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Di, 11:43 Uhr
14.01.2025
Klage gegen Gipsabbau am Himmelsberg

Schluss mit Scheibchentaktik

Der Kampf um den Gips geht in die nächste Runde. Wie der BUND Thüringen jetzt mitteilte, hat man Klage gegen den weiteren den Abbau am Himmelsberg bei Nordhausen eingereicht...

Wie der BUND Thüringen mitteilt, reichte man gestern, Klage gegen die Zulassung des Hauptbetriebsplans 2020-2024 für den Gips- und Anhydrittagebau „Woffleben/Himmelsberg“ am Thüringer Verwaltungsgericht in Weimar ein. Der Hauptbetriebsplan sieht vor, dort weitere Flächen mit wertvollen Laubwaldbeständen abzubauen.

Der BUND Thüringen und insbesondere sein Kreisverband Nordhausen setzen sich seit Jahrzehnten für den Erhalt der einzigartigen Gipskarstlandschaft bei Nordhausen ein und fordern ein Ende des Gipsabbaus bis 2045 – durch Umstellung auf Recycling, Industriegipse und nachwachsende Rohstoffe.

„Solange deutsche Unternehmen weiterhin Naturgips exportieren oder für Einweggipsplatten verschwenden, brauchen wir nicht über eine angebliche Rohstoffknappheit in Deutschland diskutieren“, so Tobias Strietzel vom BUND-Kreisverband Nordhausen, für den BUND Thüringen.

Die Klage des Umweltverbandes richtet sich gegen den Antrag der Firma Saint-Gobain Formula GmbH, weitere Flächen im Gipsmassiv „Himmelsberg-Mühlberg“ bei Nordhausen abzubauen. Im vorangegangenen Hauptbetriebsplan 2013-2015 waren Flächen ausgeschlossen worden, um negative Auswirkungen auf die Natur zu minimieren. Im aktuellen Antrag sollen nun unter anderem genau diese Flächen abgebaut werden. „Wir fordern ein Ende dieser Scheibchentaktik“, so Strietzel weiter. „Es kann nicht sein, dass die Verantwortlichen in Verwaltung und Politik „vergessen“, was als Schutzauflagen festgeschrieben wurde und diese wertvollen Naturflächen gleich beim nächsten Antrag abbauen lassen!“

Die Taktik der kleinteiligen Flächenbeantragung führt auch dazu, dass die anerkannten Umwelt- und Naturschutzverbände regelmäßig nicht beteiligt werden und das gesamte Ausmaß der Umwelt- und Naturzerstörung nicht gezielt in den Blick genommen wird.

Das Verfahren wird von der Kanzlei Baumann Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB (Würzburg/Leipzig) anwaltlich begleitet. Rechtsanwältin Dr. Franziska Heß (Fachanwältin für Verwaltungsrecht) sieht bei der Zulassung des Hauptbetriebsplans erhebliche rechtliche Mängel: „Es wurden die grundlegenden Vorgaben für die Durchführung von Verträglichkeitsprüfungen für das besonders streng geschützte Netz Natura 2000 nicht beachtet, weshalb nun Klage erhoben wurde.“

Der Himmelsberg ist in einigen Teilen Naturschutz- und FFH-Gebiet. Zusammen mit dem östlich anschließenden Naturschutzgebiet „Mühlberg“ ist es ein sehr artenreiches Naturgebiet, das Touristinnen und Touristen sowie den Menschen vor Ort durch blumenbunte Wiesen, geheimnisvolle Wälder und wunderschönen Feuchtgebiete beeindruckt. Bereits um das Jahr 2000 hatte die Gemeinde Niedersachswerfen mit einem Pilotprojekt versucht, den Abbau im damals einzigen Steinbruch „Rüsselsee“ zu begrenzen und zusammen mit dem betreibenden Gips-Unternehmen CASEA GmbH optimal zu rekultivieren. Spätestens aber mit der Genehmigung des neuen, direkt angrenzenden Tagebaus „Himmelsberg“ für die Firma Saint-Gobain im Jahr 2006 wurde das Pilotprojekt „Rüsselsee“ jedoch ad absurdum geführt. In der Folge stellen beide Abbaufirmen immer wieder neue Abbauanträge für neue Flächen, die allesamt mit intaktem, altem Laubwald bewachsen sind.

Der BUND fordert einen Ausstieg aus dem Naturgips durch erneuerbare Baustoffe aus nachwachsenden oder recycelten Materialien und eine entsprechende Marktoffensive, denn viele der Produkte sind bereits auf dem Markt.
Autor: red

Kommentare
Landru
14.01.2025, 12.30 Uhr
Mal ganz davon abgesehen,
was man nun von dem Gipsabbau in der Karstlandschaft hält, ist der BUND an Scheinheiligkeit mal wieder nicht zu überbieten!

