Fr, 18:45 Uhr
13.09.2024
Schraubenfest und Hirschebrüllen
Danksagungsfest in Rothesütte
Im künftigen Harzer Hexenreich wurde – pünktlich zum Hirschebrüllen – das Richtfest des weltgrößten Hexenbesens gefeiert. Dabei wurde diesmal nicht der let6te Nagel, sondern…
Ein neuer Branntewein aus der Tradi durfte es zum Richtfest schon sein... (Foto: nnz)
… einige Schrauben der insgesamt 400 Knoten festgeschraubt. Die sollen das Herzstück der wohl einmaligen nördlichsten Konstruktion des Freistaates Thüringen sein. Der Besen mit all seinen touristischen Vorzüglichkeiten wird nach seiner Fertigstellung runde 20 Millionen Euro kosten. Geld, das gut angelegt sei, meinen die einen. Geld, das eher in Straßen und Brücken im Landkreis fließen soll, die anderen.
Je nach kommunalpolitischer Laune kann die eine oder andere Variante favorisiert werden. Fakt ist, das Richtfest des einst mal 70 Meter hohen Bauwerkes wurde gefeiert und war es tatsächlich ein richtiger Bauarbeiter an diesem Freitagnachmittag zugegen. Im Namen der Auftraggebers, der Service-Gesellschaft, begrüßte deren Geschäftsführer Gunnar Reuter, ihn sowie die zahlreichen Gäste.
Zu denen gehörte unter anderem der (Noch)-Wirtschaftsministers von R2G, Wolfgang Tiefensee, der höchst entzückt ob der Architektur des Bauwerkes war. Natürlich sei dieser in Beton und Stahl gegossene Besen eine Sehenswürdigkeit, zwei Sätze weiter mutierte er zu einem Wahrzeichen, um schließlich den Status eines Monuments ministeriell verordnet zu bekommen.
Bodenständiger war denn danach Torsten Meyer aus Rothesütte. Der passionierte Einwohner, Naturschützer und Jäger sprach von den Veränderungen, die er von seiner Geburt an im Bergort bis dato erlebt habe. Er sprach unter anderem davon, dass Rothesütte aufgrund seiner politischen Situation im ehemaligen Grenzgebiet nach der Öffnung dieser die Chancen zur Entwicklung genutzt habe. Mit diesem touristischen Highlight käme eine weitere dazu.
Minister Tiefensee probierte sich beim Schrauben (Foto: nnz)
Ein letztes Grußwort sprach der Architekt des Bauwerkes, ehe der Verkünder des Richtspruches, Tjark Bethke, von der Firma Windhorst loslegen konnte. Getreu der Richtfest-Tradition wurde ein Schnaps getrunken und das Glas so gekonnt auf den Beton geworfen, dass es auf jeden Fall in viele Splitter zersprang. Dann wurden statt des Einschlagen des letzten Nagels, einige der wohl mehreren Tausend Schrauben festgezogen.
Im nächsten Jahr soll der welthöchste Hexenbesen schließlich fertig sein. So sehen es die Planungen vor. Für Rothesütte könnte das wesentlich mehr Besucher bedeuten, die dann vielleicht auch der nur wenige Kilometer entfernten Ziegenalm oder dem Braunen Hirsch einen Besuch abstatten können. Heute Abend sollten die richtigen Hirsche erst einmal ordentlich brüllen können.
Peter-Stefan Greiner
Autor: psgEin neuer Branntewein aus der Tradi durfte es zum Richtfest schon sein... (Foto: nnz)
… einige Schrauben der insgesamt 400 Knoten festgeschraubt. Die sollen das Herzstück der wohl einmaligen nördlichsten Konstruktion des Freistaates Thüringen sein. Der Besen mit all seinen touristischen Vorzüglichkeiten wird nach seiner Fertigstellung runde 20 Millionen Euro kosten. Geld, das gut angelegt sei, meinen die einen. Geld, das eher in Straßen und Brücken im Landkreis fließen soll, die anderen.
Je nach kommunalpolitischer Laune kann die eine oder andere Variante favorisiert werden. Fakt ist, das Richtfest des einst mal 70 Meter hohen Bauwerkes wurde gefeiert und war es tatsächlich ein richtiger Bauarbeiter an diesem Freitagnachmittag zugegen. Im Namen der Auftraggebers, der Service-Gesellschaft, begrüßte deren Geschäftsführer Gunnar Reuter, ihn sowie die zahlreichen Gäste.
