Sa, 17:17 Uhr
09.11.2024
Gedenken an Pogromnacht und Bücherverbrennung
Erinnern bleibt wichtig
86 Jahre nach der Pogromnacht vom 09. November 1938 wurde heute in Nordhausen wieder den Opfern von Menschenhass und Naziherrschaft vor dem Denkmal am Platz der alten Synagoge gedacht. Hier und auch vor dem Rathaus übernahmen Nordhäuser Schülerinnen und Schülern den schwierigen Teil…
Die Erinnerung an lang vergangene Barbarei fällt nicht leicht, wenn man sich näher mit dem Geschehen auseinandersetzen muss. Schülerinnen und Schüler der beiden Nordhäuser Gymnasien und der Käthe-Kollwitz-Schule haben das im Vorfeld des Gedenkens zu Pogromnacht wieder getan. Neben der Recherche zu einigen der heimischen Opfer des Nationalsozialismus wurde heute auch Hand angelegt und die in der Stadt vor den ehemaligen Wohnorten der Ermordeten in das Pflaster eingelassenen Stolpersteine gereinigt.
Am Standort der ehemaligen Synagoge und am Gedenkstein zur Bücherverbrennung, der im vergangenen Jahr vor dem Rathaus eingeweiht worden war, erinnerte man daran, dass die Errungenschaften der Zivilisation nicht unumkehrbar sind, das wieder sein kann, was einmal war. Das eben jenes erinnern immer noch wichtig und nötig sei, auch 86 Jahre danach, das habe im vergangenen Jahr der Angriff der Hamas und erst jüngst die Attacken auf jüdische Fußballfans in Amsterdam gezeigt, sagte Oberbürgermeister Kai Buchmann am Nachmittag.
An diesem angenehmen Herbsttag, einmal ein Samstag zum Gedenken, waren merklich mehr Nordhäuser erschienen, als das in den letzten Jahren der Fall war. Es war an den Kindern und Jugendlichen, ihnen die Ereignisse des 09. November 1938 und die Schicksale einiger Nordhäuser in Erinnerung zu rufen. Darunter die drei Mitglieder der Familie Goldstein, die nicht weit weg vom heutigen Gedenkort, in der Halleschen Straße 13 lebten, ehe sie im Konzentrationslager ihr Leben ließen, der Sozialdemokrat Emil Reichhardt, der sich offen gegen die Nazi-Diktatur ausgesprochen hatte und dafür 1942 in Buchenwald ermordet wurde oder auch Stefanie Pinthus, die in den Gaskammern von Sobibor starb.
Im Anschluss versammelte man sich vor dem Rathaus um einem anderen Akt der Barbarei zu Gedenken; der Bücherverbrennung in Nordhausen. Damit hatten die Nazis, im Kampf gegen den vermeintlich undeutschen Geist, schon 1933 begonnen.
Angelo Glashagel
Autor: redDie Erinnerung an lang vergangene Barbarei fällt nicht leicht, wenn man sich näher mit dem Geschehen auseinandersetzen muss. Schülerinnen und Schüler der beiden Nordhäuser Gymnasien und der Käthe-Kollwitz-Schule haben das im Vorfeld des Gedenkens zu Pogromnacht wieder getan. Neben der Recherche zu einigen der heimischen Opfer des Nationalsozialismus wurde heute auch Hand angelegt und die in der Stadt vor den ehemaligen Wohnorten der Ermordeten in das Pflaster eingelassenen Stolpersteine gereinigt.
Am Standort der ehemaligen Synagoge und am Gedenkstein zur Bücherverbrennung, der im vergangenen Jahr vor dem Rathaus eingeweiht worden war, erinnerte man daran, dass die Errungenschaften der Zivilisation nicht unumkehrbar sind, das wieder sein kann, was einmal war. Das eben jenes erinnern immer noch wichtig und nötig sei, auch 86 Jahre danach, das habe im vergangenen Jahr der Angriff der Hamas und erst jüngst die Attacken auf jüdische Fußballfans in Amsterdam gezeigt, sagte Oberbürgermeister Kai Buchmann am Nachmittag.
An diesem angenehmen Herbsttag, einmal ein Samstag zum Gedenken, waren merklich mehr Nordhäuser erschienen, als das in den letzten Jahren der Fall war. Es war an den Kindern und Jugendlichen, ihnen die Ereignisse des 09. November 1938 und die Schicksale einiger Nordhäuser in Erinnerung zu rufen. Darunter die drei Mitglieder der Familie Goldstein, die nicht weit weg vom heutigen Gedenkort, in der Halleschen Straße 13 lebten, ehe sie im Konzentrationslager ihr Leben ließen, der Sozialdemokrat Emil Reichhardt, der sich offen gegen die Nazi-Diktatur ausgesprochen hatte und dafür 1942 in Buchenwald ermordet wurde oder auch Stefanie Pinthus, die in den Gaskammern von Sobibor starb.
Im Anschluss versammelte man sich vor dem Rathaus um einem anderen Akt der Barbarei zu Gedenken; der Bücherverbrennung in Nordhausen. Damit hatten die Nazis, im Kampf gegen den vermeintlich undeutschen Geist, schon 1933 begonnen.