Wenn ganze Wälder gerodet werden damit man die Flächen mit "Windmühlen der Schande" zupflastern kann, und zwar exakt in diesem Wortsinn, wenn durch die Verdichtung des Bodens erodiert und trocken wird, was zur Folge hat, dass dadurch gleich ganze Tierarten vom Aussterben bedroht sind, wenn durch die Rotoren unzählige Vögel geschreddert werden, und diese bei Bewegung auch noch höchst giftigen Feinstaub absondern, was sich mit Sicherheit auch im Obst und Gemüse regionaler Bauern wiederfindet, von Mensch und Tier mal ganz zu schweigen.....

WAS hört, oder liest man dann vom BUND?
Ja, ganz exakt NICHTS!!!

Aber bei der Karstlandschaft und beim Abbau von Gips gehts ja auch nur um Arbeitsplätze. Da kann man schonmal auf den Putz hauen, nicht wahr?

Es wird aller höchste Zeit, auch dieser NGO endlich den Stecker zu ziehen!!!
grobschmied56
15.01.2025, 01.46 Uhr
NGO's gehören generell ...
... auf den Prüfstand!
Das ganze Gedöns, welches sich in den letzten Jahrzehnten unter der scheinheiligen Bezeichnung 'Nichtregierungsorganisation' von Steuergeldern mästet, sollte mal genau unter die Lupe genommen werden!

Die nächste Regierung werde ich ganz klar danach beurteilen, wie sie solche parasitären linken und grünen Steuerverzehrer behandelt!

Wenn Fritze Merz tatsächlich einen Wandel in der Politik vorhat, dann sollte er solchen Typen konsequent den Geldhahn zudrehen.

Warum soll ich mit meinen Steuern Leute pampern und alimentieren, die mir drei mal am Tag erzählen, wie schlimm meine Lebensweise für den Planeten ist?
Ich brauche kein 'Greenpeace', welches mich vor Kreuzfahrten warnt, die ich mir eh nicht leisten kann.

Ich brauche keine 'Deutsche Umwelthilfe', die mir Autofahren, Silvesterfeuerwerk und Grillfete als tödliche Gefahren aufbauscht...

Und 'Meldestellen', die meine Kommentare bei NNZ als Gefahr für 'unsere Demokratie' unterhalb der Strafbarkeitsgrenze registrieren - die brauche ich schon gar nicht!

Fritze, mach hinne!

Dreh den linken Kommunarden und Knallgrünen Panikmachern den Geldhahn zu. Dann wird man sehr schnell sehen, daß die 'Klimakatastrophe' halb so wild und nur herbeigeschrieben ist!
Und der Kampf 'Gegen RRRÄÄÄCHTS' ein Hui....
Bodo Schwarzberg
16.01.2025, 21.46 Uhr
@landru: ja, BUND müsste bei Erneuerbaren viel kritscher sein
Ich bin selbst BUND-Mitglied, kann aber als einstiger Absolvent mit Biochemie-Diplom meine Umwelt und negative Auswirkungen auf sie nie einseitig betrachten. Das bedeutet selbstverständlich, und da bin ich beim BUND, dass der Gipsabbau zu gravierenden Schäden an der natürlich gegebenen Landschaft führt, die sie und die in ihr siedelnden Arten sowie Lebensgemeinschaften meist kaum ersetzbar zerstört. Die Erfolge von Renaturierung werden in einem Fachbeitrag selbst von Knauf nicht immer positiv betrachtet.

Ich muss jedoch auch die Energieerzeugung durch Wind und Sonne sowie den gesamten green deal kritisieren, da diese ebenfalls zu gravierende Umweltauswirkungen führen. Und das wird vom BUND zu wenig thematisiert und u.a. das hat mich vom BUND zunehmend entfernt. Zur Gewinnung von Lithium werden in vielen Ländern der Welt ganze Landstriche umgegraben, in Serbien, in Südamerika und anderswo geht die Bevölkerung dagegen auf die Barrikaden.

Für die Anlage von Windrädern in Wäldern sind Zufahrten mit Bodenverdichtung notwendig, es müssen Wälder gerodet werden. Der Forstwissenschaftler Prof. Ibisch von der Forsthochschule Eberswalde hat die gravierenden Auswirkungen mehrfach plastisch dargestellt. Allein für das Teslawerk in Grünheide wurden hunderte Hektar Wald gerodet.

Nicht zuletzt verbrauchen nicht nur Autoakkus sondern auch Solaranlagen und Windräder enorme Ressourcen, wobei die damit verbundenen Schäden bis hin zum oft ungeklärten oder wenig praktizierten Recycling ebenso zu wenig vom BUND kritisch hinterfragt werden.

