundert ein Hospital bzw. eine interne Krankenstation unterhielt. Dann, ja dann könnte auch der Frage gefolgt werden, ob der Nordhäuser Korn als Vorläufer ein Ilfelder Kloster Bornewyn- Elixier hatte. Aber ist das nur graue Theorie, gar nur Wunschdenken?
Nein, ist es nicht. Es gibt sogar mehrere einschlägige Hinweise darauf, dass Bornewyn ggf. schon im 13. Jahrhundert auch im Ilfelder Kloster seine Verwendung fand. In etwas anderer Form als heute. Es könnte als ein medizinisches Destillat gelten, welches heute ggf. als Elixier einzuordnen wäre. Kann das als Vorläufer des berühmten Nordhäuser Korns gelten? Zu den Hinweisen unten etwas mehr. Zunächst zu Begrifflichkeiten, den Begriff medizinisches Destillat sollte für diese Ausführungen so verstanden werden, dass dieser auch metaphorisch verwendet werden kann. Um auf etwas zu verweisen, das außergewöhnliche oder transformative Eigenschaften (in der damaligen Zeit) besitzen kann. Als eine Art Brantewein, wie damals gesagt wurde. Hildegard von Bingen, eine bedeutende Benediktinerin (Klosterfrau) und Mystikerin des Mittelalters, hatte umfangreiche Kenntnisse über die Heilkraft der Natur früh weiterentwickelt. In ihren medizinischen Schriften, insbesondere im Werk "Physica", beschreibt sie zahlreiche Rezepte für Gesundheit und Wohlbefinden, darunter auch alkoholische Tinkturen. Hildegards Tinkturen, konnten, nur als ein Beispiel, aus Bornewyn mit Wermutsaft und Honig bestehen. Bornewyn kann als ein mittelalterlicher Begriff für Branntwein gelten. Aber, es bezog sich durchaus auf eine Art von destilliertem Alkohol, der aus Getreide oder anderen stärkehaltigen Rohstoffen hergestellt wurde. "Liber simplicis medicinae" wurde zwischen 1151 und 1158 verfasst. Die ältesten überlieferten Handschriften (Abschriften?) stammen jedoch aus dem 13. Jahrhundert. Die Destillations- Technik verbreitete sich im frühen 13. Jahrhundert weit und wurde zunächst für medizinische Zwecke verwendet. Und hier kommt durchaus das Ilfelder Marienkloster der Prämonstratenser in den Blick, mit Hospital & Infirmerie (um 1230), Garten, Harzkräutern und seinerzeit, unter Abt Vromold modernisierter Bibliothek. Auch die damals zu Senioren gewordenen Grafen hatten Ihre Pflegewohnung im Kloster.

Im Kloster war die Infirmerie die interne Krankenstation, in der kranke Mönche, Adlige & Ritter und oft auch andere Bedürftige gepflegt wurden. Diese Einrichtungen waren ein wichtiger Bestandteil der klösterlichen Gemeinschaft und spiegelten das christliche Prinzip der Nächstenliebe wider. Das Hospital bestand vor dem Kloster. Es bestand so großer Bedarf dafür, dass das Marienkloster seinerzeit externe Mittel einwarb, um die Kosten decken zu können.

Im Inventar des Marienklosters Ilfeld werden „Zinen Kanten“ erwähnt, gelagert in der Stube des Abts. Mindestens 5 Stück, gefüllt „mit Brantewein“ darin. Dieses Inventar dürfte früher als 1507 dort als kostbarer Bestandteil geführt und in etlichen Gebinden, es werden noch kleinere erwähnt, vorhanden gewesen sein. Gehen wir mal von etlichen Litern aus, die der Abt zum bestimmungsgemäßen Gebrauch in der Stube verwahrte?
Der Schwarze Tod – Ilfelder Elixier mit Bornewyn?
Die Pest trat insbesondere während des Schwarzen Todes (1347-1351) auf und es wurden viele verschiedene Heilmittel ausprobiert, darunter auch alkoholische Extrakte und Destillate. Nun, Flöhe mögen weder Rosmarin, Zitronengras, Lavendel noch Pfefferminze oder alkoholische Feuchtigkeit. Ob es ein Ilfelder Elixier gab, welches sogar helfen konnte?
Selbst Michael Neander (im 16. Jahrhundert) soll in Ilfeld über Kräfte verfügt haben, seine Klosterschüler vor der Pest zu schützen…

Tim Schäfer
Autor: red

Anmerkung der Redaktion:
Die im Forum dargestellten Äußerungen und Meinungen sind nicht unbedingt mit denen der Redaktion identisch. Für den Inhalt ist der Verfasser verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht auf Kürzungen vor.
Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentar hinzufügen
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr (1)
Anzeige symplr (3)