Angelo Glashagel
Kommentare
Echter-Nordhaeuser
09.11.2024, 19.17 Uhr
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Mit »beziehen« ist, in der Regel ein »lokaler Bezug« und kein »globaler Bezug« gemeint.
Mit »beziehen« ist, in der Regel ein »lokaler Bezug« und kein »globaler Bezug« gemeint.
qwertz
09.11.2024, 20.12 Uhr
Hä,
was will denn die AfD da?
Das ist doch alles geheuchelt.
Das ist doch alles geheuchelt.
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Alex Gösel
10.11.2024, 23.36 Uhr
Wisst ihr noch, der 3. April 2012?
Am 3. April 2012 störte der damalige NPD-Stadtrat, NPD-Kreistagsmitglied und damaliger Kreisvorsitzender der NPD die damalige Veranstaltung, nebst diversen Androhungen. Nur dem beherzten Widerspruch der "demokratischen Parteien" und dem Eingreifen von Ordnungskräften wurde schlimmeres verhindert. Der NPDler erhielt jedoch damals nur eine oder mehrere Rügen.
Natürlich ist die Trauer und das Gedenken des AfD-Propheten nur geheuchelt oder wie war die Parteidoktrin? "Diese 12 Jahre sind ein Vogelschiss!", so wurde es vor 6 Jahren gesagt, oder? Wieviele Tote diese 12 Jahre und der in diesem "Vogelschiss" geführte Krieg kostete muss man wohl nicht weiter erläutern, oder? Dieser "Vogelschiss" forderte massenweise Tote bei Juden, Sozialisten, Sozialdemokraten und Kommunisten, Sinti und Roma, Homosexuellen und anderen Menschen!
Leider haben zu diesem Gedenktag alle "demokratischen" Organisationen versagt, oder? Wo bleibt denn der Protest von Nordhausenzusammen, dem BgR, der bundesweiten Montagsdemo, den "demokratischen" Parteien und Gewerkschaften, der jüdischen Gemeinde und anderen Religionsgemeinschaften und Kirchen, der Bürgermeisterin und des Oberbürgermeisters und weiteren? Schlaft ihr alle oder muss erst noch mehr passieren bevor man eine antifaschistische Einheitsfront bildet? Man weiß doch, dass der Prophet mit dem kurzfristig verbotenen rechtsextremen Compact-Magazin gemeinsame Sache macht, oder? Warum hat man den Propheten nicht von dieser Veranstaltung ausgeschlossen?
Eine Antwort erwarte ich mir von unseren Elitepolitikern, Kirchenführern, Gewerkschaftsbossen und so weiter allerdings mal wieder nicht, man weiß ja, wie die es machen, oder?
Meine Forderung an Prophet: Niederlegung des Mandats im Kreistag Nordhausen, im Landtag Thüringen und Aufgabe weiterer politischer Ämter damit der demokratische Meinungsbildungsprozess im Landkreis und Stadt Nordhausen sowie im Land Thüringen wieder frei von jeder öffentlichen Beschädigung wahrgenommen werden kann.
Natürlich ist die Trauer und das Gedenken des AfD-Propheten nur geheuchelt oder wie war die Parteidoktrin? "Diese 12 Jahre sind ein Vogelschiss!", so wurde es vor 6 Jahren gesagt, oder? Wieviele Tote diese 12 Jahre und der in diesem "Vogelschiss" geführte Krieg kostete muss man wohl nicht weiter erläutern, oder? Dieser "Vogelschiss" forderte massenweise Tote bei Juden, Sozialisten, Sozialdemokraten und Kommunisten, Sinti und Roma, Homosexuellen und anderen Menschen!
Leider haben zu diesem Gedenktag alle "demokratischen" Organisationen versagt, oder? Wo bleibt denn der Protest von Nordhausenzusammen, dem BgR, der bundesweiten Montagsdemo, den "demokratischen" Parteien und Gewerkschaften, der jüdischen Gemeinde und anderen Religionsgemeinschaften und Kirchen, der Bürgermeisterin und des Oberbürgermeisters und weiteren? Schlaft ihr alle oder muss erst noch mehr passieren bevor man eine antifaschistische Einheitsfront bildet? Man weiß doch, dass der Prophet mit dem kurzfristig verbotenen rechtsextremen Compact-Magazin gemeinsame Sache macht, oder? Warum hat man den Propheten nicht von dieser Veranstaltung ausgeschlossen?
Eine Antwort erwarte ich mir von unseren Elitepolitikern, Kirchenführern, Gewerkschaftsbossen und so weiter allerdings mal wieder nicht, man weiß ja, wie die es machen, oder?
Meine Forderung an Prophet: Niederlegung des Mandats im Kreistag Nordhausen, im Landtag Thüringen und Aufgabe weiterer politischer Ämter damit der demokratische Meinungsbildungsprozess im Landkreis und Stadt Nordhausen sowie im Land Thüringen wieder frei von jeder öffentlichen Beschädigung wahrgenommen werden kann.
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