Und man muss hier dem BUND auch zu große Nähe zu den Grünen unterstellen, wenn er diese Dinge zu wenig hinterfragt. Und genau diese Einseitigkeit führt dann aus meiner Sicht mit zur Polarisierung.

Wir kommen, unabhängig von den Ressourcen Gips, Lithium oder tropischem Balsaholz (für Rotorblätter) immer wieder auf ein Kernproblem: Was wir auch immer tun, um unseren Wohlstand und auch noch das Wachstum zu erhalten: Wir verbrauchen Ressourcen mit stets unter dem Strich negativen Auswirkungen auf unsere Lebensgrundlagen.

Hier muss in unserem eigenen Interesse ein Umdenken her. Und hier wünsche ich mir vom BUND deutlich mehr Klarheit und Unparteilichkeit.
P.Burkhardt
16.01.2025, 23.00 Uhr
naja, lieber Herr Schwarzberg...
...einen Tod müssen wir schon sterben. Windkraft (für die, soweit ich weiß, ohnehin nur 2 Prozent der deutschen Flächen freigegeben sind) emittiert kein CO2, braucht aber Platz. PV braucht Ressourcen emittiert auch kein CO2 und kann auf jedes bestehende Dach (ja, wirklich auf jedes ... stichwort: sunoyster - bitte selber googeln). Ich denke, der Mix mach es. Wir haben gerade die so gefürchtete "Dunkelflaute" erlebt...aber das Licht brannte überall weiter, weil wir in Europa vernetzt sind und der Strom sowieso (marktüblich) immer daher kommt, wo er gerade am günstigsten ist....und wenn es eben auch (zum Glück nur noch im geringen Maße) aus teuren Kohle- und Gaskraftwerken ist.

Wenn Sie PV kritisch sehen, Windkraft kritisch sehen, aber (so wie ich Sie bisher hier wahrgenommen habe) durchaus den menschengemachten Klimawandel sehen... was ist denn Ihre Idee, wie wir uns da weiter entwickeln könnten ?

Meine Idee: Wir brauchen einen grundlegenden Umbau des Stromnetzes (passiert gerade, aber dauert eben auch - jedenfalls weiß ich das sicher von Ambrion und NetzeBW), weiterhin eine stärkere europäische Vernetzung und eine Aufhebung der Maximaltransferklauseln im innereuropäischen Strommarkt. Das Zauberwort heißt in meinen Augen geografische und technologische Diversifikation der Energieerzeugung.

Wie sehen Sie das ?
Schniedel Castro
17.01.2025, 09.13 Uhr
... dann frage ich mich warum es von schwedischer Seite
Beschwerden gibt warum deutscher Ökostrom so teuer ist, wenn er, wie Sie lieber Oberlehrer P.B. sagen immer daher kommt wo er am günstigsten ist.
( Quelle: Welt, Merkur ) liegt es mglw. an einer Energiepolitik die vollkommen daneben ist ?

euer Schniedel Castro
Bodo Bagger
17.01.2025, 13.19 Uhr
PV, in unseren Breiten...
hat einen Ertrag zwischen 10 Prozent bis 12 Prozent Volllaststundenequivalent. Dazu kommt, dass diese, so denn Sonne scheint, immer im Peak von 10 bis 13Uhr auftreten, aber im sonstigen Tageslauf eher nicht so produzieren (weil Nacht und dunkel und so)

Darum schätz die Bundesnetzargentur deren Beitrag zur planbaren Versorgung auch nur mit 50 Prozent ein.. Und jetzt kommen Sie und erzählen uns bestimmt, wie toll Ihre PV Anlage performed und warum wir das jetzt in ganz Deutschland so machen sollten.

Schon mal auf den Gedanken gekommen, dass diese un(ab)regelbare Energieform nicht nur das Netz belastet und damit die Kosten für Redispatch enorm antreibt? Fairerweise müsste man die Redispatch und Speicherungskosten jeder Erzeugungsart direkt hinzurechnen, die diese verursacht.

Dann wäre es aber relativ schnell Essig mit den so günstigen Gestehungskosten für diese Erzeugungsarten.
grobschmied56
17.01.2025, 21.36 Uhr
Nachwachsender Rohstoff Gips ...
... Jo, liebe BUNDesbrüder, schon klar. Man muß Gips ja nicht im Bergbau-Verfahren abbauen. Man kann das Zeugs auch NACHHALTIG vom Gips-Baum ernten.

Und die paar Arbeitsplätze - um die ist es auch nicht schade.
Dank dem grünen Wirtschaftswunder kann man die Leute im Home-Office beschäftigen.

Mit Firlefanz und Dideldei.

Einfach nur den 'CO2-PREIS' nochmal um 20 bis 30 Cent erhöhen, dann rechnet sich das schon...

Wie naiv muß man eigentlich sein, um den ganzen grünen Dummbatz zu glauben?
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