Zu denen gehörte unter anderem der (Noch)-Wirtschaftsministers von R2G, Wolfgang Tiefensee, der höchst entzückt ob der Architektur des Bauwerkes war. Natürlich sei dieser in Beton und Stahl gegossene Besen eine Sehenswürdigkeit, zwei Sätze weiter mutierte er zu einem Wahrzeichen, um schließlich den Status eines Monuments ministeriell verordnet zu bekommen.
Bodenständiger war denn danach Torsten Meyer aus Rothesütte. Der passionierte Einwohner, Naturschützer und Jäger sprach von den Veränderungen, die er von seiner Geburt an im Bergort bis dato erlebt habe. Er sprach unter anderem davon, dass Rothesütte aufgrund seiner politischen Situation im ehemaligen Grenzgebiet nach der Öffnung dieser die Chancen zur Entwicklung genutzt habe. Mit diesem touristischen Highlight käme eine weitere dazu.
Minister Tiefensee probierte sich beim Schrauben (Foto: nnz)
Ein letztes Grußwort sprach der Architekt des Bauwerkes, ehe der Verkünder des Richtspruches, Tjark Bethke, von der Firma Windhorst loslegen konnte. Getreu der Richtfest-Tradition wurde ein Schnaps getrunken und das Glas so gekonnt auf den Beton geworfen, dass es auf jeden Fall in viele Splitter zersprang. Dann wurden statt des Einschlagen des letzten Nagels, einige der wohl mehreren Tausend Schrauben festgezogen.
Im nächsten Jahr soll der welthöchste Hexenbesen schließlich fertig sein. So sehen es die Planungen vor. Für Rothesütte könnte das wesentlich mehr Besucher bedeuten, die dann vielleicht auch der nur wenige Kilometer entfernten Ziegenalm oder dem Braunen Hirsch einen Besuch abstatten können. Heute Abend sollten die richtigen Hirsche erst einmal ordentlich brüllen können.
Peter-Stefan Greiner
Kommentare
Kitty Kat
13.09.2024, 20.44 Uhr
Der helle Wahnsinn
...wie das Steuergeld versenkt wird für so einen Blödsinn. Sekt und Häppchen, ich geb es gerne. Uns rettet sowieso nix mehr.
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emmerssen
13.09.2024, 21.46 Uhr
Alle Achtung
Zwei Hexen waren auch beim Anstoßen dabei.
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Shallow
14.09.2024, 06.02 Uhr
Was für ein Wahnsinn
Gibt es nichts wichtigeres oder sinnvolleres was man mit dem vielen Geld hätte anstellen können? Was für ein Wahnsinn !!! Scheinbar haben wir in Thüringen und allgemein keine anderen Sorgen oder Probleme. Alles super oder wie? Show must go on !!!!
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Jäger53
14.09.2024, 07.56 Uhr
Turm
Und wegen diesem Turm soll über Nordthüringen eine Flut von Touristen herein brechen. Und wenn man noch Geld bezahlen muss um den Turm zu betreten werden noch mehr Touristen kommen.
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aha222
14.09.2024, 08.34 Uhr
Wie viele...
...Schulen, Kindergärten usw. hätte man für 20Mio. Bauen können und damit etwas sinnvolles getan.. Echt unmöglich, ohne Worte.
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emmerssen
14.09.2024, 09.23 Uhr
Braucht kein Mensch
Diesen Hexenbesen. Die Straßen sind kaputt, für marode Spielplätze braucht es Sponsoren und und und. Aber wir bauen noch einen Aussichtsturm auf den toten Harz. Schade ums Geld....
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Kelly
14.09.2024, 09.53 Uhr
Dieser Besen ...
... ist auf jeden Fall touristisch besser zu vermarkten, als ein Radweg in Südamerika.
Ich werde mir auch sicher eher einen Ausblick von dem Besen leisten können, als eine Radtour durch Südamerika zu unternehmen.
Was man mit dem Geld alles machen könnte - .... darüber braucht man jetzt wirklich nicht mehr zu fabulieren.
Ich werde mir auch sicher eher einen Ausblick von dem Besen leisten können, als eine Radtour durch Südamerika zu unternehmen.
Was man mit dem Geld alles machen könnte - .... darüber braucht man jetzt wirklich nicht mehr zu fabulieren.
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Echter-Nordhaeuser
14.09.2024, 10.12 Uhr
Warum nicht?
