Mi, 12:21 Uhr
22.01.2025
Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge
Nicht über, sondern mit Syrerinnen und Syrern sprechen
Letzte Woche hat sich die Thüringer Beauftragte für Integration, Migration und Flüchtlinge, Mirjam Kruppa, auf Einladung von MigraNetz und dem Syrischen Kulturverein in Weimar mit Vertreterinnen und Vertretern der syrischen Community aus Thüringen getroffen...
Mir ging es darum zu erfahren, wie die Stimmungslage angesichts der Entwicklungen in Syrien und der politischen Debatten dazu ist. Dabei wurde deutlich, wie besorgniserregend für unsere syrischen Mitbürgerinnen und Mitbürger die vorschnellen aktuellen politischen Äußerungen zu einer Rückführung nach Syrien sind, berichtet Mirjam Kruppa. Im Moment sei vor allem Zeit für Erleichterung und Freude über das Ende der Gewaltherrschaft des Assad-Regimes. In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Land mit Angst und Terror überzogen, runtergewirtschaftet und jegliche Infrastruktur zerstört. Ein Zuhause, in das sie zurückkehren könnten, gibt es für viele Geflüchtete gar nicht mehr und auch noch keine verlässliche Sicherheit.
Stattdessen seien viele hier heimisch geworden. Und dafür haben syrische Geflüchtete unglaublich viel Kraft aufgebracht, betont Mirjam Kruppa. Sie haben Deutsch gelernt, Arbeit gefunden, Unternehmen gegründet, kurzum: ein neues Leben für sich und ihre Familien aufgebaut. Es ist schon paradox, dass gerade jene Politiker, die immer gefordert haben, dass sich die Geflüchteten integrieren sollen, nun als erstes von ihnen verlangen, Deutschland wieder zu verlassen, kritisiert Kruppa. Im Gegenteil, Thüringen sollte alles dafür tun, jene, die im Freistaat eine zweite Heimat gefunden haben, zu halten!, findet die Beauftragte. Aktuell leben rund 23.000 Syrerinnen und Syrer in Thüringen.
Gerade auch angesichts der Unsicherheit über die künftigen Machtverhältnisse in Syrien sei eine kurzfristige rechtliche Aufhebung der Schutzbedürftigkeit nicht zu erwarten. Vielmehr bestünde ein gemeinsames Interesse, alles dafür zu tun, um die weitere Entwicklung Syriens hin zu einem friedlichen, freiheitlichen und stabilen Staat zu unterstützen. Hierbei können – und wollen in der Regel - auch jene Syrerinnen und Syrer, die in Deutschland Schutz gefunden haben, eine große Rolle spielen, berichtet Mirjam Kruppa aus dem Gespräch. Dies könne sowohl von Thüringen aus oder durch eine Rückkehr nach Syrien geschehen, sollte sich die Situation dort dauerhaft stabilisieren. Eine solche Entscheidung muss freiwillig erfolgen. Und dafür brauchen syrische Geflüchtete die Möglichkeit, in ihr Heimatland zu reisen, um die Lage vor Ort einzuschätzen, ohne dabei ihren Aufenthaltsstatus in Deutschland zu verlieren, macht die Beauftragte deutlich und fordert diesbezüglich eine klare Regelung seitens des Bundes: Es muss zugesichert werden, dass ein Aufenthalt in Syrien nicht den Verlust des Aufenthaltsstaus in Deutschland zur Folge hat, so Mirjam Kruppa.
Autor: redMir ging es darum zu erfahren, wie die Stimmungslage angesichts der Entwicklungen in Syrien und der politischen Debatten dazu ist. Dabei wurde deutlich, wie besorgniserregend für unsere syrischen Mitbürgerinnen und Mitbürger die vorschnellen aktuellen politischen Äußerungen zu einer Rückführung nach Syrien sind, berichtet Mirjam Kruppa. Im Moment sei vor allem Zeit für Erleichterung und Freude über das Ende der Gewaltherrschaft des Assad-Regimes. In den vergangenen Jahrzehnten wurde das Land mit Angst und Terror überzogen, runtergewirtschaftet und jegliche Infrastruktur zerstört. Ein Zuhause, in das sie zurückkehren könnten, gibt es für viele Geflüchtete gar nicht mehr und auch noch keine verlässliche Sicherheit.
Stattdessen seien viele hier heimisch geworden. Und dafür haben syrische Geflüchtete unglaublich viel Kraft aufgebracht, betont Mirjam Kruppa. Sie haben Deutsch gelernt, Arbeit gefunden, Unternehmen gegründet, kurzum: ein neues Leben für sich und ihre Familien aufgebaut. Es ist schon paradox, dass gerade jene Politiker, die immer gefordert haben, dass sich die Geflüchteten integrieren sollen, nun als erstes von ihnen verlangen, Deutschland wieder zu verlassen, kritisiert Kruppa. Im Gegenteil, Thüringen sollte alles dafür tun, jene, die im Freistaat eine zweite Heimat gefunden haben, zu halten!, findet die Beauftragte. Aktuell leben rund 23.000 Syrerinnen und Syrer in Thüringen.
Gerade auch angesichts der Unsicherheit über die künftigen Machtverhältnisse in Syrien sei eine kurzfristige rechtliche Aufhebung der Schutzbedürftigkeit nicht zu erwarten. Vielmehr bestünde ein gemeinsames Interesse, alles dafür zu tun, um die weitere Entwicklung Syriens hin zu einem friedlichen, freiheitlichen und stabilen Staat zu unterstützen. Hierbei können – und wollen in der Regel - auch jene Syrerinnen und Syrer, die in Deutschland Schutz gefunden haben, eine große Rolle spielen, berichtet Mirjam Kruppa aus dem Gespräch. Dies könne sowohl von Thüringen aus oder durch eine Rückkehr nach Syrien geschehen, sollte sich die Situation dort dauerhaft stabilisieren. Eine solche Entscheidung muss freiwillig erfolgen. Und dafür brauchen syrische Geflüchtete die Möglichkeit, in ihr Heimatland zu reisen, um die Lage vor Ort einzuschätzen, ohne dabei ihren Aufenthaltsstatus in Deutschland zu verlieren, macht die Beauftragte deutlich und fordert diesbezüglich eine klare Regelung seitens des Bundes: Es muss zugesichert werden, dass ein Aufenthalt in Syrien nicht den Verlust des Aufenthaltsstaus in Deutschland zur Folge hat, so Mirjam Kruppa.