Mo, 13:10 Uhr
11.11.2024
Postanthropozentrischer Zirkusspaziergang im Park
Bühne zwischen Bäumen
Ein Spaziergang der ganz anderen Art wird am Wochenende im Park Hohenrode geboten. Die Künstler der CircusMühle Kelbra haben sich Baum und Borke als Bühne auserkoren und laden zu einer sensorischen Erfahrung, die vom Boden bis in die Wipfel führt...
Der Wald selbst soll Bühne sein, die Bäume stille Künstlerkollegen, das Stück, oder vielmehr der Spaziergang, dass Publikum auf die Kleinigkeiten zurückwerfen, auf die Farbenspiele, die Geräusche, die Gerüche, die Symbiosen, kurzum auf die Poesie der Natur - das ist die Idee hinter dem postanthropozentrischen Spaziergang, zu dem die CircusMühle Kelbra am Samstag, den 16. November, einlädt.
Kultur ist, was menschengemacht ist und so ist auch die Kunst meist konzentriert auf den Menschen, eben anthropozentrisch. Die Menschheit zeichnet sich aber gerade auch dadurch aus, dass sie vortrefflich in der Lage ist, ihre Umwelt zu zerstören und wie Narziss sich allein selber zu betrachten. Tatsächlich ist man aber nur ein Teil der Welt, ein Wesen unter vielen und es sollte einen Weg geben, das auch in der Kunst zu verarbeiten, dachten sich Jana Korb und Ella von der Heide. Aus der Überlegung wurde die Idee W.A.L.D. geboren, performative Kunst, die nichtmenschliche Performer einbindet.
Es geht um’s zuhören, um sensorische Erfahrungen - anfassen, sehen, hören, schmecken, riechen - um einen stillen Blick auf die Kleinigkeiten die uns auf die große Welt zurückwerfen. Wir treten in den Dialog mit den Bäumen und unsere Sprache ist die Bewegung, insofern spielen wir gemeinsam mit den Bäumen., sagt Luftartistin Jana Korb. So esoterisch wie das alles auf den ersten Blick klingen mag, sei die Sache tatsächlich nicht, die Idee zum Spaziergang sei mehr aus einer Liebe zur Natur und ernsten Sorgen heraus entstanden. Wir sind beide ausgemachte Outdoor-Enthusiasten und meine Kollegin Ella von Haus aus auch Staudengärtnerin und Regionalplanerin. Wir sehen mit einem gewissen Schrecken wohin es mit der Welt gerade geht und da steht man irgendwann vor der Frage: was kann man selber tun, wie kann man vermitteln? Unsere Sprache ist die Kunst, die Artistik, also haben wir nach Wegen gesucht, unsere Kunst an die Natur anzupassen und nicht abgewandt auf der Bühne oder im Zelt, sondern mit ihr und in ihr zu spielen.
Ein freier, wilder Wald taugt dafür am besten, gefunden hat man derlei bereits in Bayern und bei Kassel. Da die CircusMühle in Kelbra nun seit einiger Zeit neue Heimstatt ist, hat man sich nun auch in der näheren Umgebung umgesehen und den Park Hohenrode, oder vielmehr das Wilde Hölzchen für sich entdeckt. Hier wird man am Samstag in zwei Vorstellungen einen Spaziergang anbieten, der Bodenhaftung und bieten soll, aber den Blick auch nach oben in die Wipfel richtet. Vom Park Hohenrode aus wird man in den Wald hinein wandern, auch über Stock, Stein und durch das Dickicht. Zwischendurch gibt es artistisch Einlagen. Wichtig ist uns, das dass alles in Stille passiert. Es wird nicht gesprochen. In der Gruppe still zu sein ist eine ganz eigene Erfahrung und es hilft dabei, eine Gemeinschaft mit der Natur zu bilden, sagt Korb.
Da man Mitte November los zieht, ist passende Kleidung Pflicht. Außerdem sollten interessierte Teilnehmer nach Möglichkeit eine eigene Iso-Matte mitbringen, die Bodenhaftung gedenkt man wörtlich zu nehmen. Für die Führung durch den Wald und die Versorgung mit warmen Tee sorgen die Nordhäuser Artistikkollegen vom Zirkus Zappelini, Steffi Böttcher und Alex Jäger.
Zwei Spaziergänge werden am Samstag, den 16.11. um 11:30 Uhr und 14:30 Uhr angeboten. Treffpunkt ist der Treppenaufgang am Osthang des Parks Hohenrode, etwas unterhalb des Warttürmchens. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Die Kunstaktion wird unterstützt durch das Nationale Performance Netz, Kulturmitteln aus Bund und Land, sowie dankenswerter Weise auch durch die Nordhäuser Kreissparkasse, die Thüringer Initiative Alternative 54 und die Stadt Nordhausen.