Eigentlich eine schöne Sache dieser Turm, denke man nur an das Fußball Stadion in Nordhausen wie viel Geld da schon versenkt wurde. Das Lohnt sich ja noch weniger als der Turm oder ist man der Meinung das mit einem neuen Stadion die Zuschauer in scharen kommen. Oder Gelder werden für Waffen andere Länder und Ausländer verbraten dann lieber so eine Sehenswürdigkeit.
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Gehard Gösebrecht
14.09.2024, 11.08 Uhr
Nach dem Motto...
Was die Niedersachsen können, das können wir auch.
Torfhaus hat jetzt so einen Turm und Rothesütte auch.
Nur mit dem Ausbau der 243 auf thüringer Seite hapert es noch ein wenig, während die Niedersachsen mit dem Ausbau fertig sind.
Aber man hat doch Zeit in Thüringen.
Nur nicht hetzen und vielleicht haben die Autos bald Flügel und dann braucht man gar keine Straßen mehr.
Es steht ein Turm im Walde, ganz still und stumm.....
Torfhaus hat jetzt so einen Turm und Rothesütte auch.
Nur mit dem Ausbau der 243 auf thüringer Seite hapert es noch ein wenig, während die Niedersachsen mit dem Ausbau fertig sind.
Aber man hat doch Zeit in Thüringen.
Nur nicht hetzen und vielleicht haben die Autos bald Flügel und dann braucht man gar keine Straßen mehr.
Es steht ein Turm im Walde, ganz still und stumm.....
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Agricola
14.09.2024, 13.34 Uhr
Opi-Minister Tiefensee sagt es und ...Die Harzer könnten es bald so nennen...
wie wird der "weltgrößte Hexenbesen" angenommen, der ja eine Landkreisimmobilie mit weltweitem Anspruch des Harzer Hexenbesens monumental (Min. Tiefensee) aufwerten (soll!). 20 Mio. Steuergeld sind schon auch bemerkenswert. Die Frage ist doch aber, wie wird das angenommen, hat es das Zeug, am richtigen Standort, was ist ein Hexenreich, hat man Geld und Potenzial, dies zu entwickeln, was zu bieten? Jedenfalls bleibt das offen im Artikel.
Viel Glück und Erfolg damit, Herr Jendricke! Im Volksmündigen könnte es bald heißen, na wie natürlich Ihr Harzer...?
Viel Glück und Erfolg damit, Herr Jendricke! Im Volksmündigen könnte es bald heißen, na wie natürlich Ihr Harzer...?
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Ossi1949
14.09.2024, 15.20 Uhr
Kein Geld für marode Brücken …
aber völlig sinnlose Türme bei Rüdigsdorf und in Rothesütte extrem teuer errichten. Hurra Deutschland! Schämt Euch, die Ihr dafür die Verantwortung tragt!!
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coco66
14.09.2024, 16.32 Uhr
Bei den zu erwartenden
Eintrittspreisen werden es sich viele Familien überlegen ob man sich dieses Wunderbauwerk anschaut oder nicht.
Sollte man dann auch noch Hunger und Durst haben,macht ein Freizeitpark mehr Sinn.Es wird also bald wieder Ruhe einkehren wenn die zahlungskräftigen Ukrainer und Migranten einmal vor Ort waren.
Und das ist auch gut so.
Sollte man dann auch noch Hunger und Durst haben,macht ein Freizeitpark mehr Sinn.Es wird also bald wieder Ruhe einkehren wenn die zahlungskräftigen Ukrainer und Migranten einmal vor Ort waren.
Und das ist auch gut so.
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Wie Bitte
15.09.2024, 15.25 Uhr
@Ossi
Ich gebe Ihnen mein Wort, dass von dem Geld, das in Rotheshütte ausgegeben wurde, die Brücke in Dresden nicht saniert worden wäre.
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Strandläufer
15.09.2024, 16.40 Uhr
...in Dresden vielleicht nicht
....Aber in Nordhausen und Umgebung wären die Gelder sinnvoller gebraucht.
Ich weiß auch nicht was das Konstrukt sein soll und warum sich die bekannten Grüßaugusten (gibt ja Sekt und Häppchen) dafür so feiern.
Ich weiß auch nicht was das Konstrukt sein soll und warum sich die bekannten Grüßaugusten (gibt ja Sekt und Häppchen) dafür so feiern.
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Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
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