Autor: redDer Wald selbst soll Bühne sein, die Bäume stille Künstlerkollegen, das Stück, oder vielmehr der Spaziergang, dass Publikum auf die Kleinigkeiten zurückwerfen, auf die Farbenspiele, die Geräusche, die Gerüche, die Symbiosen, kurzum auf die Poesie der Natur - das ist die Idee hinter dem postanthropozentrischen Spaziergang, zu dem die CircusMühle Kelbra am Samstag, den 16. November, einlädt.
Kultur ist, was menschengemacht ist und so ist auch die Kunst meist konzentriert auf den Menschen, eben anthropozentrisch. Die Menschheit zeichnet sich aber gerade auch dadurch aus, dass sie vortrefflich in der Lage ist, ihre Umwelt zu zerstören und wie Narziss sich allein selber zu betrachten. Tatsächlich ist man aber nur ein Teil der Welt, ein Wesen unter vielen und es sollte einen Weg geben, das auch in der Kunst zu verarbeiten, dachten sich Jana Korb und Ella von der Heide. Aus der Überlegung wurde die Idee W.A.L.D. geboren, performative Kunst, die nichtmenschliche Performer einbindet.
Es geht um’s zuhören, um sensorische Erfahrungen - anfassen, sehen, hören, schmecken, riechen - um einen stillen Blick auf die Kleinigkeiten die uns auf die große Welt zurückwerfen. Wir treten in den Dialog mit den Bäumen und unsere Sprache ist die Bewegung, insofern spielen wir gemeinsam mit den Bäumen., sagt Luftartistin Jana Korb. So esoterisch wie das alles auf den ersten Blick klingen mag, sei die Sache tatsächlich nicht, die Idee zum Spaziergang sei mehr aus einer Liebe zur Natur und ernsten Sorgen heraus entstanden. Wir sind beide ausgemachte Outdoor-Enthusiasten und meine Kollegin Ella von Haus aus auch Staudengärtnerin und Regionalplanerin. Wir sehen mit einem gewissen Schrecken wohin es mit der Welt gerade geht und da steht man irgendwann vor der Frage: was kann man selber tun, wie kann man vermitteln? Unsere Sprache ist die Kunst, die Artistik, also haben wir nach Wegen gesucht, unsere Kunst an die Natur anzupassen und nicht abgewandt auf der Bühne oder im Zelt, sondern mit ihr und in ihr zu spielen.
Ein freier, wilder Wald taugt dafür am besten, gefunden hat man derlei bereits in Bayern und bei Kassel. Da die CircusMühle in Kelbra nun seit einiger Zeit neue Heimstatt ist, hat man sich nun auch in der näheren Umgebung umgesehen und den Park Hohenrode, oder vielmehr das Wilde Hölzchen für sich entdeckt. Hier wird man am Samstag in zwei Vorstellungen einen Spaziergang anbieten, der Bodenhaftung und bieten soll, aber den Blick auch nach oben in die Wipfel richtet. Vom Park Hohenrode aus wird man in den Wald hinein wandern, auch über Stock, Stein und durch das Dickicht. Zwischendurch gibt es artistisch Einlagen. Wichtig ist uns, das dass alles in Stille passiert. Es wird nicht gesprochen. In der Gruppe still zu sein ist eine ganz eigene Erfahrung und es hilft dabei, eine Gemeinschaft mit der Natur zu bilden, sagt Korb.
Da man Mitte November los zieht, ist passende Kleidung Pflicht. Außerdem sollten interessierte Teilnehmer nach Möglichkeit eine eigene Iso-Matte mitbringen, die Bodenhaftung gedenkt man wörtlich zu nehmen. Für die Führung durch den Wald und die Versorgung mit warmen Tee sorgen die Nordhäuser Artistikkollegen vom Zirkus Zappelini, Steffi Böttcher und Alex Jäger.
Zwei Spaziergänge werden am Samstag, den 16.11. um 11:30 Uhr und 14:30 Uhr angeboten. Treffpunkt ist der Treppenaufgang am Osthang des Parks Hohenrode, etwas unterhalb des Warttürmchens. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.
Die Kunstaktion wird unterstützt durch das Nationale Performance Netz, Kulturmitteln aus Bund und Land, sowie dankenswerter Weise auch durch die Nordhäuser Kreissparkasse, die Thüringer Initiative Alternative 54 und die Stadt Nordhausen.
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